Ein Schwindel ohne Gleichen

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Titel: Ein Schwindel ohne Gleichen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 360
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[360] Ein Schwindel ohne Gleichen. Leider war auch das der Gartenlaube nur beigelegte, mit der Redaction und Expedition derselben nicht in dem geringsten Zusammenhange stehende Insertionsblatt „Allgemeine Anzeigen zur Gartenlaube“ dazu ausersehen, einem Schwindel zur Ankündigung zu dienen, wie er frecher vielleicht noch nicht dagewesen ist. Aufmerksam auf denselben wurden wir durch eine kleine Waarensendung aus der Schweiz gemacht, welcher folgende „Warnung“ beilag:

„Wir warnen die geehrten Abonnenten der Gartenlaube vor den verlockenden Waarenanpreisungen des ‚Anton Rix, Praterstraße 16, Wien‘ (auch vereinigte Industrie-Halle oder Au bon Marché), da man von demselben unter aller Kritik angeschwindelt wird.

J. Leuthold
in Zurzach (Schweiz).“

Wir verglichen nun die gedruckten Ankündigungen mit den eingesandten Waaren, die Herr J. Leuthold für sein gutes Geld (zwanzig Franken) von der genannten Firma erhalten hatte und können nicht umhin, auszusprechen, daß hier offenbarer Hohn mit dem Schwindel verbunden ist. In der Ankündigung steht z. B.: „1 Taschenuhr, welche präcise vorwärts geht, sammt Uhrkette“ – und in einem Pappschächtelchen finden wir eine kleine Kinderspiel-Uhr, wie sie Jahrmarktsbuden „Stück für Stück einen Groschen“ bieten; – „2 Stück prachtvolle Wiener Oelgemälde sammt Goldrahmen“ werden durch zwei kleine Oeldrucksudeleien in Papiermaché-Rähmchen vertreten; ebenso schlimm stellt sich „1 prachtvolles Photographie-Album mit reicher Goldverzierung“ und der gesammte übrige Plunder dar.

Wir machen darauf aufmerksam, daß dieselbe Firma in demselben Blatte noch „Talmi-Gold-Schmuck für die Ewigkeit“ (Unterschrift: „Rix, Uhren-Fabriks-Niederlage, vereinigte Industriehalle, Wien, Praterstr. 16“), ferner: „Praktische Erfindungen, Bartzwiebel“, desgleichen: „Wiener Meerschaum-Bazar (Au bon Marché, Wien I., Adlergasse 12)“ und (ebendaselbst) abermals neue Erfindungen von Meerschaum, Talmi-Uhren und Haarpflanzen ankündigt, deren Erprobung wir allerdings solchen Käufern überlassen müssen, welche ihr Geld an derlei „billige Erwerbungen“ wagen wollen.