Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919

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Autor: Georg Hermann Müller
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Titel: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919
Untertitel: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, Heft 27
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Erscheinungsdatum: 1918
Verlag: Wagner & Humann, Dresden-N.
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Erscheinungsort: Dresden
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[I]
Fünfzig Jahre
Verein für Geschichte Dresdens
1869–1919


Im Auftrage des Vorstands verfaßt
von
Dr. Gg. Hrm. Müller
Direktor des Ratsarchivs


Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens Heft 27


Druck von Wagner & Humann, Dresden-N.
[IV]

Professor Dr. Otto Richter
(Nach Radierung von Prof. L. Otto)

[V]
Fünfzig Jahre
Verein für Geschichte Dresdens
1869–1919


Im Auftrage des Vorstands verfaßt
von
Dr. Gg. Hrm. Müller
Direktor des Ratsarchivs


Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens Heft 27.
[VII]
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Einleitung 1
1. Abschnitt: Die Zeit der Gründung 1
2. Abschnitt: Die Zeit des Stillstandes 11
3. Abschnitt: Die neuen Anfänge 18
4. Abschnitt: Die Zeit des Aufstieges 25
5. Abschnitt: Die letzten Jahre 40
Anhänge: 1. Vorstand 43
2. Mitgliederbewegung 44
3 Veröffentlichungen 45
4. Vortragsfolge 47
5. Besichtigungen und Ausflüge 54
6. Haushalts-Jahresrechnungen 56
Verzeichnis der Mitglieder 59

Personen-Index: A B C D E F G H IJ K L M N O PQ R S T U V W XYZ

[VIII]




„Wenne alle dinc zv genclich sint vnde an menslicher naturen di kein stetekeit ist, so ist daz nutze vnde habin ouch di wisen vns den rat gegebin, daz man alle di rede vnde alle di tat, di man gesprichit oder getut, da craft an ist oder macht, daz man di beschribe zv eime ewiclicheme gedechtnisse vnde zv einer ewigen bewisunge.“

(Anfang der Urkunde vom 16. Oktober 1308 im Ratsarchiv.)




„... quo pia posteritas tempora lapsa legat.“

(Schluß der Widmungsverse der „Chronik des Raths, der Stadt und anderer Begebenheiten" 1623–1702; im Ratsarchiv.)




„In jeder Epoche der Menschheit äußert sich eine bestimmte große Tendenz, und der Fortschritt beruht darauf, daß eine gewisse Bewegung des menschlichen Geistes in jeder Periode sich darstellt...Ihr Wert beruht nicht auf dem, was aus ihr hervorgeht, sondern in ihrer Existenz selbst, in ihrem eigenen Selbst... Das Individuum stirbt; es hat ein endliches Dasein, die Menschheit dagegen ein unendliches.

Der Rückblick auf die Erfahrungen der Vergangenheit erweckt die Hoffnung, daß aus den größten Gährungen und Gefahren, in denen zu leben, geschweige denn zu regieren, einen hohen Grad von Energie und Umsicht erheischt, wieder vernünftigere Zustände hervorgehen werden.“

(Ranke im 1. und 19. Vortrag vor Max von Bayern 1854.)



[1]
Geschichte des Vereins.




„Auch Vereine haben ihre Lebensalter und Schicksale, ihre Freuden und Leiden im Entstehen, Blühen und Vergehen. Der unsrige war als Knabe und Jüngling von schwächlicher Beschaffenheit, erst als er zu seinen Jahren kam, fing er an aufzublühen, und jetzt steht er als kräftiger Mann da.“ So leitete Otto Richter seinen Rückblick auf das erste Vierteljahrhundert des Vereins (1894) ein. Und wir können jetzt hinzufügen: auch nach 50 Jahren ist noch keine Alterserscheinung zu bemerken, sondern der Verein steht auf der Höhe seines Lebens.

I.

Aus kleinem, für die Sache begeisterten Kreise ist er hervorgegangen. Karl Eduard Rieger, Lehrer an der 1. Bezirksschule (* 1836 12.11., † 1878 9. 3.), gab die Anregung zum Zusammenschluß durch eine öffentliche Aufforderung im „Dresdner Anzeiger“ vom 9. Mai 1869 (Nr. 129, 3. Beilage):

„Wer einem zu begründenden Vereine für Geschichte Dresdens und seiner Umgegend beitreten will, wird gebeten, Adresse bei Herrn Kaufmann Böhme, Dippoldiswaldaer Platz, niederzulegen. E. Rieger, Lehrer.“

An demselben Tage noch meldeten sich Advokat Karl Gautsch, Redakteur am „Dresdner Anzeiger“ Ferd. Springer, Lehrer an der 6. Bezirksschule Adolf Hantzsch – der einzige, welcher noch jetzt aus diesem Kreise als Lebender unter uns weilt –, Lehrer der 1. Bürgerschule Paul Kunath, Geschäftsführer der Restauration des Schlesischen Bahnhofes F. Hagedorn, Inspizient am Kgl. Hoftheater Karl Handrich. Nach einer zweiten Aufforderung am 13. Mai im „Anzeiger“ und den „Nachrichten“ traten noch hinzu: Schriftsteller Dr. phil. Martin Bernhard Lindau in Hainsberg, der Verfasser der Geschichte Dresdens, deren erste Auflage bereits (1862) erschienen war, und der Hofuhrmacher Moritz Weiße, ein großer Sammler von Altertümern und Büchern zur Dresdner Geschichte.

[2] Auf Riegers Einladung fand am 20. Mai abends eine Vorbesprechung im Garten des „Goldenen Ring“ am Postplatz statt (Marienstraße 31, Ecke der Annenstraße, wo jetzt das Gebäude der Hauptpost steht), wozu Rieger, Gautsch, Springer, Hantzsch, Hagedorn und als neues Mitglied der Juwelier Widemann erschienen. Obwohl nur erst gering an Zahl, beschloß man die Gründung des Vereins und Weiterwerbung. Gautsch übernahm den Entwurf von Statuten und eines Einladungsschreibens an andere Persönlichkeiten. Beide wurden in einer zweiten Zusammenkunft (am 24. Mai im gleichen Lokale) von Rieger, Gautsch, Springer, Hantzsch, Lindau, Hagedorn, Widemann und den neu hinzutretenden Buchhändler Ernst am Ende, Kaufmann Schnecke, Buchführer der Schutzgemeinschaft Ernst Nestler besprochen und festgestellt. Die konstituierende Versammlung wurde auf den 10. Juni angesetzt und zu ihr öffentlich eingeladen.

Sie fand des Abends im hinteren Zimmer des 1. Stockes im Café de l’Europe (Frauenstraße 1, jetzt Nr. 14, das linke Eckhaus am Neumarkt mit dem schönen Runderker) statt. An neuen Mitgliedern fanden sich ein: Tischlermeister Ldw. Helm, Privatschuldirektor Moritz Weinhold, Regierungsrat Königsheim, Bürgermeister Hnr. Mor. Neubert, Hilfskalkulator beim kgl. sächs. statist. Bureau Emil Herzog, Bibliothekar und Kalkulator an demselben Bureau Emil Kießling, früherer Gutsbesitzer Moritz Heichen, Regierungsrat Julius Sperber, Appellationsrat Herm. Pietzsch, Sekretär an der kgl. Bibliothek Frz. Ldw. Bösigke, Verlagsbuchhändler Thd. Kuntze, Major a. D. Kastor von Kochitzky, Buchhändler Em. Schilling, Buchhändler Hnr. Naumann, Lehrer an der 1. Gemeindeschule Arth. Müller und der Dresdner Geschichtsforscher Privatgelehrter Dr. Wilh. Schäfer.

Mit Neubert und Wilh. Schäfer waren zwei weitere tätig in der Dresdner Geschichtsschreibung hervortretende Mitglieder gewonnen. Neubert wurde sofort am 10. Juni 1869 zum Vorsitzenden „allseitig“ vorgeschlagen und hat bis zu seinem Tode (26. Aug. 1881) mit Wort und Tat für den Verein gewirkt. Wilh. Schäfer starb bereits am 6. Dezember 1869. Die Organisation war zunächst sehr einfach (sie ist es auch im ganzen bis jetzt geblieben): Vorsitzender und Schriftführer mit je einem Stellvertreter, Bibliothekar und Kassierer. Der Bibliothekar im besonderen hatte die Sammlungen an Büchern Handschriften, Bildern, Gerätschaften und Altertümern zu beaufsichtigen, in Kataloge zu bringen und für Erhaltung und Bewahrung zu sorgen. Von der Bestellung eines besonderen Raumes für sie wurde zunächst abgesehen, doch war es schon im September 1869 nötig, einen Schrank (beim Möbelhändler Böttger für 8 Thlr.) anzuschaffen. Der Mitgliedsbeitrag war auf 1 Thlr. 10 Gr., in vier Raten vorauszuzahlen, festgesetzt. Ein Aufnahmegeld von 1 Thlr. war „zur Unterhaltung der Sammlungen“ bestimmt. Eine merkwürdige Beschränkung, daß nämlich Nichtmitglieder nur dreimal im [3] Jahre als Gäste den Vereinssitzungen beiwohnen können, läßt sich schwer erklären. Man wollte wohl die Zusammenkünfte mehr als geschlossene Besprechungen abhalten, sie wurden als „Sitzungen“ bezeichnet; aller 14 Tage sollte eine ordentliche stattfinden und der Vorsitzende für Vorträge und Stoff zu Besprechungen sorgen. Zugleich wurde beabsichtigt, nach Bedarf verschiedene, den Hauptrichtungen der Vereinstätigkeit entsprechende Abteilungen als Sonderausschüsse zu bilden.

Der Zweck des Vereins wurde so festgelegt: „alles auf die Geschichte und Topographie der Stadt (dies die zwei Abteilungen) und ihrer nächsten Umgebung, etwa des Bereiches des Gerichtsamtes Dresden, Bezügliche zu erforschen, aufzuzeichnen und durch Sammeln, bildliche oder schriftliche Darstellung vor dem Untergang oder der Vergessenheit zu bewahren, durch Besprechungen und Vorträge zu erläutern und davon nach Befinden das dazu geeignete zu veröffentlichen“. Gautsch sagte in seinem Einleitungsvortrage am 23. Juni 1869: Der oberste Grundsatz des Vereins sei „Tatsachen zu sammeln und aus ihnen ein wohlgeordnetes Ganzes zu bilden“ (erlangen – ordnen – verarbeiten). Aber nur „den nötigen Vorrat und Bedarf an Material zu liefern“, nicht selbst eine Geschichte Dresdens zu schreiben. Dazu mochte sich keiner der Gründer für fähig halten, aber Vorarbeit wollte man liefern.

Es galt wahrlich viel zu tun, und man muß sagen: mit größtem Eifer ging man an die Sache heran. So vielgestaltig dieser Kreis war, – er war bei der Statutenunterschrift am 10. Juni schon auf 50 Mitglieder gestiegen, doch blieben im ersten Vereinsjahre nur 42, und zwar außer höheren und mittleren Beamten, Geistlichen, viel Lehrern auch einige Offiziere, eine Anzahl Buchhändler, einige Handwerksmeister, der Restaurateur vom Schlesischen Bahnhof, ein Hoftheaterinspizient und Privatgelehrte –, so hat er doch damit sofort den Grundzug in die spätere große Ausgestaltung gebracht. Man muß sagen: die rein wissenschaftlich gelehrte Führung überwog zunächst nicht. Auffallend zurückhaltend waren die staatlichen Bibliothekare und Archivare und die wissenschaftlich gebildeten Lehrer der Geschichte an höheren Schulen, ebenso die Beamten des Rates, höhere und niedere, – außer Neubert. (Erst später kamen Teucher und Flath hinzu.) Sogar der Ratsarchivar Dr. Heinze trat nicht sofort bei. Zu vermerken ist nur noch Hofrat Dr. Gräße, der berühmte Dresdner Literar- und Kulturhistoriker, Bibliograph und Kunstkenner, damals Bibliothekar des Königs und Inspektor des Grünen Gewölbes, und Pfarrer Tutzschmann, durch historisch-geographische und andere Arbeiten zur sächsischen Geschichte bekannt.

Man wird aber auch nicht sagen können, daß der Zeitpunkt sehr günstig gewesen sei, um ein rasches Aufblühen des Vereins zu fördern. Das Dresdner Vereinsleben war schon zum größten Teil in anderen Richtungen festgelegt. Ganz abgesehen von 28 besseren „geselligen“ Vereinen, 27 Gesangvereinen, 7 Gesellschaftstheatern, dem [4] Tonkünstlerverein, dem Sächsischen Kunstverein, den Logen, dem Arbeiterbildungsverein (Febr. 1861), dem Gewerbeverein (Jan. 1834) – um nur die allgemeinsten zu nennen, – gab es nach dem Adreßbuch von 1869 an wissenschaftlichen Vereinen schon ganz überwiegend naturwissenschaftlich-technische. Dank Carus war zu der Zeit (seit Dez. 1862) der Sitz der kaiserlich Leopoldinischen Akademie hier, die Gesellschaft für Natur- und Heilkunde (seit Sept. 1818), von der Chirurgisch-Medizinischen Akademie ausgegangen, deren Ende vor kurzem endgültig geworden war (1863), die alte Ökonomische Gesellschaft des Königreichs Sachsen (1764, seit 1815 hier), die „Flora“ (Febr. 1828), die „Isis“ (Dez. 1833), die Naturwissenschaftliche Gesellschaft (1844), die neue Gesellschaft für Botanik und Zoologie (Aug. 1868), der Ärztliche Verein (1862) u. a., an technischen: der Sächsische Ingenieurverein (März 1846) mit Dresdner Bezirksverein (1856), der Verein Dresdner Architekten (März 1864), der Verein praktischer Geometer (Sept. 1854), deren Verbindung und Erweiterung hier nicht zu verfolgen ist. Dagegen an literarischen nur (seit April 1863) der Literarische Verein und ein English Club (Sept. 1852), wenn man von der Tiedge- und Dresdner Schillerstiftung (1841 bzw. 1854) absieht. Ein Dresdner volkswirtschaftlicher Ortsverein mit Petermann und Schraps, die ja beide erst vor kurzem (1913 und 1917) aus dem Leben schieden, bestand seit November 1860; der Verein für Erdkunde seit März 1863.

Der Vergangenheit widmeten sich nur der Königlich Sächsische Altertumsverein (19. Jan. 1825) und der junge Verein für Münz-, Wappen- und Siegelkunde (1867).

Wir sehen bei dieser Aufzählung in ein Stück Entwicklung der Dresdner Geistesgeschichte hinein. Die neue Zeit mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und technischem Fortschritt war auch hier eingezogen; nach der Chirurgisch-Medizinischen Akademie gewannen die Technische und die Tierärztliche Hochschule (seit 1828 bzw. 1851 und seit 1856) steigende Bedeutung. Die Fachvereinigungen dieser Richtung bildeten sich schon aus (ebenso wie in den kaufmännischen und gewerblichen Kreisen).

Die historisch-literarischen Ziele traten, – wie wir zugeben müssen: allgemein – zurück. Wohl waren in Deutschland – nach ganz geringen, jetzt noch lebendigen Anfängen früherer Zeit (1697 Deutsche Gesellschaft in Leipzig, 1771 Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft ebendort, 1779 Oberlausitzer Gesellschaft in Görlitz, 1807 Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur usw.) – erst nach 1819, dem Jahr der Gründung der Monumenta Germaniae durch G. H. Pertz und Frh. vom Stein, und nach 1830 immer mehr größere geschichtliche Landesvereine entstanden, so daß bis 1869/70 der jetzt vorhandene Umkreis etwa geschlossen war. Doch die ortsgeschichtlichen Vereine waren erst gering an Zahl und meist jung (1826 Freiburg i. B., 1830 Bamberg, 1839 Hamburg, 1847 Schwäbisch-Hall, 1853 Wien Altertumsverein, 1857 Frankfurt a. M., 1861 [5] Frankfurt a. O., 1866 Erfurt, 1868 Friedrichshafen für den Bodensee u. a.), im Königreich Sachsen im besonderen bestanden erst seit 1860 der Freiberger Altertumsverein, 1866 der Geschichts- und Altertumsverein in Leisnig und 1867 der Verein für Geschichte Leipzigs, denen sich bis zur Gegenwart außer dem Dresdner noch 15 Vereine angereiht haben (1872 Chemnitz, 1873 Plauen, 1880 Meißen, 1885 Pirna, Annaberg, Zwickau, 1889 Zittau, 1892 Rochlitz, 1894 Buchholz, 1897 Lausigk, 1901 Grimma, 1908 Bautzen, Kirchberg, Oschatz, 1909 Wurzen).

Unser Dresdner Verein gehört also mit zu den ersten überhaupt, die sich eine Pflege der besonderen Stadtgeschichte zur Aufgabe setzten. Die anfängliche Tätigkeit zeigt, wie man gewissermaßen tastend und doch schon großzügig vorging. Es war, wie schon gesagt, nicht die rein wissenschaftliche Absicht die führende. (J. Hansen hat die ganz ähnliche Entwicklung für den Hamburger Verein einmal dargestellt, Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 19). Bei dem Verwaltungsbeamten, wie z. B. gerade BM. Neubert, überwog das Bestreben, das Erbe der Vergangenheit in seinen rechtlichen Nachwirkungen zu erkennen und in seiner Entstehung klarzulegen. So entstanden seine einzig dastehenden größeren Quellenstudien, als Druckvorlagen für die Erörterung im Rate der Stadt: über die Rechtsverhältnisse der Elbbrücke 1857, die Schützengesellschaften in ihren rechtlichen Beziehungen zur Gemeinde 1872, zur rechtlichen Stellung der Sophienkirche 1881. Ganz zweifellos ist er anregend in dieser Richtung und vertiefend auf andere Ratsmitglieder gewesen (so schrieb Geier 1881 über die Waisenhauskirche und ihre Eigentumsrechte, Bönisch 1883 über die Rechtsverhältnisse der Sophienkirche in ähnlicher Weise). Neubert trug so wesentlich zur rechtsgeschichtlichen Erschließung der Quellen bei.

Doch an den Quellen wollten alle schöpfen. Man beantragte und erhielt Zutritt zu dem Ratsarchiv, zum Hauptstaats-, Finanz- und Amtsgerichtsarchiv, ja man wollte auch an das Kriegsministeriums- und die amtshauptmannschaftlichen Archive herangehen, unterließ es aber, um es dem Einzelfall vorzubehalten. Vor allem, man ging sofort in der 2. Versammlung am 23. Juni 1869 an eine regelrechte Organisation der Arbeit, durch ihre Trennung und Zuweisung an Sondergruppen.

Diese beiden „Abteilungen“, für Topographie und die historische, bestanden jedoch nur kurze Zeit. Ihre Absicht als Ausschüsse, welche der Vereinssitzung nur die Berichte, Gutachten, Abhandlungen vorlegen, sie von Erörterungen und Besprechungen aber entlasten sollten, war sehr weitgehend; am 30. Juni 1869 wurde festgestellt: da der Verein 1. eine Urkundensammlung, 2. eine Bibliothek a) für Geschriebenes (Handschriften aller Zeiten und die Aufsätze, Vorträge und Arbeiten der Mitglieder), b) Gedrucktes, c) Bilder, Pläne und Risse, 3. eine Altertümersammlung (Gegenstände, woran sich eine geschichtliche Erinnerung knüpft, Geräte usw.) [6] anlegt, sollen die Abteilungen neben dem Erwerbungskatalog des Bibliothekars die Sonderkataloge führen „nach Bezug oder Gebiet“, nachdem sie das Erworbene näher angesehen, geprüft, auf „Geschichte oder Topographie“ getrennt hätten. Zettelkataloge mit Stichworten sind anzulegen, ein Rubrikenschema zu entwerfen. Insbesondere ist auch auf die Gegenwart Bedacht zu nehmen, von der historischen Abteilung eine Tageschronik zu entwerfen, von der topographischen das „Bestehende durch Beschreibung, Abbildung, Riß oder Plan zu veranschaulichen“. Hauptaufgabe der ersten Abteilung ist auch ein vollständiges Urkundenbuch oder Regestenwerk (es gab nur erst den Anhang zu Hasches diplomatischer Geschichte Dresdens).

Die am meisten tätigen Mitglieder waren nun sofort in beide Abteilungen eingetreten (Gautsch, Rieger, Neubert, Widemann, auch Schäfer), nur Weiße und Lindau allein in die topographische, Pietzsch in die historische. Es fehlte aber die „allgemeine Regsamkeit“ im großen Kreise, etwa 13 schrieben sich in der historischen, 17 in der topographischen Abteilung ein; der Besuch beschränkte sich auf sehr wenige. So sind im ganzen von jener nur 5, von dieser 7 Sitzungen in der Zeit bis 29. Dezember 1869 bezw. 22. Juni 1870 abgehalten worden, immerhin wichtige Fragen bereits hier angeschnitten, die später eine Durchführung finden sollten. So: eine Sammlung der Inschriften, Darstellungen, Häuser-Baustile – wir haben jetzt Gurlitts Inventarisation. Ein Straßen- und Plätze-Verzeichnis – jetzt Hantzschs Arbeit (Mitteilungen Heft 17/18). Ein sehr eingehendes Repertorium zur Topographie entwarf Gautsch, – von ihm wurde auch ein vollständiges „Repertorium (Bibliographie) der Literatur zur Dresdner Geschichte“ angeregt, – etwas, was heute noch fehlt; man will die Urkundenrepertorien des Hauptstaatsarchivs auf Dresdensia durchsehen, erbittet sich nach Rücksprache mit Neubert vom Archivar Dr. Heinze eine Übersicht des Realrepertoriums des Ratsarchivs, welches dann Neubert selbst in einer Abschrift übergibt, und verschiedene Auskünfte über dessen Zusammensetzung und Bestände. Auch an die Kirchenarchive will man herangehen, die Kannegießerschen Zeichnungen der Festungswerke einsehen (O. Richter veröffentlichte sie 1890).

Kurz, man schwelgte in Entdeckerspannung und Freude. Es ging auch in einigem vorwärts: für den Zettelkatalog (er wird jetzt noch in der Stadtbibliothek in drei großen Kästen aufbewahrt) über Literatur und Ratsarchivakten wurde jahrelang von Weiße, Gautsch, Rieger u. a. zusammengetragen. Ein Katalog der Dresdensia der Kgl. Öff. Bibliothek, vom Oberlehrer cand. rev. min. Göhler ausgeschrieben, kam 1872 hinzu. Die „Tageschronik“ Kießlings, welche an berufliche Aufzeichnungen anknüpfte und im allgemeinen Kreise mehrfach kritisch erörtert wurde, wuchs an.

Doch schon im Herbst 1870 sind die Abteilungssitzungen „fast immer“ ausgefallen, wohl die Kriegszeit trug mit dazu bei. Am 19. 10. beschloß man, die Sitzungen sollten zur Bücherordnung nach [7] Weißes Plan verwandt werden. Über eine förmliche Aufhebung der Abteilungen ist kein Beschluß gefaßt worden.

So lag zunächst die Haupttätigkeit in den 14tägigen Vereinsversammlungen selbst, die Mittwochs bei Bier und Tabak abgehalten wurden. In Ferien- und Sommerzeit traf man sich zwanglos, z. B. August 1870 in Hollacks Gartenrestaurant, Schießgasse 7, jetzt von der König-Johann-Straße durchquert, wo Trinks und Hotel Imperial steht: im März 1872 regte Gautsch an, die Mittwoche zwischen den Vortragsabenden zu zwanglosen Unterhaltungsabenden zu benutzen, um die Beteiligung zu beleben. Fast regelmäßig fanden Vorträge statt, zum Teil über zwei Abende hin, an die sich zumeist recht ausgedehnte Besprechungen, Berichtigungen, Ergänzungen anschlossen, wenn nicht nur Einzelstücke der Neuzugänge erörtert wurden. Die Protokolle bringen das Genauere, über die Vorträge sind vom März 1870 an regelmäßig durch den Schriftführer in den Dresdner Anzeiger Berichte aus den Protokollen gebracht, z. T. liegen diesen die Originaltexte bei, einige sind jetzt unter den Handschriften der Stadtbibliothek erhalten. (Eine Neubertsche Sammlung der Anzeiger-Berichte bis 1882 befindet sich in der Stadtbibliothek.)

Doch bei dem allen überwog noch eine ziemliche Beschränkung. Man sucht vergeblich nach den wissenschaftlich führenden Persönlichkeiten. Es kam noch nicht zu ertragreicher wirklicher Erschließung der Quellen, die Anregung zur Pflege der Heimatliebe, des „Interessanten“, des merkwürdigen „Details“, – es führte noch nicht zu größeren Zusammenhängen und zu Zusammenfassungen. Es war noch keine rechte Methode im kritischen Sinne in dieser Art der Arbeit, ungeachtet des großen Fleißes, der aufgewandt wurde.

Als Erfolg der ersten Versuche, öffentlich bekannt zu werden, – durch Anzeigen an die städtischen Behörden, andere Geschichtsvereine außerhalb Dresdens, an die Buch- und Kunsthändler – blieb neben geringen Übersendungen der letzteren vor allein die Beziehung zu den anderen Vereinen, aus der bald ein Tauschverkehr der Schriften entstand, erst gering, bis er von 1887/1890 an stärker zunahm und heute 49 Vereine, 12 Bibliotheken, Museen und 4 Gesellschaften der Wissenschaften umfaßt. Der Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen war einer der ersten, mit welchem angeknüpft wurde, er antwortete mit einer reichen Sendung von Vereins- und anderen Werken. Die Dresdener wissenschaftlichen und Wohltätigkeitsvereine wurden ebenfalls um Überweisung ihrer Schriften und Berichte gebeten, ebenso die Schulen um ihre Programme, im Jahre 1872 auch das Stadtverordnetenkollegium um seine Drucksachen.

Nach längerer Besprechung über die Raumfrage, wobei der Wirt des Stadt-Waldschlößchens „wegen seiner Kulanz hinlänglich bekannt“ gerühmt und bei ihm ein Saal, wenn auch durch Ofenrohr verunziert, gewählt wurde, ist der Versuch einer öffentlichen Vortrags-Versammlung am 26. Januar 1870 gemacht worden.

[8] Man wollte Eintrittsgeld zum Besten des Stadtmuseums erheben (so Gautsch), jedenfalls auf die Nützlichkeit eines solchen hinweisen, überhaupt die Ziele des Vereins darlegen. Man erörterte lang und breit, – es war am 15. Dez. 1869, – ob in Stuhlreihen, oder an Tischen bei Bier und Rauchen, – das wenigstens bis nach Beendigung des Hauptvortrages verschoben werden möchte. Eintritt sollte nur gegen Karten stattfinden, „auch Damen“ sollte „der Eintritt freistehen“, Karten an den Rat, die wissenschaftlichen Vereine, höheren Schulkollegien, die Presse zur Verfügung gestellt werden. Weiße stellte aus seiner Sammlung Theaterbilder zu Lindaus Vortrag über die Dresdner Theater aus. Es fanden sich 70–80 Personen zusammen, eine immerhin beachtenswerte Zahl; nach Pietzschs einleitenden Worten, Kießlings Bericht über die Chronik sprach Lindau 1½ Stunden. „Manche Erinnerung aus der schnell dahingeeilten Zeit“ hielt er fest; die Zeitungen berichteten eingehend. „Möge der Verein den Sinn für das Historische, unserer Stadt Eigentümliche, wach halten und zunehmen wie die Freiberger, Leipziger, Hamburger Vereine!“

Vorläufig ein frommer Wunsch! Es blieb dabei: Eine rege Einzelarbeit entwickelte sich, zunächst nur für die Mitglieder selbst anregend, aber man versuchte doch auch volkstümlich zu wirken, aus den Sammlungen wurden Ausstellungen zurechtgestellt. Die 1. größere, welche über den Rahmen der Vereinsbesprechung hinausging, und „öffentlich“ in der Dresdner Vereinszeitung angezeigt wurde, am 29. Mai 1872. „Auch genug Nichtmitglieder waren da“, wird dann berichtet. Es kamen später auch Anträge, z. B. von Schulen, gewerblichen Vereinen, an den Verein um Besichtigungen.

Die Sammlungen wuchsen rasch an, am Schlusse des ersten Jahres waren bereits 83 Werke in der Bibliothek neben Gelegenheitsschriften; die Bilder- und Plansammlung wird schon als „umfänglich" bezeichnet. Es waren zu allermeist Schenkungen der Mitglieder selbst. Und es ist so bei dem geringen Haushalt geblieben, eine sehr anzuerkennende Tatsache, wenn man beachtet, daß die Bibliothek schon bis zum Jahre 1873 auf 519 Nummern (369 Werke und 150 Convolute mit 1000 Heften) anwuchs. Einen Plan der Bibliothek legte Weiße 1870 an, welcher auch die Bilder usw. katalogisierte.

Die Absicht der Altertumssammlung führte bald zur Besprechung – in der mannigfach denkwürdigen Versammlung vom 15. Dezember 1869 –, wie notwendig die Gründung eines Stadtmuseums sei. Man erhoffte schon am 24. Mai 1871 durch den Rat einen Museumsraum in einem städtischen Gebäude, etwa in der ehemaligen Kreuzschule (an der Kreuzkirche, dem Platz der jetzigen Superintendentur) zu erhalten, zunächst noch ohne Erfolg. Auch konnte man an Altertümern, infolge der Preisfrage, im allgemeinen wenig zusammentragen. Weißes Privatsammlung war größer, der Altertumsverein hatte ebenfalls schon wichtige Stücke gerettet. Weniges kam von den Innungen, an die man sich im Oktober 1871 ein erstes Mal wandte. [9] Nur die Färber und Messerschmiede entsprachen der Bitte. Wertvoll waren zweifellos die Urnenfunde von 1871 am Leipziger und Schlesischen Bahnhof, welche der Antiquitätenhändler Martin als Mitglied schenkte.

Doch der Wert dessen, was man selbst zusammenbrachte, stieg immerhin rasch. Am 6. April 1870 gab man bereits 200 Thlr. für die beabsichtigte Feuerversicherung an. Am 18. September 1872 wurde die notwendige Trennung der Ämter des Bibliothekars und Kustos’ oder Konservators beschlossen.

Die begonnene Altertumssammlung führte aber schon weiter, und zwar zu den Anfängen der jetzigen Denkmalpflege, der verständnisvollen Erhaltung des Erhaltenswerten. So sprach der Verein am 21. September 1870 seine Anerkennung in einem Schriftstück mit Vereinssiegel aus, daß Georg Knepper an seinem Hause An der Brücke 2 (Neustadt, jetzt der Kaiserhof, Eingang der Augustusbrücke) Permosers Saturn, den sog. „Tod“, hatte wiederherstellen lassen, und ließ Gebäude, „die zur Wegreißung verurteilt“ waren, wie die nachher doch nicht abgebrochenen Rochschen Häuser (das ehem. Ballspielhaus an der Herzogin Garten), wenigstens abzeichnen. Man erörterte sogar – 15. Dez. 1869 –, ob man sich an die Vereinigung der Dresdner Zeichenlehrer wenden wolle zur Aufnahme von wichtigeren Bildern, doch tat man es nur im Einzelfall (wie dem abgebrannten Hoftheater) an einen bestimmten, z. B. Aßmann. Es blieb auch hier zunächst im allgemeinen mehr Gedanke als Tat.

Es würde zu weit führen, auf die mannigfachen Erörterungen in den Versammlungen dieser ersten Jahre einzugehen; es sind auch jetzt noch für den Nachforschenden sehr beachtenswerte Einzelheiten zu finden, die noch erörtert zu werden verdienen.

Eine andere Anregung, welche die ersten Zeiten überdauern sollte, war die von Besichtigungen und Ausflügen. Im November 1869 schon wollte man die „Katakomben“ der Frauenkirche besuchen, es kam nicht dazu. Am 21. Oktober 1871 war man gemeinsam im Grünen Gewölbe. Doch kam auch dieser schöne Brauch, so in den Sommermonaten zusammenzukommen, erst später mehr in Aufnahme. Bemerkenswert ist auch, daß bereits nach einer Besprechung in der Jahresversammlung am 24. Mai 1871 von den Königlichen Sammlungen freie Eintrittskarten erbeten und in beschränkter Anzahl erhalten wurden, – wie noch jetzt.

Es blieb also zunächst bei dem Sammeln und irgendwie Zusammentragen, dem Anregen. So wurde ein möglichst großer topographischer Plan (etwa nach dem Hehlers von 1833) zur Einzeichnung chronologischer Änderungen gewünscht. So brachte Rahnefeld eine Übersicht der 405 bestehenden Vereine und Gesellschaften, so wurden die Zettelkataloge hergestellt, Auszüge aus Weck, Hasche u. a. angefertigt.

Es läßt sich leicht erklären, daß sich im Grunde nur wenige stärker bei dieser Art Vereinsarbeit betätigten. Nur wenige schenkten [10] ständig, wenige brachten Neuigkeiten zu Gehör. Recht niedergeschlagen stellte Gautsch im 3. Bericht am 29. Mai 1872 fest, daß von den 53 Mitgliedern sich nur ein Kreis von 10–12 herausgebildet habe, der „treulich und fleißig“ teilnehme. Sehr selten war eine größere Beteiligung, wie z. B. am 6. September 1871 von 21 Mitgliedern.

Er wies auf die z. T. „sehr mühsamen und verdienstvollen“ Arbeiten in den Vorträgen hin (sie sind im IV. Anhang alle zusammengestellt, ohne daß kleinere Berichte noch erwähnt wurden). Es sind stets dieselben Namen, die wiederkehren.

Trotz aller Arbeit ist dabei bezeichnend, daß die schon seit Anfang 1870 erwogene Ausgabe eines Vereinsblattes so schwer in Gang kam. Es war nicht nur die Frage des Absatzes, sondern „wie es überhaupt anzufassen sei“. Die „fortlaufende Chronik“ der Gegenwart „nach den besten Quellen“ in zwanglosen Heften blieb zunächst die Hauptsache. (Man erbat und erhielt die freie Zustellung des amtlichen Dresdner Journals und des Anzeigers, wie diesen noch jetzt; zeitweise auch andere Blätter.) Die „geeigneten mit dem Zwecke des Vereins übereinstimmenden Aufsätze“ fanden sich erst nach Jahren zur Veröffentlichung. Die ständige, in den Besprechungen zutage tretende Kritik hemmte zweifellos. Nur der erste Teil der „Chronik“, das 2. Halbjahr von 1869, wurde nach Lindaus Überarbeitung als 1. Heft der Mitteilungen endlich 1872 herausgebracht. Kießling sammelte noch einige Jahre weiter. Nur Hantzsch war es – in anderer Weise natürlich Neubert – der in seiner schulgeschichtlichen Forschung quellenmäßig weiter fortschritt. Der sehr rührige Rieger, der aber auch zuweilen über das Ziel hinausschoß, – 5. Juni 1872 schlug er ein „Konzert zu Gunsten des Vereins“ vor, das „keinen Anklang“ fand –, veröffentlichte in der Paußkaschen „Allgemeinen Dresdner Vereinszeitung“, die vom Juli 1871 bis April 1872 erschien und als Vereinsorgan am 6. September 1871 bestellt wurde, nicht nur Protokolle, auch aus den Sitzungen Teile von Vorträgen (z. B. vom 15. Febr. 1871 über die Seen, in den Jan.-Nrn. 1872); vom Januar 1872 war er Mit-Redakteur und warb unermüdlich, z. B. am 22. Februar 1872 mit folgenden Worten: „Übersichtliche Darstellungen des Werdens unserer Zustände sind aber nicht allein Quellen pietätvoller Erinnerung an Vergangenes, sie führen auch das rastlose Ringen nach Besserem zum Bewußtsein und erwecken mit dem Genusse an gegenwärtigen Einrichtungen auch die Hoffnung auf stetigen Fortschritt.“ Also der richtige Gedanke: Erkenntnis der Gegenwart in ihrer Bedingtheit aus der Vergangenheit.

Gemeinsame Arbeit von Gautsch, Nitze, Widemann, Weiße war der „Dresdner Bürgerkalender“, welcher von 1872–75 erschien und auf dessen Bedeutung als „würdiges geschichtliches Dresdner Hausbuch“ damaliger Auffassung ich im Dresdner Kalender für 1919 (S. 205 ff.) hinwies. Einzig dastehend ist zweifellos das Kalendarium selbst, in welchem zu jedem Tage, in allen vier Jahrgängen [11] verschieden, ein Ereignis der Dresdner Geschichte angeführt ist. – Gautsch veröffentlichte seinen Bortrag über die Friedrichstadt selbständig (1870), ebenso Am Ende die Biographie seines Vorfahren, des Superintendenten (1871). Jedenfalls vor allein durch den Kalender stieg von 1872 an der Zuzug zum Verein, wenn auch noch nicht in dauernd größerem Maße. Werbend kam aber auch hinzu, daß man sich nach vielen Überlegungen zum Mieten einer kleinen Wohnung entschloß.

Man war im Hotel de l’Europe geblieben, bis der Verein am 6. Sept. 1871 nach Medingers Bierhalle, Sophienstraße 6 (jetzt Nr. 2, Hotel „Deutscher Herold“) übersiedelte, – mit seinem Schranke. Doch die anwachsenden Sammlungen erforderten mehr Raum. Nach längerem Suchen mietete man am 16. Juli 1872 für den 1. Oktober bei der verwitweten Auktionator Bautzmann An der Frauenkirche 14 (wie jetzt, zwischen Cosel-Palais und Rampischer Straße, dem Haus „Zur Glocke“) den vorderen Teil des ersten Stocks auf drei Jahre für 150 Thlr. jährlich, bestehend aus einem „Vorhause“ mit eingebauter Küche, einer großen Stube von drei und einer kleinen von einem Fenster und einem Kohlenkeller.

II.

Mit dem Einzug in eine eigene Wohnung beginnt zweiter Abschnitt in der Vereinsgeschichte. Um die sich reger betätigenden Mitglieder schlang sich ein noch engeres Band. Eine Sammlung für die Ausstattung ergab 56 Thlr. 25 Gr. Der Einzug am 9. Oktober 1872, wozu 23 Mitglieder erschienen, war ein Ereignis.

„Herr H(agedorn) hatte (aus seinem Inventar) das nötige Mobiliar, L.(?) den Schmuck der Fenster, N(itze?) die Reinigungsapparate, als Waschbecken, Seife, Krug, Handtücher und Kleiderbürste besorgt, N(itze?) und R(ieger?) hatten den Umzug geleitet und die Sammlung ausgestellt. Herr W(agner) hatte zwei Tableaux besorgt, um das eine zur Ausstellung berühmter Dresdner Persönlichkeiten, das andere in gleicher Weise für die Vereinsmitglieder zu benutzen. Auch der Ofen hatte seine Schuldigkeit getan und empfing die Eintretenden mit wohltuender Wärme. Ein prächtiger geschmackvoller Kronleuchter goß seine blendendweißen Lichtstrahlen auf die freudig gestimmte Versammlung.“ Gautschs feierliche Begrüßungsrede endete mit dem Wunsch erfreulichen Wachstums und ersprießlicher weiterer Tätigkeit.

Die finanzielle Grundlage erweiterte sich gleichfalls. Mit Überreichung einer Kießling-Lindauschen „Chronik“ trat man an den Rat der Stadt am 29. Mai 1872 mit dem Ansuchen heran, „bei der rein lokalen Tendenz, welche unser Verein hat und welche er noch weit mehr, als jetzt der Fall ist, zu entfalten im Stande sein würde..“, eine Geldbeihilfe von „etwa“ 100 Talern zu bewilligen. Nach anfänglicher Ablehnung durch das Stadtverordnetenkollegium am 16. Mai 1873, welches „zwar die Verdienstlichkeit des Wirkens des [12] gedachten Vereins anerkennt“, aber nicht dafür zu haben war, da in Dresden eine große Anzahl von Vereinen bestehe, „deren Zwecke höchlich zu billigen sind, denen aber unmöglich allen (!) Beiträge aus der Stadtkasse gewährt werden dürfen, und weil eine solche Ausgabe mit dem Zwecke der Stadtverwaltung und der Steuererhebung in keinem Zusammenhang steht, auch den Stadtrat der Sorge für seine Archive nicht überhebt“, – erfolgte dennoch die Zusage unter dem 14. Juni 1873, von diesem Jahre an. Vielleicht war es Neuberts Befürwortung, genaueres läßt sich nicht ersehen. Der sehr willkommene Beitrag ist – mit kurzer Unterbrechung 1909/10 – in dankenswerter Weise auch weiterhin bis jetzt dem Verein zugegangen.

Verhältnismäßig oft konnte ich „wie noch jetzt“ innerhalb der Geschichte dieser ersten Zeit bemerken, und es ist ja sicher, daß wir bis in manche überkommene Kleinigkeit hinein auf den guten, noch lange nicht ausgetretenen Spuren der Gründer und ersten Förderer unseres Vereins wandeln.

Doch vorerst erhob sich der Verein noch nicht über die bisherige innere Verfassung und Art der Arbeit. Die Mitgliederzahl stieg zwar im Jahre 1872/73 von 53 auf 79, bis 1875 auf 91. Mit geringen Schwankungen hielt sie sich um 80–90, bis sie erst von 1890 an stärker und stark anstieg. Die Eigenart des Mitgliederkreises änderte sich wohl in etwas, höhere Beamte und an geschichtlichen Dingen interessierte Mitglieder des Adels (O‘Byrn, v. Minkwitz) traten hinzu. U. a. wurde am 3. Juli 1872 der Eisenbahndirektor Geh. Finanzrat Frh. Gust. Wold. v. Biedermann aufgenommen, der zu den „Veteranen der Goetheerkenntnis und Goetheforschung“ gehört hat; er war vom Herbst 1873 an bis zum Jahre 1881 Vorsitzender, betätigte sich auch selbst z.T. reger, mußte jedoch auch öfter in den Versammlungen, z.B. von Neubert, Hantzsch und Weiße vertreten werden. Dann kam noch eine Reihe Gelehrter hinzu, welche einen Namen hatten oder sich bald erwarben, so am 23. Oktober 1872 der Geograph Sophus Ruge, damals Oberlehrer an der Annenschule, und der Wirtschaftsgeschichtler Handelsschullehrer Heinrich Gebauer, weiter am 7. August 1872 der Kammermusikus Fürstenau, der Forscher in Dresdner Theater- und Musikgeschichte, der mehrfach Vorträge im Verein hielt, sowie der Botaniker Geheimrat Dr. Reichenbach. Im übrigen waren es meistens Lehrer, Innungsmitglieder, – noch immer wollte sich keine Beteiligung aus Archiv- und Bibliotheks-, sowie Fachhistoriker-Kreisen an den höheren Schulen einstellen.

Man erhoffte von der räumlichen Vergrößerung viel. Man bezeichnete die Sammlung an Altertümern jetzt als „Dresdner Geschichtsmuseum“, was sie in der Tat auch allein darstellen konnte, da die Stadt selbst noch nichts in der Richtung getan hatte und weiterhin nicht tat.

Man gab dem Verein ein neues Statut, unter dem 14. November 1873 datiert. Es ist etwas ausführlicher als das erste, faßte [13] besonders in bezug auf die Tätigkeit des Vorstandes die bisherigen Erfahrungen genauer zusammen, übertrug ihm die Vertretung in allen gerichtlichen (z. B. als Mieter!) und außergerichtlichen Geschäften, überhaupt kam dank Neubert, der Pietzschs Entwurf überarbeitete, eine klarere Ordnung heraus, Arbeitsteilung, Zuständigkeiten wurden geregelt. Auch wurde der Jahresbeitrag nun auf 2 Taler erhöht, halb-, nicht mehr vierteljährliche Vorauszahlung eingeführt, auch festgesetzt – als Erwiederung für den städtischen Zuschuß –, daß im Falle der Auflösung die Sammlungen der Stadt zufallen sollen. (Ein Textvergleich der Satzungen von 1869, 1873, dann 1878, 1888 und 1913, welcher leider auch anhangsweise wegen des Umfanges nicht mehr abgedruckt werden kann, ist für die Kenntnis der inneren Vereinsgeschichte sehr lehrreich.)

Mit dem Jahre 1873/74, das man vom Juni weiter bis Dezember laufen ließ, um nun dem Kalenderjahre zu entsprechen, führte man einen geregelten Haushaltplan ein, den von 1875–77 Bankier Clauß, dann bis 1887 der Oberaufseher am Historischen Museum Rahnefeld, von da an bis jetzt, also über 30 Zahre, Bauverwalter Adam versah. Man setzte monatliche Vorstandssitzungen fest, in denen aber in dieser Zeit noch selten eigene Beschlüsse, nur Vorberatungen für die Mitgliederversammlung gefaßt wurden (noch fehlte ein überlegener Führer). Sie fanden am Bibliotheks-Freitag statt – vom Okt. 1873–90 war der Vereinsabend Freitags –, den man ebenfalls einführte, um die Bibliotheksbenutzung zu regeln, eine „Ordnung“ gab man hierfür im November 1876. Seit November 1873 wurde ein „Vereinskalender“ für die Mitglieder ausgegeben, der Vorläufer des noch jetzt verteilten. Trotz der anderen Form blieb aber im Vereinsleben die bisherige kollegialische, sozusagen demokratische Art. Als in dem Fragekasten, der für wissenschaftliche Auskünfte bereit stand, anonyme Kritik am Vorstand geübt wurde, wurde das scharf gerügt. Auch hielt man streng daran fest, nicht etwa wegen zu geringer Beteiligung, die zwischen 8 und 23 schwankte, den 14tägigen Vortrag ausfallen zu lassen.

Man arbeitete in der bisherigen Weise fort. Die möglichste Anregung aller Erscheinenden zur Mitarbeit war mit ein Grund, andere etwas abzuhalten. Für den ständigen engeren Kreis war es eine Zeit der „gleichmäßigen ruhigen Weiterentwicklung“ in der bisherigen Bahn.

An Vortragenden traten neu zu bisher schon bekannten Namen Maler C. E. Fischer, der am 20. Oktober 1872 eine erste große Zusammenstellung der archäologischen Funde in Dresden und Umgebung gab, Professor Vikt. Jacobi (Leipzig), der sich u. a. am 24. Januar 1874 erneut an die Erklärung des slawischen Namens Dresden (als Drazdo) machte, sonst noch Privatus C. E. Götz, Inspektor am Grünen Gewölbe Gust. Müller, Partikulier Seelig, Kaufmann Bernhardt. Auch Neubert sprach mehrfach, größere Ratsarchivbestände verwertend.

[14] Man kritisierte fleißig, z. B. wurde der Artikel „Dresden“ in Meyers Konversationslexikon von 1875 ausführlich an mehreren Abenden vorgenommen und der Redaktion Mitteilungen gemacht, was sie mit Dank zur Berichtigung annahm. Zu den „Nachrichten“ bildete sich eine nähere Beziehung, indem seit 1875 Auskünfte über geschichtliche Anfragen erbeten wurden, die im Briefkasten erschienen, (– noch jetzt kommt seitdem gelegentlich Anfrage von den „Nachrichten“ an das Ratsarchiv). Auch andere, Familienforscher, Vereine usw., wandten sich schon damals an den Verein. Als 1875 die sächsische Kunstgewerbeausstellung in Dresden stattfand, wollte sich der Verein mit den Innungsgegenständen beteiligen, Professor Herm. Hettner (von der Akademie und dem Polytechnikum, zugleich Kgl. Museumsdirektor) sollte auswählen, doch man nahm dann Abstand.

Im August 1872 war man erneut an die Innungen herangetreten. Es kam immerhin einiges zur Sammlung: das Archiv der Schuhmacher z. T., das der Beutler und Handschuhmacher und das der Weißgerber, Knopfmacher, Fischer, Schornsteinfeger, Einzelstücke von den Messerschleifern, den Zinngießern, im nächsten Jahre die Archive der Buchbinder und Goldarbeiter. Doch erfolgte die zunächst infolge der neuen Gewerbegesetzgebung erwartete völlige Auflösung der Innungen nicht und viele, namentlich die größeren, behielten ihren Besitz.

Für die Schenkgeber überhaupt wurde ein lithographiertes Dankesblatt ausgegeben. Am 19. Juni 1874 wurde aber auch beschlossen, ein „Stammbuch“, ein Autographenalbum, anzulegen. Es ist im Archiv des Vereins (in der Stadtbibliothek) erhalten, (ebenso wie z. B. der Fragekasten) – ein Prachtband in quer = 4°, in grünem Leder mit silbernen Beschlägen, auf dem Deckel das kleine Stadtwappen in Silber. Durch Vermittlung des Hofmarschallamts trugen sich König Albert, Königin Carola, Herzog Georg, Herzogin Maria und die Königin-Mütter Amalie und Marie, dann weiter die damaligen Minister, höhere Beamte, die drei Bürgermeister der Stadt, die Geistlichkeit, eine große Reihe literarischer, gelehrter und künstlerischer Größen ein, ebenso Persönlichkeiten der Hoftheater. Man hat Blätter bis zum Jahre 1880 eingefügt, dann nicht weiter; es ist jedenfalls eine wertvolle Sammlung.

Ebenso wurde die Autographensammlung in Briefen und Blättern, zu welcher das Mitglied Kammerherr O’Byrn und Frau Bautzmann einen großen Anteil gaben, stark vermehrt, der Anfang der Theaterzettelsammlung wurde gemacht, ferner Abdrücke der städtischen Kirchensiegel erbeten. Man bemühte sich vom November 1875 an um die Herstellung einer Hausinschriften-Sammlung, wollte (ebenfalls 1875) das Brückenmännchen, welches bei Helbigs eingemauert war, für die Altertümer des Vereins gewinnen, (es ist erst beim Abbruch von Helbigs im Februar 1910 in das Stadtmuseum gekommen), ja man erhoffte (1872) die Überweisung der vier Holzmodelle [15] der Stadt aus dem Historischen Museum und erreichte wenigstens deren bessere Aufstellung.

Die mannigfachen Urnen- und anderen Funde bei Bauarbeiten veranlaßten den Verein, außer zum eigenen Erwerbe sich um deren Rettung zu bemühen; schon am 7. Mai 1872 auf dem Grundstück des Plauenschen Lagerkellers, dann im Herbst dess. J bei Reisewitzens und auf dem Besitz des Zimmermeisters Pohle, jedoch ohne Erfolg, ebensowenig erlangte man die in den Besitz der evangelischen Freischule gekommenen Urnen. Ein Schreiben an den Rat im Dezember 1872 wegen Vorsicht bei Bauarbeiten und Erhaltung von Gräberfunden bewirkte, daß Stübel den Bauarbeitern eine Anweisung zugehen ließ.

Die vorgeschichtlichen Funde regten Rieger am 5. Dezember 1873 zu dem Antrage an, eine topographische Kommission einzusetzen, doch ohne daß von dieser weiterhin etwas zu bemerken ist. Im März dess. J. wandte man sich an die Forstverwaltung der Dresdner Heide um bessere Instandhaltung des sog. „schwarzen Kreuzes“ (des Drebitsch-Kreuzes am Kannenhenkel).

Dem Rentier Heinrich wurde am 21. Februar 1873 der Dank des Vereins für Erhaltung des K. M. v. Weber-Häuschens (Holzhofgasse 11, jetzt zum Grundstück des Diakonissenhauses gehörig) ausgesprochen. – Daß Gustav Nieritz seine Selbstbiographie am 18. Februar 1874 dem Vereine schenkte, ist bemerkenswert.

Einige größere Gewinne erzielte man für den Verein: von Gräbern des alten Annenfriedhofes zwei Bildnisse der Geistlichen Schnabel und Rosenkranz (Sept. 1872) und vor allem von der Sophienkirche (1875) 17 Ölgemälde und außerdem eine Anzahl Steinwappen, wenn auch diese Überweisung zunächst nur gegen Revers.

Die „Raritäten“ wurden fleißig vermehrt: die Stimmgabel K. M. v. Webers, von den Funden bei baulichen Arbeiten an der Frauen- und der Sophienkirche kamen z. B. noch ein silbernes Kruzifix, ein altes Bernsteinkettchen u. a. in den Vereinsbesitz, weiter viele Porträts, Ansichten, Pläne.

Der Anschlag für die Feuerversicherung ergab im Juni 1876 bereits 2000 Mark für die Bibliothek, 1200 Mark für Bilder und Autographen, 500 Mark für Museumsgegenstände – 3 Schränke hatte man schon.

Auch auf den Verein drückte trotz des Einnahmezuganges, der 1875 zum ersten Male 1000 Mark überstieg, die schlimme Geschäftslage nach der verfehlten Gründungszeit im Anfang der 70er Jahre. Man unterließ also nach Beratungen im Januar und Juni 1876 eine beabsichtigte Subskription zur Fortführung der „Chronik“. Die erste größere Veröffentlichung von Hantzsch zur 400jährigen Feier der Realschule in der Neustadt (1875) mußte in zwei Raten 1875 und 1876 bezahlt werden. Dagegen veröffentlichten andere, so Nitze seine Untersuchung über die von Watzdorffs, Götz über „Weiß und [16] Grün“ selbständig. Die „Saxonia“, von Dr. Moschkau herausgegeben, wurde nicht zum Vereinsorgan genommen (1876), man blieb trotz gelegentlicher Klage über späten Abdruck beim „Anzeiger“.

Von größter Bedeutung war für den Verein die 1875 erfolgte Veröffentlichung des Urkundenbuches der Stadt Dresden (Cod. dipl. Sax. V, 1), über welches Gautsch am 5. April und 15. Dezember ausführlich berichtete. Erst jetzt würde allmählich eine echte Stadtgeschichte möglich sein. Die Verarbeitung nach allen Materien könne aber wohl keines der Mitglieder durchführen, es sollten aber die, welche „sich dazu berufen fühlen, das Material nach bestimmten Rücksichten durchforschen und durcharbeiten“.

Es blieb doch bei der bisherigen bruchstückartigen Art der Arbeit. Eine besonders fruchtbare Anregung zu tieferer historischen Quellenarbeit durch das Urkundenbuch können wir nicht aus den Sitzungsberichten erkennen.

Dagegen trat die Frage der Erhaltung der Altertümer und geschichtlichen Denkwürdigkeiten in dieser Zeit in ihrer größeren Allgemeinbedeutung in eine entscheidende Entwicklung.

Vom Leipziger Geschichtsverein im März 1876 unterrichtet, beteiligte sich wie dieser (am 20. März) auch der Dresdner Verein (am 24. 3.) an der Unterstützung der Eingabe, welche der Dresdner Architektenverein am 16. September 1875 an das Ministerium des Innern gerichtet hatte, um wie in anderen Ländern bereits vorgeschrittenere Maßnahmen und Vorkehrungen zur Erhaltung „alter und wertvoller Baudenkmäler“ zu treffen, einen Konservator zu bestellen usw. (Einzelheiten hierzu in Brucks Denkmalpflege im Königreich Sachsen, S. 43 ff.) Auch der Verein bezeichnete selbstverständlich die Frage als dringlich. Es müsse „etwas durchgreifend Wirksames geschaffen werden“, man ist bereit zu einem Gutachten, welches dann am 15. April 1877 begehrt wurde. Im engen Einvernehmen mit dem Leipziger Verein, der aber in einigem abwich, antwortete man am 8. Juli. Vorauszusetzen ist, daß nicht nur die Kunstdenkmäler im engeren Sinne, sondern auch die geschichtlichen, an denen Sachsen vielleicht reicher sei, ins Auge gefaßt würden. Für jene sei in dem Akademischen Rate zu Dresden ein nur etwa noch mit ausgedehnterer Kompetenz auszustattendes Organ da; wenn nicht bald im besonderen für die geschichtlichen, nicht nur auf Landes- und Fürsten-, sondern ebenso die Kulturgeschichte bezüglichen Denkmale eine Zentralstelle eingerichtet werde, würden die schon jetzt zu beklagenden Verluste immer steigend zunehmen. Man gab wenigstens für den kleinen Bezirk, den der Verein überblickte, 38 und in der Meißnischen und Erzgebirgischen Gegend 143 solche Denkmale an, unter Übergehung derer, für welche schon irgend gesorgt werde. Das Verzeichnis, – es hat sich leider nicht bei den Akten erhalten und würde einen Überblick von der Kenntnis des Vereins selbst abgeben, – könne nur einen Anfang der vor allem in Angriff zu nehmenden allgemeinen Inventarisation darstellen. Am 30. Juli regte dann

[17]

Lehrer Carl Eduard Rieger
(Nach Photographie März 1878)

Hofuhrmacher Moritz Weiße
(Nach Photographie 1872)

Bürgermeister Heinr. Moritz Neubert
(Nach Photographie April 1876)

[19] der Verein beim Kgl. Sächs. Altertumsverein, der sich der Frage ebenfalls sehr annahm, eine Zusammenberufung sämtlicher sächsischen Altertums-, Geschichts- und Kunstvereine an, um zur Klärung zu kommen, auf welche Gegenstände sich die Tätigkeit der Landesstelle erstrecken, welche Organe zur Ermittlung und Aufzeichnung dienen und in welcher Weise Schutz, Erhaltung bzw. Aufbewahrung geschehen solle. Der Altertumsverein lehnte zwar am 15. August für sich ab, ersuchte jedoch das Ministerium eine Delegiertenversammlung der Altertums- und Architektenvereine zur Erörterung der Inventarisationsgrundsätze einzuberufen. Zu dieser ist es nicht gekommen. Erst im März 1880 ging das Ministerium mit dem Altertumsverein weiter vor (erste Inventarisation des Pirnaer Bezirks, vgl. Bruck a. a. O. S. 49).

Das Besondere im Urteil unseres Vereins war die Betonung: nicht nur Bau- und Kunst-, sondern auch Kulturdenkmäler! – ein Gesichtspunkt, das muß offen gesagt werden, der in der weiteren Arbeit der Inventarisation und Denkmalpflege nicht zu seinem Rechte gekommen ist. Vorerst hatte auch der Verein keine Gelegenheit, sich erneut stärker in dieser Frage zu betätigen.

Im Vorstande brachte das Jahr 1876 zunächst größere Änderungen. Frh. v. Biedermann stellte am Schluß d. J. (6. Dez.) fest, daß „die Spezialforscher im Gebiete der Ortsgeschichte sich von den Ämtern zurückzögen, die am ersten zur Leitung berufen wären, und daher halb unfreiwillig Männer mit überhäuften Berufsgeschäften und aus anderen Gründen nicht in der Lage, in der notwendigen und selbstgewünschten Weise dem Verein ihre Kräfte zu widmen, an die Spitze gestellt worden seien.“ Es scheint nach Äußerungen Weißes ein Mitglied, – ihm wenigstens, – die Wirksamkeit im Verein verleidet zu haben, eine Name ist nicht genannt. Am 12. Januar 1877 erklärt auch der für 1876 gewählte Bernhardt auf keinen Fall wieder ein Amt anzunehmen. Auch Moschkau, Götz und Gebauer scheiden aus. Es muß, nach v. Biedermanns Ansprache am 6. Dezember, die zu den Akten genommen wurde, doch eine Art Krisis im Verein gewesen sein. Lindau war 1874 ausgetreten, Widemann, Gautsch, Pietsch, auch Rieger beteiligten sich immer seltener. Nachdrücklich stellte v. Biedermann fest, daß der Verein nicht hinter Anforderungen zurückbleiben dürfe, die mit Recht an ihn gestellt werden. Die Teilnahme in Dresden sei noch sehr gering im Vergleich mit anderen Städten (Leipzig, Chemnitz, sogar Leisnig). Es gehe nicht ohne eine zweckentsprechende Leitung. Doch kam es noch nicht zur entscheidenden neuen Vorwärtswendung. Die Neuwahl ergab u. a. die Wahl des am 30. April 1875 eingetretenen Stadtgerichtsbezirksrats Volgmann als 2. Vorsitzenden, er war später nach v. Biedermann 1882–83 1. Vorsitzender. Hagedorn, „das lebendige Lexikon“, wurde – bis 1878 – Konservator, dann übernahm 1879–85 der Tapezierermeister Naumann das Amt.

[20] Die Wohnungsfrage machte ebenfalls Not. Die Miete war eine starke Belastung des Haushaltes. Und doch: zunächst brauchte man noch mehr Raum. So zog man am 16. Februar 1877 nach der Kleinen Brüdergasse 19 (jetzt Nr. 2, rechte Ecke der Schloßstraße), zweites Stock. Sechs Strafanstaltsarbeiter mit einem Aufseher, Maler und andere Handwerker hatten zu tun. Neue Börte wurden verfertigt. Hier waren sowohl für das Museum, Sitzungszimmer und Bibliothek getrennte Räume. Schon Ende 1879 aber suchte man weiter, – auch infolge praktischer Fragen, die aus dem Briefwechsel mit dem Hausbesitzer, Rechtsanwalt Dr. Lehmann, hervorgehen. Im Kurländer Palais war keine Unterkunft zu erhalten. An den Rat wandte man sich am 9. Januar 1880 mit starkem Appell und unter Hinweis auf die Notwendigkeit, dem Verein mehr Anteil in größerem Kreise zu gewinnen, – auch er lehnte noch ab. Doch stellte er zu den drei öffentlichen Vorträgen im Winter 1882 den Saal des Armenamtes (ehemalige Landhaus-Saal) zur Verfügung, wie auch 1883 und 1886.

Allmählich bahnte sich aber doch eine neue Zeit an, seit etwa 1878/79.

III.

Das neue (3.) Statut vom 1. Februar 1878 brachte den Erwerb der juristischen Persönlichkeit für den Verein, welchen man schon am 4. Mai 1870 ins Auge gefaßt hatte. (Am 7. Juni 1878 erfolgte die Eintragung.) Man bezeichnete den Verein (nach dem Gesetz die juristischen Personen betr. vom 15. Juni 1868) als „Genossenschaft“. Außer stilistischen und kleinen formellen Änderungen wurden einige genauere Bestimmungen zur Frage des Austritts, der Haftpflicht des Vereins (durch § 7 wurden die Sammlungen davon ausgenommen!), der Rechte und Pflichten des Vorstandes, welcher nunmehr über alles, was nicht (nach § 17) dem Vereinsbeschluß selbst zusteht, befinden kann, sowie des Vorsitzenden als Vertreters des Vereins getroffen; auch die Generalversammlung wurde in bezug auf Tagesordnung und Antragsrecht neuer Punkte genauer geregelt, die Beweiskraft der Protokolle durch Mitunterschrift zweier Nicht-Vorstandsmitglieder erhöht und die Stimmenverhältnisse bei Wahlen neu geordnet. Im ganzen eine stärkere Konzentrierung und Vereinfachung.

Der erste praktische Nutzen aus dem Erwerb der juristischen Person bestand in der Übernahme (Jan. 1883) eines Legates des am 22. Juni 1882 verstorbenen Franz Ludwig Gehe, des bekannten Gründers der Gehestiftung und seit Jahrzehnten in gemeinnütziger Hinsicht um Dresden verdienten Großkaufmanns, welcher dem Verein 500 Mk. vermachte, – endlich ein kleiner Anfang eines Vermögens. 1883 war zum ersten Male der Bestand der Kasse über 1000 Mk. Gelegentlich hatte man ihn aus der Auktion von Dubletten der Bibliothek vermehren können. Mit 1883 begann aber auch die Einnahme aus Kapitalzinsen, (für 600 Mk. wurden 2 Stück 3% sächsische Staatsschuldscheine von 1855 gekauft.) Andrerseits verschwand [21] der Brauch des Aufwandes bei Beerdigungen von Mitgliedern, z. B. noch 1881 für ein Sterbekissen Neuberts. 1883 zur Lutherfeier war große Illuminations- und Dekorationsausgabe. Verpflichtende Beteiligung bestand auch beim Deutschen Turnfest 1885 (4 Kränze, 5 Fahnen als Dekoration). Seit Januar 1876 besorgte ein Kassenbote die Geldeinziehung.

Durch eine kleine Feier wurde am 10. Juni 1879 des zehnjährigen Bestehens des Vereines gedacht. Am Abend versammelte sich eine größere Anzahl der Mitglieder zu einem Festbankett in dem Restaurant des Mitgliedes und Mitbegründers Hagedorn (Neustadt, Kaiserstraße 3, jetzt 5), „um bei frohem Mahle, Toast und heiteren Tafelliedern des Tages vor 10 Jahren zu gedenken“. Aus Italien kam ein Gruß (von?), eine besondere Überraschung bot Hagedorn in einem Transparent von Dresden im Anfange des 17. Jahrhunderts nach Merian, „hinter Draperie geeignet aufgestellt und durch künstlich angebrachtes Licht beleuchtet, von überraschender Wirkung“.

Das Fest bildete eine Art Abschieds- und Schlußfeier der alten Zeit. Deren hauptsächliche Träger schwanden dahin. Nitze war am 13. Mai 1875 gestorben, Dr. Weinhold am 5. September 1877, der eigentliche Gründer Rieger am 9. März 1878, nachdem er am 31. Januar aus Gesundheitsgründen ausgetreten war. Gautsch starb am 12. Dezember 1879, Dr. Bösigke am 30. September 1880 und BM. Neubert am 26. August 1881, Pietsch am 17. Oktober 1883. Lindau, der sich selten beteiligte, war bereits am 29. März 1874 ausgetreten, Gebauer im Mai 1881, wegen stärkerer Inanspruchnahme durch den Verein für Erdkunde. Von allen, die hervorgetreten, blieben nur noch Klemm (gestorben 28. Nov. 1886), Am Ende (ausgetreten 12. Dez. 1887), Rahnefeld (gestorben 7. Nov. 1887), Schilling (gestorben 23. Jan. 1892), Hagedorn (gestorben im Juli 1892) und Weiße, der noch lange die neue Zeit verfolgen durfte, vor seinem Tode (1. Mai 1909) trat er Ende Dezember 1906 noch aus, Widemann (gestorben 27. Okt. 1910); nur Hantzsch der schon in den 70er Jahren vor den anderen durch seine Vorträge und Veröffentlichungen hervortrat, blieb weiterhin rege beteiligt.

Der Bericht von 1882 faßt sein Urteil so zusammen: „Klein war allerdings wie von Anfang an der Kreis seiner tätig wirkenden Mitglieder, aber ihre Rührigkeit und warme Hingabe für das Vereinsinteresse ließ immerhin einiges Beachtenswerte entstehen.“

Es war in der Tat schon ein neuer Schwung in die wissenschaftliche Arbeit gekommen. Am 14. Dezember 1877 hielt der Architekt Corn. Gurlitt, der am 27. Juli eingetreten war, zum ersten Male einen Vortrag. Er wurde 1878 2. Stellvertreter des Vorsitzenden und beteiligte sich bis etwa 1883 an kleineren Mitteilungen und größeren Vorträgen, bis ihn andere wichtigere Arbeit 1887 von Dresden fortzog und zu zeitweiligem Wiederaustritt veranlaßt hat. Als er 1893 an die Hochschule berufen wurde, trat [22] er wieder in den Verein ein. Gurlitt ging in vielem über die engere Geschichte Dresdens hinaus, aber das Wesentliche war, daß von ihm zuerst Verbindungen nach den größeren, namentlich bau- und kunstgeschichtlichen Beziehungen gezogen wurden, in denen Dresden stand.

Am 28. November 1879 wurde Dr. Otto Richter, kurz vorher als Assistent der Kgl. Öff. Bibliothek mit 27 Jahren zum Ratsarchivar von Dresden ernannt, Mitglied des Vereins, und mit ihm trat die Persönlichkeit ein, welche für dessen ganze weitere Entwicklung bestimmend wurde, wie noch im einzelnen weiterhin darzustellen sein wird, – die Persönlichkeit, ohne welche der Verein nicht das geworden wäre, was er zu sein sich heute rühmen darf. Richter war bis dahin nur durch eine Arbeit zur Dresdner Geschichte bekannt geworden, mit Schramm-Macdonald hatte er den Text zur sogenannten „Königs-Chronik“ verfaßt, der Jubiläumsgabe der Stadt zum Ehejubiläum König Alberts 1878. Jetzt trat er in ein weites Feld praktisch und wissenschaftlich hervorragender Betätigung ein, im Dienste der Stadt für die Bibliothek und das Archiv und zugleich als Begründer der neuen wissenschaftlichen Quellenforschung und -erschließung sowie Darstellung der Stadtgeschichte.

Er erkannte sofort manche Schwächen und Hemmungen im Verein, welche eine größere Bedeutung bisher hintangehalten hatten. In der Sitzung am 3. Dezember 1880 stellte er als wünschenswerte Neuerungen auf: 1. Erlaß eines Zirkulars an die gebildeten Mitglieder der Stadt zur Gewinnung größerer Mitgliederzahl, 2. mangels der Vorträge Anberaumung allmonatlich nur einer Vortragssitzung, 3. Unterlassung des Rauchens und Biertrinkens bei den Versammlungen. Das 3. „Bedenken“ zog er zurück, da er „auf wenig Neigung dafür rechnen zu können vermeinte“. Das 2. wollte der Vorsitzende nach den Statuten berücksichtigen, es blieb also wie bisher. Die 1. Anregung konnte mangels regelmäßiger Veröffentlichungen und stärkerer Zugmittel doch noch nicht recht ausgenutzt werden. Im September 1881 ging eine „Einladung“ an behördliche Personen (durch Frh. v. Biedermann festgestellt), Geistliche und höhere Lehrer (durch O. Richter), Lehrer (Jentzsch bzw. Hantzsch), Ärzte und Kaufleute (Widemann), Advokaten und Gerichtsbeamte (Volgmann), Künstler und Handwerksvorstände (Gurlitt) ab. Ohne größeren Erfolg, von 82 zu Anfang 1884 stieg die Mitgliederzahl nur auf 85 im Januar 1882. Ein größerer Abgang stand dem Zugang von nur 13 gegenüber.

Etwas Besonderes wurde wohl schon in den Ausstellungen der Bildersammlung geboten, die auch fleißig besucht wurden, z. B. am 13. Juli 1879 die von 500 Porträts durch 152 Personen, im August 1880 die Plan-Ausstellung durch 350. Richter ging seinerseits ähnlich vor. Am 19. und 21. November desselben Jahres stellte er in den Räumen der Stadtbibliothek Scheffelgasse 5 II. (ehemaliges Polizeihaus) eine Auswahl von Abbildungen zur Geschichte und [23] Topographie Dresdens aus den dortigen Beständen, zunächst für die Mitglieder der städtischen Kollegien aus. Auch der Geschichtsverein wurde geladen und so eine nähere Verbindung mit der Stadtbibliothek eingeleitet, die bald aussichtsreich erweitert werden sollte.

In dem Oberbürgermeister Stübel, welcher am 7. Februar 1875 Mitglied wurde, hatte der Verein einen verständnisvollen Gönner, wenn er auch nicht – so wie BM. Neubert – sich an der wissenschaftlichen Forschung selbst beteiligte. Doch kam er gelegentlich zu den Versammlungen. Auch seine beiden Nachfolger Beutler (14. März 1894) und Blüher (Febr. 1915) wurden Mitglieder des Vereins.

Persönliche Werbung zumeist führte ihm noch eine ganze Reihe neuer und z. T. bedeutender Persönlichkeiten zu, welche damals oder in der Folge in der Stadt einen Namen von besonderem Klange hatten. So den Baumeister Hartwig, den Gewaltigen im Stadtverordnetenkollegium (Dez. 1881), den Pastor Dr. Sulze, den Förderer des neuen kirchlichen Gemeindewesens (22. April 1881), den Geh. Justizrat, späteren Minister Dr. Rüger (28. März 1884).

In die Vereinsarbeit selbst traten die folgenden stärker ein: Staatsarchivar Dr. Ermisch (12. Nov. 1880, ausgetreten zeitweise 13. Dez. 1882 bis 1. Jan. 1893 wegen anderweiter Arbeitsüberlastung), der – etwas Neues unter höherem Gesichtspunkt – am 25. März 1880 im Verein eine Besprechung neuester stadtgeschichtlicher Literatur zum Vortrag brächte; Professor an dem Polytechnikum Dr. Steche (12. Nov. 1880), der Architekt und Kunsthistoriker, der erste Förderer des Inventarisationswerkes (gestorben 3. Jan. 1893); Gymnasial-Professor Dr. Meltzer, der weltberühmte Erforscher punischer und karthagischer Geschichte, für den Verein der Historiker der Kreuzschule (12. Nov. 1880 bis zu seinem Tode 26. Okt. 1906); Superintendent und Konsistorialrat D. Dibelius, Kirchenhistoriker auch für Dresden (21. Okt. 1887). Weiter der Registrator am Hauptstaatsarchiv Haug (Sept. 1882, gestorben 16. Sept. 1902) und Justizrat v. Göphardt (1882, gestorben 24. Nov. 1908), die ebenfalls beide sich an den Vorträgen und den späteren Veröffentlichungen beteiligten. Genannt seien noch der Kantor em. Karl Richter, Blasewitz (21. Jan. 1881) und Buchhändler Osk. Schneider (4. Nov. 1881), sowie Ober-Appellationsrat Neithardt (12. Okt. 1883), die ebenfalls mehrfach Vorträge hielten. Im Oktober 1882 wurde die Kgl. Bibliothek Berlin erstes korporatives Mitglied, dann im März 1888 das Hauptstaatsarchiv Dresden. Mit der Zunahme historischer Ortsvereine erweiterte sich, wie oben schon erwähnt, dieser Kreis der sog. „Schriftenbezieher“, er erstreckt sich jetzt über das ganze Deutsche Reich und weiter bis Graz, Winterthur und Stockholm.

1882 wurde zum ersten Male neben Volgmann als Vorsitzenden und Gurlitt als erstem Stellvertreter Otto Richter als zweiter in den Vorstand gewählt, doch er lehnte noch ab, Meltzer trat dafür ein, erst 1883 Otto Richter, bis 1884 nach Volgmanns Tode (10. Nov. [24] 1883) der Vorstand ganz neu gebildet wurde: Richter erhielt den Vorsitz – nun auf fast drei Jahrzehnte, v. Göphardt und Meltzer wurden Stellvertreter, Haug wurde Schriftwart.

In Otto Richter vor allem trat die neue, auf die quellenkritische Ausschöpfung und sowohl rechts- wie bald auch kulturgeschichtlich gerichtete Art der Forschung in die Erscheinung, – wie seit etwa 1880 überhaupt mehr in der Stadtgeschichtsforschung zu bemerken, – welche in der Geschichte einer Stadt eine ganze, nach allen Seiten sich entfaltende Entwicklung darzustellen beabsichtigt. Richter hatte zunächst selbst erst für unsere Stadt hierin den Grund zu legen, er tat es in langjähriger Arbeit, aus welcher er dem Verein in seinen Vorträgen vieles mitteilte (zuerst am 7. Jan. 1881 über den Stadtschreiber Mich. Weiße 1549–66), nach der rechtsgeschichtlichen Seite hin in der dreibändigen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte (Band 1 1885, 2. und 3. 1891). Von hier aus zunächst entstand völlig Neues. Ebenfalls nach und nach dank Gurlitt für die bau- und kunstgeschichtliche Seite, ferner durch Hantzsch und nach der höheren Form hin durch Meltzer für die Schulgeschichte und nach einem interessanten kleinem Anfang Neuberts (über Melanchthon) durch Dibelius für Teile der Kirchengeschichte (Biographie, Reformation). So goß sich reicherer neuer Inhalt in die alte Form des Vereinslebens. Doch war diese noch nicht so bald überwunden. Richter trat energisch für ein größeres Lokal, geeigneter für Vorträge, ein (Febr. 1881), doch blieb man in der bisherigen Wohnung, mit der manche Unannehmlichkeit verbunden war, für die aber eine Herabsetzung der Miete (!) erreicht wurde; die geringe finanzielle Leistungsfähigkeit blieb zunächst weiter der Hemmschuh. Man ging doch lieber nach der Sitzung noch zu Wadenklee (Schloßgasse 25, jetzt 18) oder in den Kanzleihof (Schössergasse 17, jetzt „Katze“, Sporergasse 2).

Doch nahmen die Sammlungen noch zu. Ein umfangreiches Büchervermächtnis Neuberts vermehrte im November 1881 die Bibliothek sehr erfreulich. Ebenso ein Vermächtnis Pietschs im Dezember 1883. Außer den bisherigen schenkungsweisen Zugängen kamen regelmäßig neu: das Dresdner Adreßbuch von der Kgl. Polizeidirektion, die Veröffentlichungen des statistischen Amtes der Stadt, die Zeitschrift „Über Berg und Tal“ des sächsischen Gebirgsvereins (seit 1878 erscheinend), der „Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit“. Die regelmäßigen kleinen Schenkungen der Mitglieder ließen dagegen sehr nach. Durch Weiße wurde noch 1877 die Schenkung des Inventars der Uhrmacher vermittelt. 1883 wurde durch Tittmann die Bibliothek neu geordnet. Doch schlief die Benutzung ziemlich ein, sodaß es sich im Winter 1884/85 „nicht mehr lohnte, zu Heizen und Licht zu brennen“.

Sehr erfreuliche Zugänge hatte auch die Altertumssammlung: z. B. aus der alten Briesnitzer Kirche, die man im Juli 1882 besuchte, gegen Revers eine Anzahl Altertümer (Geräte u. a., meist [25] Bilder). Anfang Oktober 1887 mußte man jedoch die 1875 gegen Revers erhaltenen Gemälde der Sophienkirche zurückgeben, sie hatten zunächst in einem Dachraum untergebracht werden müssen. Weiße setzte sich vergeblich zur Wehr, der Verein händigte sie schließlich dem Stadtbaurat Friedrich aus und sie kamen in die Kirche zurück. Im Dezember 1878 noch bemühte man sich beim Stadtrat vergeblich um die Rettung und geeignete Unterbringung des schon oben erwähnten „Saturn“, der dem Verein überlassen war, aber mangels Geldes nicht restauriert werden konnte. Doch der Rat war „nicht in der Lage“, es fehlte eben ein Stadtmuseum, die Stadt tat noch nichts Bestimmtes in der Richtung. Erwähnt sei hier auch Prof. Steches Antrag (12. März 1886), der Rat möge ersucht werden, zu Nutzen künftiger baugeschichtlicher Forschung, an Neubauten die Jahreszahl ersichtlich anzubringen. Der Rat sagte es wenigstens für städtische Bauten zu. Richter schlug dann (am 16. April) vor, sich an den Architektenverein und die Maurer- und Zimmererinnung zu wenden.

In demselben Sinne wurde an die Baubank Dresden geschrieben, den Verein über geschichtlich merkwürdige Gegenstände zu benachrichtigen, die bei Abbruchsarbeiten in der Badergasse zum Durchbruch der König-Johann-Straße sich vorfänden. Am 17. September 1886 nahm v. Göphardt Gautschs früheren Vorschlag eines Verzeichnisses der Skulpturen wieder auf, man unterließ es wohl im Hinblick auf das Inventarisationswerk.

Erfolgreicher war der Verein in anderer Richtung. Gurlitt regte zuerst 30. Dezember 1881 an, mit Beihilfe des Stadtrates Bronzetafeln an die Häuser Dresdens, in denen namhafte Persönlichkeiten gewohnt haben, anzubringen. Am 16. Januar 1885 übernahm O. Richter den Gedanken, und es sind – auf Kosten des Vereins selbst – 1886 an Ldw. Richters Sterbehause (Johannesstraße 1), ebenso 1887 dem Hause George Bährs (Seestraße 12), ferner 1888 an Dinglingers Hause (Frauenstraße 13, Neubau von Klepperbein) Tafeln angebracht. Die Kosten betrugen für jede 250 Mk., eine für die Vereinskasse achtungswerte Leistung.

Auch die wissenschaftlichen Veröffentlichungen förderte O. Richter sofort. Am 13. Mai 1881 beantragte er die Ausgabe eines neuen (4.) Mitteilungsheftes, im Mai 1883 lag es vor, wesentlich eine Arbeit Richters, Meltzers und Hantzschs, auch Gurlitt und von den Alten: Widemann trugen dazu bei.

Ebenso erreichte er von 1884 an die Festsetzung dreiwöchentlicher Vortragsabende. Dann sei es ihm selbst leichter möglich, stets größere Vorträge zu beschaffen, in der Tat hielt er in dem Jahre 7 der i. g. 12 Vorträge. Ferner schritt er in der Sitzung am 22. Februar 1884 zu dem Antrage vor, die Wohnung aufzugeben, Bibliothek und Sammlungen dem Rat zur Aufnahme in die Stadtbibliothek zu übergeben, wofür dieser ein Vereinslokal gewähren werde. Die im Herbst dieses Jahres von Richter ausgesprochene Hoffnung, im neugebauten Stadthause an der Annenstraße unterzukommen, [26] erfüllte sich jedoch nicht. Man mußte noch weiter zusehen, wie es gehen wollte. Am 20. Januar 1886 erfolgte dann der Beschluß, „wegen der in der 1. Etage befindlichen, in keinem guten Renommee stehenden Weinstube“ die Sitzungen in das Expeditionslokal der Stadtbibliothek, Scheffelstraße 5 II, zu verlegen. So wurde diese noch jetzt enge Verbindung – zum „Vortragssaal der Stadtbibliothek“ – am 27. März 1886 mit der 1. Vorstands- und am 17. September d. J. der 1. Vereinssitzung geschlossen.

Gleichfalls am 22. April 1884 beantragte er ein neues Mitteilungsheft, es wurde H. 5/6 (1885), wofür eine Arbeit des Ratsarchivars a. D. Heinze genommen wurde (– H. wurde erst 18. Febr. 1887 Mitglied, gestorben 6. Juli 1893). U. a. wurde diese kriegsgeschichtlich interessante Arbeit an den Großen Generalstab in Berlin geschickt, wofür ein Dankschreiben Graf Moltkes einging. Das Heft diente im Rate als Werbung, die Stadträte Grabowski und Geier traten ein, etwas später Nake.

Und Richter beantragte ein Preisausschreiben mit 300 Mk. für eine Geschichte des Dresdner Innungswesens, so entstand Flemmings grundlegende Arbeit (Mitteilungsheft 12/14 1896). Noch einmal ist ein Ausschreiben wiederholt, 1896, über „Schrifttum und Buchdruck in Dresden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts“. Es erfuhr jedoch keine Bearbeitung.

Ebenfalls als Preisaufgabe wurde von Richter am 17. September 1886 die Bearbeitung eines „Historischen Adreßbuches der letzten 300 Jahre“, bis Ende des 18. Jahrhunderts, unter Beschränkung auf die Altstadt, vorgeschlagen. Dieses Häuserbuch hat sich jedoch zu einer grundlegenden topographischen und familiengeschichtlichen Sammlung ausgestaltet, an der nach und nach der Rats-Archivhilfsarbeiter Roch (bis zu seinem Tode 1888), dann Redakteur Paul Fischer (bis 1892), seitdem Privatus Hollstein (von 1907 ab) im Rats- und im Amtsgerichts-Archiv arbeiten.

Bereits Ende Oktober 1885 wurden die Raum fressenden und immer mehr anwachsenden Zeitungen der Stadtbibliothek, soweit dort nicht vorhanden, überwiesen und der Rest makuliert. Den entscheidenden Beschluß, die Wohnung am 1. Oktober 1886 ganz aufzugeben, faßte der Vorstand am 27. März d. J., und der Rat wurde um Zustimmung gebeten, daß die Bibliothek und Altertumssammlung in den Räumen der Stadtbibliothek dauernde Aufnahme fänden. Auf den von O. Richter entworfenen Antrag, in dem er auf das Gesuch vom 11. November 1871 hinwies, sowie auf gleichartige Ziele des Vereins mit der Stadtbibliothek und die Aussicht, zusammen mit deren Altertumssammlungen und dem soeben (30. Sept. 1885) von der Stadt angekauften Körnermuseum „in nicht zu ferner Zeit“ ein Stadtmuseum entstehen zu sehen, stimmte der Rat am 20. Mai zu, jedoch vorerst unter Widerruf.

Nach Richters Vorschlägen wurde der Vereinsbesitz neu aufgestellt, Wertloses unter den Altertümern ausgeschieden. Am 14. [27] Januar 1887 erfolgte dann auf O. Richters längere Darlegung in der Hauptversammlung hin der Beschluß, von der Fortführung einer eigenen Vereinsbibliothek abzusehen, diese – soweit für die Stadtbibliothek brauchbar – ihr einzuordnen und alle künftig einlaufenden Tauschschriften ihr zu überweisen. Es waren 610 Nummern, etwa 2000 Einzelwerke und kleine Schriften, die so vom Verein an die Stadtbibliothek übergingen, ein Ertrag emsigen Einzelfleißes zumeist der Mitglieder selbst und eine beträchtliche Ergänzung für die schon vorhandene Dresdner Geschichtsliteratur! (Verhältnismäßig wenige Stücke mußten zu den Dubletten getan werden.) Bemerkt werden muß, daß die Sammlung Weißes, welche der Rat 1879/80 für 4301,40 Mk. erwarb, – das Ergebnis der Sammlung eines Menschenalters, wie Weiße mit Stolz sagen konnte – die Vereinsbibliothek weit an Wert und Inhalt übertraf. Sie umfaßte zumeist Kupferstiche, Lithographien, kleine Gemälde, weniger (599) Bücher und 78 Kapseln mit kleinen Schriften. Der Verein war nicht in der Lage gewesen, sie in seinen Besitz zu bekommen. Wo hätte er sie auch z. B. unterbringen sollen?

Des Umzuges nach der Scheffelstraße und der Schenkung der Bibliothek gedachte D. v. Biedermann im Dresdner Anzeiger (14. Nov. 1887), zugleich mit einem Rückblick auf die bisherige verdienstreiche Arbeit des Vereines.

Es war ein neuer, entscheidender Abschnitt im Vereinsleben. „Einzelne der älteren Mitglieder konnten sich nicht entschließen, diesen Wechsel mitzumachen. War doch das Vereinsleben in den bisherigen Lokalen nicht ohne eigentümlichen Reiz gewesen. Inmitten der an den Wänden hängenden Bilder und der in den Ecken aufgestapelten Altertümer hatten sie hier, in kleinem Kreise um den hufeisenförmigen Tisch herumsitzend, manche gemütlich angeregte Stunde verbracht, sei es im Anhören von Vorträgen oder im Durchblättern der Bildermappen oder auch in zwangloser Unterhaltung über heimatliche Geschichte, wobei sie mit Gerstensaft und Tabakrauch den Staub und Moder der Vergangenheit erfolgreich bekämpften“, so schildert O. Richter im Rückblick 1894. „Der Umzug brachte hierin eine vollständige Wandlung“, die Vereinsarbeit konnte sich nun mehr in die Breite entwickeln und zugleich in die Tiefe und Höhe wertvollerer Forschung selbst.

IV.

Schon der Jahresbericht über 1887 sprach aus, daß das Vereinsleben ein sehr reges gewesen und die Versammlungen meist sehr zahlreich besucht waren, wozu der größere Saal in der Stadtbibliothek zugleich Anlaß und Förderung wurde.

Für die formale Ordnung der Vereinsgeschäfte wurden jetzt die Folgerungen aus der äußeren und inneren Umwandlung gezogen, so wie sie im ganzen bis zum jetzigen Stande geblieben sind.

[28] Die 4. (jetzt sogenannten) Satzungen vom 18. Januar 1888 brachten die neue Formulierung des § 2 vom Zwecke des Vereins (nun „Verein für Geschichte Dresdens"), zwar ohne nennenswerte direkte Neuerung, aber so, daß man den neuen Geist doch erkennt: ... „die Erforschung der Geschichte Dresdens und seiner Umgegend durch Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten (als erstes!) sowie durch Vorträge und Besprechungen zu fördern, für die Erhaltung geschichtlich merkwürdiger (nicht mehr „aller"!) Gegenstände, Abbildungen und Schriften an ihrem Orte oder durch Aufnahme in die Sammlungen des Vereins Sorge zu tragen und den Sinn für heimatliche Geschichte zu beleben (so die allgemeine höhere Richtung!)". Neben geschickter Verkürzung und Verbesserung der Form in manchen Paragraphen ist sachlich wichtig, daß das Eintrittsgeld jetzt fortfällt, vielleicht glaubte man hiermit ebenfalls eine Hemmung wegzuschaffen, ferner war der Bibliothekar nicht mehr nötig, nur noch ein (nicht mehr Konservator, sondern) „Sammlungsverwalter". (Die beiden Bezeichnungen waren aber seit Jan. 1887 schon nicht mehr recht im Brauch.) Das Recht des Vorstandes zu Ausgaben wurde auf 30 Mk. erhöht, die Paragraphen über die Vorstandsmitglieder stark vereinfacht, wobei der Vorsitzende als „Leiter" mehr hervortritt, wenn er auch an die von dem Vorstände bzw. den Versammlungen gefaßten Beschlüsse, für deren „Ausführung er zu sorgen hat", gebunden ist. Einer wissenschaftlich so überlegenen Persönlichkeit wie Otto Richter war es ohne Konflikte selbstverständlich, die wirkliche Leitung zu haben und der Vereinsarbeit seinen Stempel aufzudrücken.

Wie die meisten verwaltungsrechtlichen Festsetzungen nur die Folgerungen aus schon angebahnlcn sachlichen Vorgängen oder bereits vorwärtsgehenden Entwicklungen zu ziehen suchen, so geschah es auch in den Vereinssatzungen.

Der Schritt aus einem engeren Vereinsleben heraus war getan, der Gewinn einer entsprechenden Stellung im Dresdner wissenschaftlichen Leben war die weitere Aufgabe, welche dank Otto Richter und einem engeren Kreise von Gelehrten glänzend erreicht wurde, wenn wir auch offen sagen müssen, daß auch jetzt noch manche große und kleinere Untersuchung und Darstellung ihrer Erfüllung harrt.

Die eigene Altertumssammlung ging zunächst noch fort. So wurde im Mai 1887 das in der Petrikirche zu Bautzen befindliche, dort bei der Renovation entfernte Grabdenkmal des Chronisten kursächsischen Archivares Anton Weck durch den dortigen Kirchenvorstand dem Verein überwiesen, nachdem das Landeskonsistorium es dem Kgl. Sächs. Altertumsverein „oder einem verwandten Verein" abgeben wollte, und im Treppenaufgang Scheffelstraße 5 aufgestellt. Vom Privatus Krohn wurde ein Modell der Festungswerke des ehemaligen Wilsdruffer Tores in demselben Jahre geschenkt. Eine verbesserte plastische Ausführung Hagedorns wurde im Dezember 1889 angekauft, ebenso im Februar 1892 eine gleiche Darstellung des ehemaligen Jakobshospitales an der Annenstraße, ebenfalls durch Hagedorn [29] ausgeführt; am 11. Januar 1889 ein Gemälde Emil Devrients. Am 12. Oktober 1891 erbot sich Oberamtmann Wittich, von allen in der Stadt zum Abbruch gelangenden Gebäuden Aquarelle zu liefern, was mit großem Danke angenommen wurde. Richter sprach als wünschenswert aus, Amateurphotographien bemerkenswerter alter Grabdenkmäler, insbesondere der auf dem Elias- und alten Annenfriedhof befindlichen zu erhalten, auch diese wurden ausgeführt. Am 11. Januar 1892 schlug Oberjustizrat Dr. Haase vor, an wichtigeren Gebäuden Blechschilder mit Notizen über ihre Geschichte und Bedeutung anzubringen, doch da diese „monumental“ sein müßten, wurde es am 9. Februar abgelehnt. Professor Gg. Müller hielt es wenigstens für angebracht, auf derartige Gebäude in längerer Folge aufmerksam zu machen, – ein Gedanke, der sich durch Aufsätze in den „Geschichtsblättern“ zum Teil erfüllte. Am 11. Dezember 1895 erklärte Medizinalrat Dr. Fiedler, es seien Gedenktafeln für Rich. Wagner und Bildhauer Hähnel, die im Jahre 1849 im Gebäude des jetzigen Stadtkrankenhauses Friedrichstadt wohnten, über den Zimmertüren zu wünschen. Richter meinte (15. Jan. 1896), das sei gegenstandslos, da der Rat den Abbruch beabsichtige. Zwar kam es, glücklicherweise, nicht hierzu, aber auch die Gedenktafeln sind nicht angebracht worden.

Meltzer schlug am 13. November 1895 vor, in Fürstenwalde, dem Geburtsorte George Bährs, nahe dem 1846 abgetragenen Hause einen Gedenkstein zu setzen. Man setzte sich mit dem Ortsgeistlichen, dem Gemeinderate und dem Besitzer in Verbindung, überall mit Erfolg. Der Gemeinderat erklärte am 16. September 1896 seine „freudige Zustimmung, daß dem Erbauer der Frauenkirche... in der Nähe seines Geburtshauses von dem Verein für Geschichte Dresdens ein Denkmal errichtet werde, wozu der Besitzer des Grundstücks, Gutsbesitzer Hermann Löwe, den Platz unentgeltlich hergeben und die Ausstellung daselbst gestatten will. Das Denkmal soll (unter Eigentumsvorbehalt des Vereins) in Obhut der Gemeinde F. genommen werden“. Die Architekten Schilling und Gräbner in Dresden entwarfen das Denkmal, eine Spitzsäule von über 4 m Höhe im Barockstil aus Sandstein, und am 30. Mai 1897 fand in Verbindung mit einem Vereinsausfluge die feierliche Enthüllung statt; fünf in Dresden wohnende Nachkommen waren anwesend. Otto Richter hielt die Ansprache zu Ehren des Mannes, „der als Künstler Großes geleistet und als Mensch ein leuchtendes Beispiel von Charakterstärke und Gottvertrauen gegeben hat, . . . einer der verehrungswürdigsten Gestalten aus Dresdens Vergangenheit.“

An der Gründung des Meißener Dombauvereins Ende März 1896 war der Verein ebenfalls beteiligt. Nach dem Vortrage Professor Andresens (Meißen) am 8. Februar im Polytechnikum stellte O. Richter den Antrag, die Gründung sei wünschenswert und ein Ausschuß solle sie vorbereiten. Er entwarf die Eingabe an das Meißener Dombaukapitel, und die Bewegung zur Wiederherstellung [30] des Domes kam vorwärts. Von Göphardt schrieb darüber an Richter am 2. Juni – ein sehr charakteristisches Urteil, dessen Wiedergabe hier nicht unterbleiben darf: „Wie alles, was aus Ihrer Feder fließt, Hand und Fuß hat, so auch diese Ausführungen, zumal in der Ihnen eigenen, Ermüdung des Lesers ausschließenden Knappheit so schlagend und überzeugend, daß eine ablehnende Haltung des Domstifts a priori fast undenkbar erscheinen müßte. So haben Sie den eigentlichen Grundstein zum Dombau geliefert.“

Manches Stück an Kleinarbeit in Dresden wurde ebenfalls noch geschafft. Das Tiefbauamt wurde (1898) ersucht, den Stein im Pflaster des Neumarktes (vor Elimeyer), der mit einem Kreuz versehen an die Hinrichtung Kanzler Brells 1601 erinnert, mit der Aufschrift „Kr.“ zu erneuern. Ferner wurde ein neues Kreuz für v. Kügelgen auf Vereinskosten gesetzt. Auf v. Göphardts Anregung photographierte Oberstleutnant v. Grünenwald ältere Gebäude in der Antonstadt und machte die 20 Bilder dem Verein zum Geschenk. Am 26. Februar 1900 trat Professor Peschel, der Gründer des Körnermuseums an den Verein wegen einer Gedenktafel für H. v. Kleist (Pillnitzer Straße 29, seit langem jetzt Stätte eines Kinos!) heran. (Die Tiedge-Stiftung ließ sie später anbringen.)

Lenken wir nun – nach Ablauf etwa der ersten Hälfte des Vereins-Bestehens (1890/1900) – wieder einen kurzen Blick auf die allgemeinen Dresdner Verhältnisse. Während sich seit 1870/80 die Stadt großzügig und doch in traditionellem Festhalten angewiesenen guten Bahnen rasch zu moderner Großstadt erhob, hatte sich auch das allgemeine Vereinsleben weiter ausgebildet, wobei besonders als neu von den 80/90er Jahren an auf die zahlreichen Kegler-, Sport-, Rad-, Turnvereinigungen, sowie die landsmannschaftlichen sächsischen Zusammenschlüsse, die Militär- und patriotischen Vereine hingewiesen sei.

Angesichts der immer schärfer einsetzenden sozialen Differenzierung und Gegensätzlichkeit lag – wie ich meine: zunächst – noch kein Element des Ausgleichs in den rein wissenschaftlichen und den heimatkundlichen Bestrebungen. Die beiden Hochschulen erhoben sich unter der gesamtdeutschen wissenschaftlichen und geistigen Aufwärtsbewegung zu anerkannter Höhe über eine Bedeutung in engerem Sinne für Dresden hinaus. Die Gehestiftung (10. Jan. 1885 eröffnet) war zu einer für Dresden eigenen Einrichtung staatspolitischer und volkswirtschaftlicher Bildung geworden. Neben dem literarischen Verein gewann die Literarische Gesellschaft (von 1886 bezw. 1894) steigende Bedeutung, ebenso die Gesellschaft für neuere Philologie (1878) und vor allem der Allgemeine deutsche Sprachverein (10. Sept. 1885), dessen Interessen zweifellos zu Zeiten dem Mitgliederbestand im Verein für Geschichte abträglich waren. In dem Kunstgewerbeverein (1876), welcher das Kunstgewerbe-Museum schuf, bildete sich ein nicht nur kunst-, sondern auch kulturgeschichtlicher Mittelpunkt, in dem Gurlitt vom Anfang an tätig war. Ein Wettbewerb entstand [31] zum Geschichtsverein nur in der Sammlung von Innungsaltertümern. Aus langen Jahrzehnten sicher stand die Arbeit des Kgl. Sächs. Altertumsvereins, in dessen Museum auch manches speziell Dresdner Stück gelangt ist. Von besonderer ortsgeschichtlicher Forschung hielt er sich dagegen fern. Ebenso wirkte die Kgl. Sächs. Kommission für Geschichte (seit Juni 1896) nicht direkt darauf anregend (höchstens in bezug auf Leipzig). Das gleiche gilt für den Verein für sächsische Volkskunde (1897), für den die ältere städtische Geschichte im Grunde wenig bietet, geschweige denn die neuere.

So war für die Tätigkeit unseres Vereins, namentlich in der historisch-kritischen und der darstellenden Richtung das Feld weit offen geblieben.

Der erste entscheidende Beschluss wurde in der Vorstandssitzung am 14. Februar 1890 gefaßt, von Otto Richter schon in den Einzelheiten vorbereitet: die Ausgabe von historischen Bilder- und Mappenwerken zur Ortsgeschichte. Wie er selbst (im Korrespondenzblatt des Gesamtvereins Mai 1896) ausführt, war es nur die Anwendung wie so oft eines sehr naheliegenden Gedankens. „In der nationalen Geschichtsliteratur, soweit auf weite Volkskreise berechnet, spielen die Abbildungen eine große, die Verbreitung ungemein fördernde Rolle. Das brauchte nur auf die ortsgeschichtlichen Veröffentlichungen angewandt zu werden! Und der Erfolg war da. Den gebildeten Laien galt es ‚Bilderbücher‘ darzubieten, um dadurch allmählich Verständnis und Neigung für die ‚Wissenschaft‘ zu erwecken.“

Der ungewöhnliche Aufschwung des Vereins ist in der Hauptsache hierauf zurückzuführen. Wir dürfen uns nicht versagen, Gurlitts Worte (Dresdn. Anz. 30. Juni 1898) anzuführen – und unser verehrter Professor Otto Richter muß hier auch dieses Zitat schon annehmen –: „...Diese stets sorgfältig vorbereiteten und daher mit bestem Gelingen durchgeführten Werke sind Richters Tätigkeit fast allein zu danken... Der Verein für Geschichte Dresdens ist ja selbst im Grunde genommen sein Werk... Wie im Stadtmuseum, gleichfalls einer im wesentlichen Otto Richters Bemühungen ihr Aufblühen dankenden Anstalt, so verstand es der emsig in der Stille tätige Gelehrte auch in seinen Veröffentlichungen für den Verein sehr geschickt die Mitte zu halten zwischen fachwissenschaftlichen und allgemeinem Interesse... Sie müssen so gehalten sein, daß auch der Freund der Stadt und ihrer Geschichte in ihnen seine Rechnung findet.“ So ist die große Reihe von Prachtveröffentlichungen von 1890 an vom Verein nach und nach herausgegeben (vgl. Anhang III). Der „Atlas“, Pläne und Stadtbilder von 1521 bis 1898, am umfassendsten; die zwei Teile der Bilder-Chronik zeitgenössischer Begebenheiten ebenfalls vom 16. Jahrhundert an bis 1815; Tzschimmers Straßenansichten aus der „durchlauchtigsten Zusammenkunft“ im Jahre 1678; die 24 Canaletto-Bilder von Dresden, Pirna und Königstein 1747 ff.; die Dresdner Festungswerke im Jahre 1811 [32] (nach 90 Aquarellen Kannegießers); die Umgebung Dresdens in 40 Landschaftsbildern vom Anfang des 19. Jahrhunderts nach Handzeichnungen von C. A. Richter, Zingg u. a.; das Album Dresdens unter Friedrich August II., Kannegießers 24 Ansichten, besonders als Erinnerung jetzt abgebrochener Baulichkeiten der Mitte des 19. Jahrhunderts; und die Gegenüberstellung Dresden sonst (1820/30) und jetzt (um 1900) in Doppelbildern, viel Ldw. und Joh. K. A. Richter. So ist jedes Jahrhundert seit der Reformation vertreten. Auf Blanckmeisters Anregung (15. Jan. 1902) geht Beutels, des langjährigen Mitarbeiters von O. Richter in Archiv, Bibliothek und Verein, Bildnisse-Reihe hervorragender Dresdner zurück, die bis jetzt letzte dieser größeren Veröffentlichungen.

Sie wurden zunächst nur an die Mitglieder verteilt (seit 1901 „Vereinsgeschenk“ genannt), sowie an die Tauschvereine, ferner als Widmungen an die Glieder des Königshauses, die städtischen Behörden. Erst später, als überhaupt mehr Nachfrage bis zu den ältesten Vereinsschriften entstand, beschloß man den Verkauf. Wenige, wie der „Atlas“, wurden sofort in diesen gegeben. Stübel, dem Freund und Gönner des Vereins, wurden Tzschimmers Straßenansichten gewidmet.

Eine breite Wirkung konnte nicht ausbleiben, der Verein wurde nun rasch in der Öffentlichkeit bekannt. Sein eigener Verfügungsmaßstab in finanzieller Hinsicht (vgl. Anhang VI) stieg mit dem Zustrom der Mitglieder. Noch 1890 stand der Etat auf 2000 Mk., 1894 schon 5000 Mk., 1900 9–10 000 Mk., 1913 über 15 000 Mk. Eine Vermögensansammlung erfolgte absichtlich nur in kleinem Maße. Einmal ist eine außerordentliche Bewilligung seitens des Rates von 1500 Mk. (28. Juni 1900) erfolgt.

Von 1903 ab wurden diese Vereinsgaben jährlich veröffentlicht, nun auch mehr kleinere Werke. So schon 1900 O. Richters 1. Band der Geschichte Dresdens, ebenfalls ein in seiner Gedrängtheit und doch zugleich Erschöpfung des Stoffes einzig dastehendes Werk. Dann Platens kleine Rolandschrift, zum Städtetag 1902, Brucks Dresdner alte Rathäuser, zur Einweihung des neuen 1910, Brucks Sophienkirche 1911, Mackowskys Erhaltenswerte Baudenkmäler, zum Denkmalpflege- und Heimatschutz-Tage 1913, Rachels Altdresdner Familienleben 1915, Blanckmeisters Pastorenbilder, zum Reformationsjubiläum 1917 und zuletzt Trautmanns Ostrawerk 1918.

Andrerseits übernahm der Verein, zum Vorzugspreise oder mit eigener Unterstützung des Verfassers, für die Mitglieder 1903/04 die Dresden und Umgebung betreffenden wertvollen Bände der „Bau- und Kunstdenkmäler“, zu deren archivalischer Unterlage O. Richter nicht wenig beigetragen hatte, Meiches Burgen und Schlösser der Sächsischen Schweiz (1905), Brucks sächsische Handschriftenminiaturen (1906), Barths Kreuzkirche (1907), Brabants 1813 (1913) und Kesselsdorf und Maxen (1914), zuletzt Gg. H. Müllers Rückblick 700 Jahre Dresden 1216–1916 (1917).

[33] Die Originale zu den großen Mappenwerken wurden in den Königlichen Privat- und öffentlichen Sammlungen, im Stadtmuseum und – im Stadtbilde selbst gewonnen, dessen Kenntnis und tieferer Einblick sich nun einem weiten Kreise der Bewohner neu erschloß. Die Canaletto-Mappe und Dresden sonst und jetzt wurde im Juli 1905 dem Mährischen Gewerbemuseum zu einer Ausstellung alter Städtebilder überreicht.

Zuzweit aber die „Dresdner Geschichtsblätter“. Endlich konnte auch der Wunsch eines periodischen Vereinsorgans auf O. Richters Vorschlag in der Hauptversammlung am 11. Januar 1892 erfüllt werden. „Ein etwa ¼jährlich erscheinender Vereinsanzeiger, welcher kurze Berichte über die Versammlungen, Veränderungen im Mitgliederstande, ganze Vorträge, welche sich nicht für ein Mitteilungsheft eignen, Besprechungen u. dgl. enthalten solle.“ Auch diese Blätter, – „um die Bestrebungen des Vereins in weitere Kreise zu tragen“, – sind eine wertvolle, von den Mitgliedern immer freudig erwartete und fleißig gelesene Schriftenfolge geworden, wie oft bezeugt wurde.

Ein engerer Kreis, zumeist fleißiger Mitarbeiter sammelte sich um sie, d. h. um O. Richter, der auch hierfür aus der ganzen Fülle schöpfte. Es kann nur in großen Zügen, nach Wissenschaftszweigen und etwa in der chronologischen Folge der Bearbeitung angedeutet werden, welcher zumeist wertvolle Inhalt hier niedergelegt wurde. Außer dem Veteranen Hantzsch, sowie Ermisch (über stadtrechtliche Fragen) haben in historisch-geographischer und -topographischer Hinsicht Haug, Beutel, W. Hantzsch (der Sohn), Beschorner, Mörtzsch, Hollstein, vor allem Trautmann, – in der Kirchen- und Schulgeschichte Gg. Müller, Dibelius, Meltzer, Aster und Blanckmeister, – über das literarische Leben v. Biedermann, v. Göphardt, P. Rachel, Beutel, Bemmann, – auf dem Gebiete der Kunst v. Seidlitz, Kade, Bruck, Beschorner und Sigismund, – auf dem der Kriegsgeschichte Frhr. v. Friesen und Brabant, – dem der Reformationszeit Hecker Beiträge geliefert. Viele Erinnerungsblätter und Aufzeichnungen, vor allem die Julius Schnorr von Carolsfelds, dann zu den Jahren der Befreiungskriege und zu den Maiereignissen 1849 konnten veröffentlicht werden. Im ganzen kam nur ein Gebiet, die Wirtschaftsgeschichte zu kurz, auf welche Rob. Wuttke wenigstens in Vorträgen einging. Außerordentlich zahlreich sind die biographischen Skizzen gewesen, doch auch sie zunächst nur als Vorarbeiten zu einer historischen Biographie Dresdens zu betrachten. Manche Anregung aus der lebendig fortschreitenden Geschichte der Stadt war sofort aufzugreifen, ich erinnere nur an Stübels (gestorben 9. März 1895) Nachruf und Familiengeschichte, den 70. Geburtstag König Alberts 23. April 1898, die städtischen Erinnerungsjahre 1206 und 1216, sowie 1517, die Schillerfeier 1909.

Doch daneben ging die ältere, erste Reihe der Vereinsschriften, der „Mitteilungen“ ebenfalls weiter (vgl. Anhang III). Nach Meltzers Kreuzschule bis 1539 kamen drei Sammelbände, meist [34] Vorträge, auch solche Neuberts und Pietzschs aus den 70er Jahren enthaltend, dann die kriegsgeschichtlichen Arbeiten Frhr. v. Friesens (1809, 1706/07), dazwischen Flemmings Innungen, und in buntem Wechsel als topographische Untersuchungen Haugs Amt Dresden, Hantzschs Ertrag jahrelangen Sammelfleißes über Dresdens Straßen und Plätze, ein wichtiges Ouellenwerk für die städtifchen Behörden, und noch vor kurzem über die Wohnungen hervorragender Persönlichkeiten, – siedelungs- und flurgeographisch die Arbeiten Trautmanns (Kaditz, die Besiedelung der Dresdner Gegend), – die kunstgeschichtlichen Monographien von Sigismund (F. v. Rayski), Kreiser (C. G. Reißiger), – bildungsgeschichtlich die Werke von W. Hantzsch (Dresdner auf Universitäten 14.–17. Jahrhundert), Schöne (Anfänge des Zeitungswesens), die 30jährige Kriegszeit in Dresden behandelte statistisch und wirtschaftsgeschichtlich Sparmanns Dissertation.

In der Einführung regelmäßiger und weiterer Ausflüge während des Sommerhalbjahres seit 1888 (vgl. die Übersicht Anhang V) ergab sich ein anderes Mittel, anregend und auf den Verein fördernd zu wirken. Sie wurden z. T. mit Besuchen der ortsgeschichtlichen Nachbarvereine (Bautzen, Zittau, Meißen, Oschatz, Freiberg, Chemnitz, Annaberg, Pirna) verbunden, auch wohl von diesen, wie Meißen, erwidert. An der Vorbereitung war neben Richter in den älteren Jahren besonders v. Göphardt beteiligt, am 26. Januar 1898 wurde ein siebenköpfiger Ausschuß beschlossen, in dem Oberbaurat Grimm führte. Nach 1900, als die „Ausstellungsstadt“ Dresden im Sommer fast regelmäßig ihre besondere Anziehungskraft ausübte, tat das den Ausflügen zu Zeiten Abbruch.

Eine Festfeier besonderer Art wurde der 25jährige Erinnerungstag am 10. Juni 1894. Kein „rauschendes Jubelfest“, nur „im Sinne eines schlichten Familiengedenktages“ ohne Einladung von Behörden und Vereinen. Eine Dampferfahrt nach Pillnitz mit dortiger Führung und nach der Rückkehr ein Mahl im Belvedere (Bericht Dr. Gbll. Band 1, 157f). Aus O. Richters Festrede seien die folgenden Sätze angeführt, die – am Schlusse – für uns Ziel, Sinn und Zweck der Vereinsarbeit noch jetzt unübertrefflich bezeichnen: „... Zum ersten Male begeht unser Verein festlich seinen Stiftungstag, zum ersten Male nach 25jährigem Bestehen. Der Vorwurf übermäßigen Festefeierns wird uns daher wohl nicht treffen... Es sind keine weltbewegenden Dinge gewesen, mit denen wir uns die Zeit daher beschäftigt haben. Die Erforschung der heimatlichen Geschichte verlangt eine Hingebung an die Sache, der auch die kleinsten Züge nicht zu gering erscheinen, wenn sie nur zu Vervollständigung des Bildes vom Leben der Vorzeit dienen. In mündlicher und schriftlicher Darstellung haben wir im Laufe dieser 25 Jahre unzählige geschichtliche Einzelheiten an uns vorüberziehen und sich zu Bildern aus der Vergangenheit unserer Heimat gestalten sehen... Hervorgegangen sind diese Bestrebungen nicht bloß aus dem Triebe wissenschaftlichen Erkennens, sondern vor allem aus der Liebe zur [35] Heimat, aus der Anhänglichkeit an den Boden, den unsere Vorfahren der Kultur gewannen, aus der Achtung vor den Schöpfungen, die sie uns als Vermächtnis ihrer Arbeit und ihrer Denkweise hinterlassen haben. Aber dieses Heimatgefühl ist zugleich der Baum, an dem die Vaterlandsliebe sich emporrankt und ihre Stütze findet. Die Vaterlandsliebe ist es daher, die in letzter Linie uns zusammenschließt und in deren Pflege unsere Bestrebungen gipfeln... Unsere Stadt ist nicht mehr bloß ein Juwel in der Krone des Sachsenlandes, sie ist zugleich eine der schönsten Perlen im Städtekranze des deutschen Reiches, und sie wird sich dieses doppelten Ruhmes um so würdiger zeigen, je mehr ihre Bürger nationalen Sinn und echt deutsches Wesen leuchten lassen...

...Nicht wie andere schreiten wir durch die heimische Flur, überall begegnet hier uns der Väter Spur. Lebensvoll tritt uns hervor alter Zeit Gestalt und es treffen unser Ohr Stimmen längst verhallt. Doch noch edleren Gewinn bringt uns der Verein: ausgeschlossen soll der Sinn für die Wahrheit sein, daß wir forschen, allezeit nur von ihr erfüllt, bis der Dinge Wesenheit sich dem Blick enthüllt....“ Neben Richter lenkte der ehrwürdige Frh. v. Biedermann (gestorben 6. Febr. 1903) noch einmal die Blicke in die ersten Zeiten der Vereinsarbeit in kleinerem Maßstabe – und doch auch sie wertvoll – zurück.

Die Feier des 30. Bestehens wurde mit einem Ausfluge nach Zittau und dem Oybin am 10./11. Juni 1899 verbunden; an dem Festmahl im Zittauer Rathause beteiligten sich auch die dortigen Behörden.

In rascher Folge war die Mitgliederzahl seit etwa 1889/90 angewachsen: 1895: 372, 1899: 638, 1905: 884, 1914: 1012. Schon am 1. Januar 1899 konnte festgestellt werden, daß der Verein „an der Spitze aller deutschen ortsgeschichtlichen Vereine marschiere“. Es erübrigt sich hier im besonderen auf die Zusammensetzung einzugehen. Außer den bisherigen Bevölkerungskreisen, wie sie in dem Zirkular von 1885 angegangen wurden, sind mehr hinzugekommen: Mitglieder des Offizierstandes, der mittleren und unteren Beamtenschaft, – auffallend wenig, (darauf muß hingewiesen werden), noch immer die höhere Lehrerschaft. Seit 17. Januar 1900 wurden Frauen zunächst als „Schriftenbezieher“ zugelassen gegen Mitgliedsbeitrag (damals so auch die Schulen und Behörden den Bestimmungen des BGB. gemäß). Seit 9. Oktober 1908 steht den Frauen grundsätzlich die Teilnahme an den Versammlungen zu (am 14. Okt. waren dann 7 als erste erschienen), seit 1916 auch die volle Mitgliedschaft.

Das Schwergewicht der Vereins„arbeit“ lag jetzt in den Vorstandssitzungen, wenn nicht nur in O. Richters Hand. Über die Vorträge gab seit 1891 Dr. Beutel die eingehenden Zeitungsberichte. Auch Selbstreferate, auf deren geeignetere Anwendung schon 1879 Neubert hinwies, wurden gegeben.

Durch Beschluß vom 24. Januar 1890 wurden fernerhin monatliche Vorträge gehalten. Auch kam man nach einigen [36] Schwanken vom Freitag, dann 1891/92 Montag bzw. Dienstag vom 25. Januar 1893 an wieder auf den ursprünglichen Mittwoch als Vereinsabend zu; in der Menge der winterlichen Abendveranstaltungen Dresdens war dieses noch der geeignetste Tag.

Der engere, wissenschaftlich stärker interessierte Kreis, der sich um die Veröffentlichungen heraus bildete, stellte den Stamm der Redner. Die „Geschichtsblätter“ und „Mitteilungen“, dann aber auch eigene Veröffentlichungen dieser Herren, nahmen vieles, was so zuerst in Rede, z. T. verbunden mit Lichtbild oder Auslage von Karten, Bildwerken usw. geboten war, für die weitere Öffentlichkeit auf.

Noch einmal – auf Weißes Wunsch 11. Januar 1892 – wurden zwischen den Vorträgen Besprechungs- und Leseabende eingerichtet, um „zwanglos über Ortsgeschichte und Vereinsangelegenheiten Unterhaltung zu pflegen, Bilderwerke und Mappen vorzulegen usw.“, zunächst in der Stadtbibliothek abends 8–10 Uhr, i. g. 8 nur gering besuchte Abende; noch 1894 (2. Jan.) und 1895 (10. Mai) je einer im British Hotel (Löwenbräu, Moritzstraße). Die Erneuerung alten Brauches wurde nicht wieder lebensfähig. Dagegen blieben es die mancherlei Nachsitzungen nach den Vorträgen.

Der Verein siedelte mit der Stadtbibliothek im Herbst 1890 (10. Okt.) nach der Kreuzstraße in das ehemals Loßsche (bzw. Kleistsche) Palais über, dessen größerer Saal schon 1894 kaum noch die Besucher der Vorträge faßte, so daß die Gästezahl beschränkt wurde. Am 5. April 1905 war hier die letzte Versammlung; in dieser Zeit war der Verein von 100 auf 900 Glieder gestiegen, worauf O. Richter in der Abschiedsrede hinwies, doch „mehr in die Breite als die Tiefe gewachsen, die Zahl der Mitarbeiter selbst hat sich nicht stark vermehrt.“ In der Übergangszeit, bis das Neue Rathaus vollendet war, wurden Vorstandssitzungen Am See 6, wohin die Stadtbibliothek, und Vorträge in der alten 1. Bürgerschule, Johannesstraße 18, wohin das Stadtmuseum gebracht war, abgehalten. Am 26. Oktober 1910 wurde die neue winterliche Versammlungsreihe im Vortragssaale der Stadtbibliothek (Neues Rathaus, Zimmer 154) wieder eröffnet. Die enge Beziehung von Verein, Ratsarchiv, Stadtbibliothek ging auch in die neuen Verhältnisse ungestört hinüber. In dem etwa 300 bis 350 Personen fassenden Saal grüßen Gemälde des Stadtmuseums, Stiche aus dem ehemaligen Vereinsbesitz und Büsten denkwürdiger Persönlichkeiten die Erscheinenden, – ein Vereinsraum mit der daneben gelegenen Stadtbibliothek zusammen sehr erweitert und verschönert im Vergleich mit den gemieteten Zimmern der 70er und 80er Jahre, und doch an sie erinnernd. Genannt werden müssen auch die seit 1886 bzw. 1892 im Vereinsinteresse tätigen Archiv-, Bibliotheks- und bzw. Stadtmuseums-Beamten Hohlfeld und Ullrich, in deren Händen die Beihilfe beim Kassenwesen, im Schriftenvertrieb und vielen Vorbereitungen im einzelnen geruht hat und noch weiter ruht. [37] 1902 erfolgte eine erheblichere Änderung des Vorstandes: O. Richter blieb natürlich weiter Vorsitzender, Oberbaurat Grimm und Meltzer wurden Stellvertreter (für Meltzer 1910 Prof. Dr. Rachel), Beutel wurde Schriftwart.

Es treten nach und nach die Mitglieder hervor, welche in den letzten Jahren (1909, 1913, 1917) neu in den Vorstand gewählt wurden, Professor Dr. Bruck, Archivar Dr. Brabant, Privatdozent Dr. Hecker, Eisenbahnsekretär Trautmann, Oberregierungsrat Dr. Lippert, Archivar Dr. G. H. Müller.

Noch zweierlei ist als zur engeren Vereinsarbeit gehörig zu bemerken.

Am 11. Januar 1892 war das „Historische Adreßbuch“ auf Grund der Geschoßbücher des Ratsarchivs soweit fertig, doch die Fortsetzung im Amtsgerichtsarchiv im damaligen Lokale (Landhausstraße 25) nicht möglich. Erst 1899 wurde eine wichtige Erleichterung erreicht, indem nach Antrag vom 15. Februar die gebührenfreie Benutzung (statt bisher 30 Pf. für jedes Nachschlagen) der Kauf- und Kontraktbücher im Amtsgerichtsarchiv, der hauptsächlichen, z. T. einzigen Quelle zur Grundstücks- und Häusergeschichte, am 22. durch das Justizministerium „zur Benutzung für geschichtliche Zwecke“ für die sich ausweisenden Vereinsmitglieder genehmigt worden ist. Am 29. November 1905 machte O. Richter erneut auf die Fortsetzung der Arbeit aufmerksam, seit März 1906 arbeitet Privatus Otto Hollstein weiter an dem nun sogenannten „Häuserbuch“ von Dresden, zunächst der Altstadt.

Zuzweit aber der „Ausschuß für Denkmalpflege“, dessen Notwendigkeit in der Hauptversammlung am 16. Januar 1901 O. Richter mit folgenden Worten begründete:

„Der Verein habe sich bisher in bezug auf die Erhaltung von Altertümern wenig betätigt, doch dürfe man erwarten, daß, seit er die jetzige Größe erlangt habe, er auch in dieser Hinsicht mehr hervortrete und sein Augenmerk sowohl auf die Erhaltung des Charakters einzelner Plätze und Straßen der Stadt bei Ausführung von Neubauten als auch seine Fürsorge für die Erhaltung von Altertümern im Kleinen betätige.“ Angesichts der schnell fortschreitenden neuzeitlichen Umgestaltung der Stadt tat rasche Arbeit not. Daher beantragte er einen aus Bauverständigen, Kunstkennern und Altertumsfreunden bestehenden Ausschuß einzusetzen mit der Aufgabe, für die Erhaltung des baulichen Charakters der Stadt und altertümlicher Einzelheiten in ihr und ihrer Umgebung zu wirken und deren Wertschätzung bei der Einwohnerschaft durch Wort und Schrift zu fördern. Zu diesem Zwecke solle er 1) die ganze Stadt und deren Umgebung beaufsichtigen, 2) bei Neu- und Umbauten sowie sonstigen Umgestaltungen Ratschlage erteilen, 3) für Wiederanbringung der durch Abbruch von Gebäuden freigewordenen Kunstwerke und interessanten Architekturstücke an geeigneten Stellen oder für deren Aufbewahrung in öffentlichen Sammlungen sorgen, 4) die zeichnerische [38] oder photographische Aufnahme der dem Abbruch oder der Veränderung verfallenen bemerkenswerten Bauten veranlassen und diese Aufnahmen dem Stadtmuseum überweisen. Es wurde ein Presse-, Bauordnungs-, Denkmal- und bildliche Aufnahme-Ausschuß gebildet, auch aus Nicht-Vereinsmitgliedern, z. B. der Kgl. Kommission für Erhaltung der Kunstdenkmäler, mit welcher im engen Einvernehmen gearbeitet werden sollte. Vorsitzende wurden Baurat Karl Schmidt und Oberbaurat Grimm.

In der Arbeitsrichtung des Ausschusses lag es, sich selbst nach und nach zu überholen, wenn das auch nicht völlig, z. B. vor allem im ersten Punkte, der Aufklärung und Belehrung der Einwohnerschaft zu erwarten ist, wozu zahlreiche Zeitungsartikel und Hinweise, vor allem aus Professor P. Schumanns Feder dienen sollten. Aber in dem zweiten (in den Satzungen Punkt 2, 3 und 5), der Erwirkung von gesetzlichen Vorschriften zur Erhaltung des Stadtbildes im allgemeinen und im einzelnen, soweit mit der Entwicklung der Stadt vereinbar, und der Erteilung von Gutachten und Ratschlägen kam man rasch weiter, und zwar in der Mithilfe bei der Vorbereitung der Verordnung (des Ministeriums des Innern vom 12. März 1904 an die Kreishauptmannschaften), betr. den Schutz kunstgeschichtlich wichtiger Bauwerke, – das Großherzoglich Hessische Denkmalschutzgesetz war vorbildlich, – und bei dem Landesgesetz gegen die Verunstaltung von Stadt und Land (10./15. März 1909), in welchem das Gutachten des Vereins zu den Punkten Reklame, Baufluchtlinien-Änderung, Sachverständige bei Polizeibehörden verwertet ist.

Ferner dem städtischen Baupolizeiamte gegenüber, welches bereits auf eine Eingabe vom 27. Januar 1903 allgemein zusagte (21. Febr.), daß der Oberbaukommissar in ihm geeigneten Fällen mit dem Ausschuß ins Vernehmen treten solle. Der Ausschuß fertigte von 1904 an ein Verzeichnis der künstlerisch und geschichtlich merkwürdigen Häuser Dresdens an, deren Erhaltung wertvoll sei, zur Eintragung in die Stadtpläne und zur Berücksichtigung bei Baugenehmigungen durch das Baupolizeiamt. Die neue Bauordnung vom 17. März 1906 berücksichtigte die Wünsche des Denkmalausschusses in § 7 (die tunlichste Erhaltung geschichtlich oder künstlerisch wertvoller Bauwerke) und § 63, 2 (bei Bauten an oder in der Umgebung solcher Bauwerke Rücksichtnahme, daß sie in ihrer äußeren Erscheinung tunlichst unbeeinträchtigt bleiben und das Gesamtbild sich ihnen anpaßt). Die Bauakten der in jenem Verzeichnis genannten Grundstücke sind mit rotem Zettel (Vermerk: kunsthistorisch wertvolles Gebäude) versehen.

Am 17. März 1911 wurde dann ein abgeschlossenes Verzeichnis der zu schützenden Stadtbilder und Einzelbauten, sowie (nach Einholung von Auskünften aus Straßburg, Hildesheim und Frankfurt) ein Gutachten über das Verhältnis zwischen Ankauf und Verwertung der angekauften Baudenkmäler übergeben.

Auf Wunsch der Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und -Neustadt ist von 1907 ab (bis 1909) auf verschiedenen Exkursionsfahrten [39] in ihrem Bezirke ein Verzeichnis der nicht im Inventarisationswerke berücksichtigten baulichen Denkmäler und Altertümer aufgestellt, mit einigem Ergebnis wenigstens links der Elbe. Andere Besichtigungen galten vor allem dem Studium von Dorfanlagen, dem Urteil über Neuaufbauten nach Bränden usw.

Man traf sich in diesen Arbeiten nicht nur mit der Königlichen Kommission, sondern auch mit dem Verein für sächsische Volkskunde und mit dem zuerst so gebildeten Ausschuß für Erhaltung heimatlicher Kunst und Bauweise, dem jetzigen Verein „Heimatschutz“ (seit 14. Juli 1908), in dessen Vorstand der Verein vertreten ist.

Für den 3. Punkt (Wiederanbringung und Aufbewahrung; in den Satzungen Nr. 4) war das Bestehen jetzt eines Stadtmuseums wichtiger als der Ausschuß. Immerhin konnte einiges Wichtige auch von ihm bewirkt werden.

So wurde 1901 mit dem Altertumsverein und der Kgl. Kommission die Erhaltung des alten Leubener Kirchtums und dessen Einrichtung als Ortsmuseum erreicht (Zuschuß 225 Mk.), ferner die Beseitigung der sehr unschönen Reklametafeln an der Augustusbrücke.

1903 gelang die Erhaltung des Napoleonszimmer im Stadtkrankenhaus Friedrichstadt, wo am 28. Juni 1813 die Begegnung zwischen Napoleon und Graf Metternich stattfand, im bisherigen Zustand (nicht Umwandlung zur Apotheke). 1904 wurde das am 20. Mai auf der Göpfertschen Baustelle an der Werderstraße bei der neuen Lukaskirche gefundene Mordkreuz – das einzige im Dresdner Weichbild nahe der ehemaligen Schmiedehütte an der Dippoldiswaldaer Landstraße, – welches G. an den Verein abtrat, an der Ostwand der Kirche ausgestellt.

1906 wurden zum Wiederaufbau der Lauterbacher Kirche 50 Mk. bewilligt, 1908 100 Mk. für die Erhaltung des Frohnauer Hammers, sowie 50 Mk. zur Erhaltung der Burg Frauenstein, 1909 die Wiederherstellung und Wasserversorgung der alten Wandbrunnen am Neustädter Markt bewirkt. Vergeblich bemühte man sich aber im gleichen Jahre um die Erhaltung der alten Bäume am Ring nahe dem Neuen Rathause.

Die gutachtlichen Äußerungen, bei denen ein aus der obengenannten Verordnung vom 12. März 1904 abzuleitender Kompetenzkonflikt mit der Kgl. Kommission eintreten konnte, wurden nur in einzelnen Fällen begehrt (wie z. B. 1909, betr. Hauptstraße 12 und Bebauungsplan der Albrechtsschlösser-Grundstücke). Es gelang nicht, 1910 den Abbruch des G. Bähr-Hauses (Seestraße 16) und des von 1813 her bemerkenswerten Chausseehauses an der Fischhofstraße zu verhindern.

1912 wurden 300 Mk. für das Landesmuseum für sächsische Volkskunst (Jägerhof) bewilligt.

O. Richter erklärte mit Recht am 23. Januar 1907, daß das Schwergewicht der Arbeit in der Agitation bei den Behörden selbst liegen müsse, um deren Verständnis bei der Ausführung der Gesetze [40] selbst wach zu erhalten, – eine Aufgabe, die zweifellos noch nicht erfüllt ist und immer rege bleiben muß, wie der Vortrag von Bruck, dem Vorstand des sächsischen Denkmalarchives (seit 16. Sept. 1908), am 12. Februar 1919 bewiesen hat.

Zum 4. Punkte (der bildlichen Aufnahme, für Stadtmuseum, den Handel, Ausstellungen; in den Satzungen Nr. 6) sind vor allem die vom Dipl.-Ing. Scheibe ausgeführten 135 Photographien alter Häuser zu nennen (1911), – jetzt im Archiv des Vereins. Man trat mit Kunstdruckfirmen in Verbindung, um die Herstellung von künstlerischen historischen Stadtbild-Postkarten zu bewirken, mit Erfolg. 1911 wurden 100 Mk. für das „Bürgerhaus“-Werk des Verbandes der deutschen Architekten- und Ingenieur-Vereine beigesteuert.

Überblickt man diese ganze, in mancher Kleinarbeit und doch großzügig sich entfaltende Ausschußtätigkeit, so liegt sie wohl hauptsächlich in der von den gleichlaufenden Bestrebungen unterstützten Kunst- und Bau-Denkmalpflege. Sie geht aber darüber hinaus auch auf die, jedenfalls schwierigere, weniger leicht dem öffentlichen Verständnis nahezubringende Kultur-Denkmalpflege: der ganze bauliche Charakter der Stadt, die altertümlichen Einzelheiten, die geschichtlichen Erinnerungsstätten usw., – gerade dieses eine immer neue Aufgabe, ein Gegenstand ständiger Obacht weiterhin. Es wurde so der Gedanke, welchen schon 1877 der Verein in seinem oben angeführten Gutachten äußerte, erneut und auch verstärkt wieder aufgenommen.

Die Altertumssammlung des Vereins selbst war von 1890 an, wie O. Richter (am 10. Okt.) mitteilte, in der neuen Ordnung des Stadtmuseums verteilt worden, welches damals noch der Stadtbibliothek angegliedert war. Von Januar 1891 an wurde es ein besonderes städtisches Institut. Nach der neuen, in jeder Weise vollendeten Ausstellung im Neuen Rathause beschloß der Verein, gemäß O. Richters Antrag im Vorstand (10. Jan. 1912): „...Nachdem das Stadtmuseum mit dem Einzuge in das Neue Rathaus endgültig die Bestimmung als stadtgeschichtliches Museum erhalten hat, glaubt der Verein sein Eigentumsrecht nicht länger aufrecht erhalten zu sollen...“, und bot alle Gegenstände dem Rate als Geschenk an. Dieser nahm (6. Febr.) sie mit dem Ausdruck der Freude an, nachdem der Verein sich zur Übernahme der Schenkungssteuer bereit erklärt hatte. Die zumeist oben schon genannten wichtigsten Stücke waren: Wecks Denkmal, die Modelle Hagedorns, ein Bildnis des Hofkapellmeisters Naumann, die Stadtbilder (Panoramen) von Prof. Enslen 1820, der Trauring G. Bährs, die Stimmgabel K. M. von Webers, kleinere Gemälde, die Ausgrabungsfunde u. a. m.

Mit dieser Schenkung vollzog sich die letzte Lösung des Vereins von seiner älteren Form. Zu organischer Weise hat sich diese Lösung vollzogen: in einer Weiterbildung der Vereinsarbeit zum Besten des Ganzen hin, zum Besten der Stadt selbst, von den ersten [41] Sammlungen einer Bibliothek, von Altertümern, von Anfängen geschichtlicher Veröffentlichungen, bis zur breiten Werbetätigkeit in dem Sinne: verständnisvolle Kenntnis der Vergangenheit und aus ihr für die Gegenwart in die Bevölkerung zu tragen (gab doch der Verein von 1894 bis 1914 98 287.60 Mk. für seine Druckschriften und 2236.07 Mk. für die Zwecke der Denkmalpflege aus), darüber hinaus aber auch Dresdens Geschichte im ganzen deutschen Volke und weiter zur gebührenden Beachtung zu bringen.

Seit dem Jahre 1887 war der Verein auf O. Richters Antrag (9. Sept.) durch Jahresbeitrag zu den Förderern des Germanischen Nationalmuseums beigetreten, seit dem 16. November 1888 Mitglied des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine geworden. Schon einmal (1871) war Rieger für den Verein als Gast auf der Gesamtvereinstagung zu Naumburg, leider findet sich kein Vermerk, warum der Verein ablehnend blieb. Von 1899 ist er fast regelmäßig meist durch O. Richter, auch Beutel, Lippert, Petermann oder Tille vertreten gewesen. Als am 24. ff. Sept. 1900 in Dresden eine Tagung, zugleich 2. Archivtag, 1. Tag für Denkmalpflege und gleichzeitig Feier des 75jährigen Bestehens des Sächsischen Altertumsvereins stattfand, waren im Ortsausschuß O. Richter und Adam; eine kleine Festnummer wurde in Nr. 3 der Geschichtsblätter dieses Jahres geboten, Richters 1. Band der Geschichte Dresdens wurde den Teilnehmern dieser glänzenden und bedeutungsvollen Zusammenkunft gewidmet. Dem Altertumsverein dankte der Verein in einem Glückwunschschreiben (11. Sept.) für seine „verdienstliche Fürsorge auch für die Altertümer unserer Stadt“.

An den verschiedenen anderen Tagungen (Sept. 1906 für Volkskunde und Volkskunst, September 1914 2. Denkmalpflege- und Heimatschutztag) war der Verein ebenfalls nahe beteiligt. Auf dem 10. Historikertag (3. ff. Sept. 1907) in Dresden hielt O. Richter einen Vortrag über „Dresdens Bedeutung in der Geschichte“, in welchem er großzügig und doch im wesentlichen erschöpfend den Werdegang der Stadt in ihrer höheren Bedeutung im Verlauf der deutschen und europäischen Geschichte heraushob.

Am 12. September 1912 teilte Otto Richter dem Vorstande mit, daß er aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand trete und zugleich den Vereinsvorsitz niederlegen müsse. Leider beharrte er auf seinem Entschlusse und der Verein sah mit Trauer den Mann, der ihn „durch starke Betonung der wissenschaftlichen Eigenart aus kleinen und engen Verhältnissen zur Größe und Blüte geführt“, aus seinem Wirken scheiden. Ermisch führte am 18. Dezember in der Vereinssitzung aus: „Richters wissenschaftliche Bedeutung steht fest; wie für die Stadt, deren Bibliothek und Museum er geschaffen, so ist sein Abgang auch eine schwere Einbuße für den Verein, den er aus Bedeutungslosigkeit zu seiner jetzigen Größe und Bedeutung emporgehoben hat. Das Geheimnis seines Erfolges ruht in seiner [42] Persönlichkeit.“ Am 27. Dezember wurde ihm durch eine Abordnung die Ehrenurkunde überreicht, in welcher er „in dankbarer und verehrungsvoller Würdigung der außerordentlichen Verdienste in fast 30jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Leiter des Vereins“ zu dessen Ehrenvorsitzendem ernannt wurde.

V.

Der Verein trat in einen neuen Zeitabschnitt ein, – den, in welchem er noch jetzt steht. O. Richters Nachfolger als Vorsitzender wurde zunächst Dr. Beutel, nach seinem Ausscheiden aus dem Dienste der Stadt legte er das Amt nieder und ihm folgte (1914) Archivrat am Hauptstaatsarchiv Dr. Brabant.

Unter Dr. Beutel wurde eine Revision der Satzungen vom Januar 1888 durchgeführt. Sie brachte einige – letzte – Vereinfachungen (6. Febr. 1913): in § 2 nicht mehr die eigenen Sammlungen, sondern das Stadtmuseum, in § 3 Fortfall der schon seit 14. März 1892 bei dem Andrang zur Mitgliedschaft nicht mehr geübten Kugelung bei der Aufnahme, in § 7 Fortfall der halbjährlichen Zahlung der Beiträge (sie erschwerte die Erledigung der großen Zahlungen für die Veröffentlichungen und vermehrte die Arbeit des Kassenverwalters), in § 10 neu die Erhöhung der Vorstandsausgaben auf 100 Mk., neu vor allem in § 9 die drei Beisitzer im Vorstande, der nach Fortfall der älteren Ämter damit seit 1912 weiter aus 9 Mitgliedern besteht.

Die ungehinderte Fortarbeit in den gewiesenen Bahnen wurde durch den Weltkrieg betroffen, doch nur z. T. gehemmt; wohl traten zahlreiche Mitglieder, auch aus dem Vorstande, in den Heeresdienst, wohl ging die Mitgliederzahl zurück (1917 auf 807), doch hielt sie sich schon 1918, hat sich bis zum 10. Juni 1919 wieder auf 847 gehoben und ist weiter im Steigen begriffen. Die Verteuerung des Druckes lastete auf den Veröffentlichungen nach und nach immer mehr und noch weiter, doch konnten sowohl Geschichtsblätter, wie Vereinsgaben und Mitteilungshefte weiter erscheinen. Die Vereinsausflüge hielten sich in Dresdens nächster Umgebung.

Der Verein gab aus der beschränkteren Kasse seine in deutscher Pflichterfüllung übernommenen Beiträge zur Kriegsorganisation Dresdner Vereine und zum Heimatdank, sandte Vereinsschriften an Lazarette; manch altes und jüngeres Mitglied betätigte sich im Dienste der Heimat, da es nicht mit auf dem Schlachtfeld stehen konnte. Ehrend gedenken wir der Deutschen, welche aus unseren Reihen das Leben für das geliebte Vaterland opferten.

Dankbar denken wir aber heute auch der Mitglieder, welche in langer Anhänglichkeit an den Verein ihm als die ältesten noch angehören. Es weilen aus der Zeit bis 1887 noch unter uns: von den Gründern nur Oberlehrer i. R. Hantzsch, aus dem Jahre 1877: Geheimrat Professor Dr. Corn. Gurlitt, 1879: Generaldirektor der Sächsischen Eisenbahnen a. D. Geheimrat Exzellenz v. Kirchbach, [43] Ratsarchivar a. D. Professor Dr. Otto Richter, 1880: Geh. Rat Dr. Ermisch, 1881: Oberhofprediger D. Dr. Dibelius, 1882: Bauverwalter a.D. Adam, 1884: Geh. Med.-Rat Exzellenz Professor Dr. Fiedler, 1885: Kaufmann Bernh. Beyer, Stadtrat a. D. Dr. med. Lotze, Bürgermeister a. D. Nake, 1887: Oberschulrat Professor D. Dr. Gg. Müller (jetzt in Leipzig), Postdirektor a. D. Gutwasser.




Unser Verein tritt in einem neuen Deutschland, unserem niedergedrückten, sich wieder aufbauenden und doch trotz allem, was über uns dahinging und noch bevorstehen mag, auf deutsche Tüchtigkeit, Verantwortungsgefühl und Arbeitskraft zu gründendem und auf sie vertrauendem Vaterland in einen neuen Zeitabschnitt seines Werdens, Wachsens und Arbeitens. Möge der Verein weiter den Segen erhalten, den er bisher sich gewonnen hat und dessen Keim in pflichtgemäßer Auffassung uns vorschwebender Ideale beruht. Möge er noch lange zum Wohle der Stadt und zur Genugtung für die ihm zugehörigen Dresdner blühen und gedeihen!

G. H. Müller.     

[44] [45]

Anhänge

I. Vorstand.

1869 10. 6.:

Vors. Appellationsrat a. D. K. H. Pietsch, stellv. Vors. Bürgermeister H. M. Neubert, Schriftf. Redakteur a. Dr. Anz. E. F. Springer, stellv. Schriftf. Lehrer Ad. Hantzsch, Bibl. Bibl.-Sekr. Dr. F. L. Bösigk, Kass. priv. Buchhdl. E. Am Ende.

1870/71:

Vors. Pietsch, stellv. Vors. Neubert, Schriftf. Hantzsch, stellv. Schriftf. Juwelier J. E. Widemann, Bibl. Lehrer a. d. Kreuzschule Dr. J. M. Weinhold, Kass. Buchhdl. E. Schilling.

1871/72:

Vors. Advokat K. Gautsch, stellv. Vors. Neubert, Schriftf. Am Ende, stellv. Schriftf. Widemann, Bibl. Hofuhrmacher M. Weiße, Kass. Schilling, 18. 9. Konservator Lehrer K. E. Rieger.

1872/73:

Dieselben, für Weiße: Privatus K. Nitze.

1873 Juni bis Nov.:

Dieselben.

1873 14. Nov. bis 1874 Dez.:

Vors. Eisenbahndirektor Geh. Finanzrat Dr. G. W. v. Biedermann, 1. Stellv. Neubert, 2. Stellv. Weiße, Schriftf. Widemann, stellv. Schriftf. Hantzsch, Bibl. Nitze, Kass. Schilling, Kons. Rieger.

1875:

Dieselben, für Schilling: Bankier G. K. Clauß. Nach Nitzes Tode 13. 5. Bibl.: Uhrmacher F. H. W. Bauer. Schriftf. 17. 9. für Widemann: cand. rev. min. Obl. a. Kad.-Korps P. E. Göhler.

1876:

Vors. v. Biedermann, Stellv. Neubert, Weiße, Schriftf. Handelsschullehrer H. Gebauer, stellv. Schriftf. Widemann, Kass. Clauß, Bibl. Nitze, stellv. Bibl. Privatus Götz, Kons. Sekretär Bernhardt, dann Redakteur u. Besitz. d. Dr. Journals Dr. Moschkau.

1877:

Vors. v. Biedermann, 1. Stellv. Neubert, 2. Stellv. Bezirksgerichtsrat E. Th. Volgmann, Schriftf. Kassen-Kontrolleur O. Ebert, stellv. Schriftf. Göhler, Bibl. Bauer, Kass. Clauß, Kons. Kaufmann F. J. M. Hagedorn.

1878 (1. 2. an):

Vors. v. Biedermann, 1. Stellv. Neubert, 2. Stellv. Architekt Corn. Gurlitt, Schriftf. Ebert, stellv. Schriftf. Widemann, Bibl. Götz, Kass. Oberaufseher am Histor. Museum Rahnefeld, Kons. Hagedorn.

1879:

Vors. Frh. v. Biedermann, 1. stellv. V. C. Gurlitt, 2. stellv. V. Volgmann, Schriftf. Widemann, stellv. Schriftf. Ebert, Kass. Rahnefeld, Bibl. Götz, Kons. Tapezierer Naumann.

1880:

Dieselben; für Ebert: Hantzsch.

1881:

Dieselben; für Götz: Lehrer Jentsch.

1882:

Vors. Volgmann, 1. stellv. V. Gurlitt, 2. stellv. V. Prof. Dr.Meltzer, Schriftf. Widemann, stellv. Schriftf. Hantzsch, Kass. Rahnefeld, Bibl. Buchh. Tittmann, Kons. Naumann.

1883:

Dieselben; für Meltzer: Ratsarchivar Dr. O. Richter.

1884:

Vors. O. Richter, 1. stellv. Vors. Justizr. v. Göphardt, 2. stellv. V. Meltzer, Schriftf. Hauptstaatsarchivsregistrator Haug, stellv. Schriftf. Hantzsch, Kass. Rahnefeld, Bibl. Tittmann, Kons. Naumann. [46]

1885: Dieselben; für Tittmann: Buchh. Schneider.
1886: Dieselben; für Naumann: Stadtbauamtssekretär Adam.
1887: Dieselben.
1888: Dieselben; für Rahnefeld: Adam, Sammlungsvermalter: Schneider.
1889: Dieselben.
1890: Dieselben; für Schneider: Obl. Dr. Gg. Müller.
1891 bis 1901: Dieselben; seit 1897 Sammlungsverwalter: Pfarrer Blanckmeister.
1902: Vors. O. Richter, 1. Stellv. Oberbaurat Grimm, 2. Stellv. Meltzer, Schriftf.
Archivar Dr. Beutel, stellv. Schriftf. Hantzsch, Kass. Adam, Samml.-V. Blanckmeister.
1903 bis 1908: Dieselben.
1909: Dieselben; statt Meltzer: Dir. Prof. Dr. Rachel, Blanckmeister als Beisitzer.
1910 bis 1912: Dieselben.
1913:
Vors. Beutel, 1. Stellv. Grimm, 2. Stellv. Rachel, Schriftf. Priv.-Doz. Dr. O. H. Hecker, stellv. Schriftf. Prof. Dr. W. Bruck, Kass. Adam, Beisitzer: Blanckmeister, Hantzsch, Archivrat Dr. Brabant.
1914 bis 1916: Dieselben; für Beutel: Brabant, für Bruck: Eisenb.-Sekr. Trautmann, als Beisitzer neu: Ob.-Reg.-Rat Dr. W. Lippert.
1917, 1918: Dieselben; für Hecker i. V. Archivar Dr. G. H. Müller.
1919:
Vors. Brabant, 1. Stellv. Grimm, 2. Stellv. Rachel, Schriftf. Hecker, 2. Schriftf. G.H. Müller, Kass. Adam, Beisitzer: Blanckmeister, Lippert, Trautmann.

II. Mitgliederbewegung.

  Bestand: Abgang: Zugang:
1869 10.6. 23 6 25
1870 1.6. 42 4 8
1871 1.6. 46 1 8
1872 1.6. 53 4 30
1873 1.6. 79 12 24
1875 1. 1 91 10 10
1876 1. 1. 91 7 12
1877 1. 1. 96 7 6
1878 1. 1. 91 9 6
1879 1. 1. 84 4 6
1880 1. 1. 76 3 9
1881 1.1. 82 10 13
1882 1.1. 85 12 6
1883 1. 1. 79 6 3
1884 1. 1. 76 4 8
1885 1. 1. 80 4 11
1886 1. 1. 87 4 3
1887 1. 1. 86 8 4
1888 1. 1. 82 6 12
1889 1. 1. 88 4 7
1890 1. 1. 91 3 21
1891 1. 1. 109 2 38
1892 1. 1 145 9 99
1893 1. 1. 235 13 38
1894 1. 1. 260 7 119
1895 1. 1. 372 16 77
1896 1. 1. 433 10 65
1897 1. 1. 488 24 56
1898 1. 1. 520 21 139
1899 1. 1. 638 30 51
1900 1. 1. 659 22 65
1901 1. 1. 702 33 81
1902 1. 1. 750 29 152
1903 1. 1. 873 34 45
1904 1. 1. 884 52 52
1905 1. 1. 884 40 87
1906 1. 1. 931 37 63
1907 1. 1. 957 44 44
1908 1. 1. 957 50 93
1909 1. 1. 1000 61 66
1910 1. 1. 1005 65 59
1911 1. 1. 999 60 47
1912 1. 1. 986 81 42
1913 1. 1. 948 58 122
1914 1. 1. 1012 65 28
1915 1. 1. 975 69 5
1916 1. 1. 911 65 26
1917 1. 1. 872 115 50
1918 1. 1. 807 49 61
1919 1. 1. 819
1919 10. 6. 847

[47]

III. Veröffentlichungen.

1. Mitteilungen.

H. 1–26. 1872–1918.

H. 1. M. L. Lindau und E. Kießling, Dresdner Chronik vom 1. Juli bis 31. Dez. 1869. 1872.

H. 2. Ad. Hantzsch, Geschichte der Neustädter Realschule in Dresden. 1875.

H. 3. Ad. Hantzsch, Geschichte des Dorfes Planen bei Dresden. 1880.

H. 4. O. Richter, Der Bußprediger Johannes von Capistrano in Dresden und den Nachbarstädten 1492. Ein Brief Melanchthons. Dresdner Straßenszenen vom J. 1552. E. Widemann, Alt-Dresden und dessen Brand im J. 1685. C. Gurlitt, Eine Quelle zur Baugeschichte Dresdens. A. Hantzsch, Die Spiegelschleife bei Dresden. O. Meltzer, Eine Ordnung für das Alumat der Kreuzschule a. d. 2. Hälfte des 16. Jh. Über dramatische Aufführungen an der Kreuzschule. O. Richter, Über den Brand von Dresden 1491. Über eine Fehde der Schneidergesellen mit der Kreuzschule 1535. 1883.

H. 5/6. Alfr. Heinze, Dresden im 7jährigen Kriege. 1885.

H. 7. Otto Meltzer, Die Kreuzschule zu Dresden b. z. Einführung der Reformation (1539). 1886.

H. 8. A. Neidhardt, Der Nachlaß des kursächs. Premierministers Reichsgrafen Frh. v. Brühl. A. Hantzsch, Geschichte des Dresdner Christmarkts. Der Reisewitzische Garten bei Dresden. „Verehrungen“ des Rates zu Dresden an hohe Beamte 1680 bis 1718. G. Müller, Die Geistlichkeit der Superintendantur Dresden im J. 1578. 1888.

H. 9. H. M. Neubert, Zur Entstehung der Dresdner Vorstädte. K. H. Pietsch, Beiträge zur Dresdner Häusergeschichte: A. Das Burglehn, B. Der Taschenberg. H. Knothe, Das Augustinerkloster zu Alt-Dresden und seine Besitzungen in der Oberlausitz. R. Kade, Eine Dresdner Familienchronik 1542–97. G. Müller, Eine Instruktion für die Verwaltung des „Gemeinen Kastens“ in Altdresden. 1889.

[48] H. 10. Georg Buchwald, Dresdner Briefe 1625-70. Georg Beutel, Aus den Reisetagebüchern almosensammelnder Dresdner Bürger nach dem Brande von Altendresden im J. 1685. 1892.

H. 11. E. G. M. Frh. v. Friesen, Dresden im Kriegsjahre 1809. 1893.

H. 12/14. Max Flemming, Die Dresdner Innungen von ihrer Entstehung bis zum Ausgang des 17. Jh. Teil 1. 1896.

H. 15. E. Frh. v. Friesen, Die Lage in Sachsen während der schwedischen Invasion 1706 und 1707 und der Friede von Altranstädt. 1901.

H. 16. Heinrich Haug, Das kurfürstl. Amt Dresden vom 14. bis zum 15. Jh. 1902.

H. 17/18. A. Hantzsch, Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. 1905.

H. 19. Vikt. Hantzsch, Dresdner auf Universitäten vom 14. bis zum 17. Jh. 1906.

H. 20. Ernst Sigismund, Ferdinand von Rayski. 1907.

H. 21. Otto Trautmann, Kaditz bei Dresden, Verfassung, Wirtschaft und Schicksale des Dorfes und seiner Kirchfahrt. 1909.

H. 22. Otto Trautmann, Zur Geschichte der Besiedelung der Dresdner Gegend. 1912.

H. 23. Walter Schöne, Die Anfänge des Dresdner Zeitungswesens im 18. Jh. 1912.

H. 24. Ernst Sparmann, Dresden während des 30.jähr. Krieges. 1914.

H. 25. Ad. Hantzsch, Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen. 1918.

H. 26. Kurt Kreiser, Carl Gottlob Reißiger. Sein Leben nebst einigen Beiträgen zur Geschichte des Konzertwesens in Dresden. 1918.

2. Dresdner Geschichtsblätter.

Bd 1 (Jg. 1–5, 1892–1896). 2 (Jg. 6–9, 1897–1900). 3 (Jg. 10–13, 1901–04). 4 (Jg. 14–17, 1905–08). 5 (Jg. 18–21, 1909–12). 6 (Jg. 22–25, 1913–16). 7 (Jg. 26– , 1917–).

Hrsg: Jg. 1–21 Otto Richter, Jg. 22 Georg Beutel, Jg. 23–25 Artur Brabant, Jg. 26–27 Gg. Hrm Müller, Jg. 28– Artur Brabant.

3. Jahresgaben

(einschl. der zum Vorzugspreis den Mitgliedern gebotenen Schriften):

Dresdens Festungswerke im Jahre 1811, nach Aquarellen voll F. A. Kannegießer. 1890. 2. Aufl. 1892.

Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678, nach Gabr. Tzschimmers Kupferwerk: Die durchlauchtigste Zusammenkunft, mit Erläuterungen von O. Richter. 1892.

Canaletto-Mappe. 24 Ansichten von Dresden, Pirna und Königstein nach Canalettos Radierungen mit Erläuterungen hrsg. v. O. Richter 1894. (Festgabe z. 25jähr. Vereinsjubiläum.) – 2. Aufl. 1895. – 3. Aufl. 1906.

Erinnerungen aus dem alten Dresden. 24 Ansichten alter, um die Mitte unsres Jahrhunderts abgebrochener Baulichkeiten, nach Aquarellen v. F. A. Kannegießer. 1896.

Atlas zur Geschichte Dresdens. Pläne und Ansichten der Stadt aus den Jahren 1521 bis 1899. Mit einem Abriß der geschichtlichen Ortskunde von Dresden hrsg. v. Otto Richter. 1898.

Geschichte der Stadt Dresden von Otto Richter. 1. Teil 1900. (Festschrift z. Generalversammlung d. Gesamtvereins d. deutschen Geschichts- u. Altertumsvereine zu Dresden, 24.–28. Sept. 1900.)

[49] Die Kunstdenkmäler Dresdens. Bearb. v. Corn. Gurlitt. 1900–1903 (Sonderausgabe v. H. 21–23 d. Beschreibenden Darstellung d. ält. Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen.)

Dresdens Umgebung in Landschaftsbildern aus dem Anfange des 19. Jahrh. Nach Handzeichnungen u. Radierungen von Hammer, Jentzsch, Richter, Wizani, Zingg u. a. hrsg. v. O. Richter. 1902.

Ursprung der Rolande. Von Paul Platen. 1902. (Aus Anlaß d. deutschen Städteausstellung in Dresden.)

Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung. Bearb. v. Corn. Gurlitt. Teil 1, 2. 1904. (Sonderausgabe v. H. 24–25 der Beschreibenden Darstellung d. ält. Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen.)

Dresden sonst und jetzt. Nach alten Radierungen u. neuen Aufnahmen hrsg. v. O. Richter.1905.

(Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächs. Schweiz, hrsg. v. A. Meiche. 1905.)

Dresdner Bilderchronik. Zeitgenössische Darstellungen v. Dresdner Begebenheiten aus 4 Jahrh. hrsg. v. O. Richter. T. 1 (16. u. 17. Jh.) 1906. T. 2 (1709 bis 1815). 1909.

(Die Malereien in d. Handschriften d. Kgr. Sachsen. Von Rob. Bruck. 1906.)

(Zur Baugeschichte d. Kreuzkirche. Von A. Barth. 1907.)

Bildnisse hervorragender Dresdner. Mit biographischem Text von G. Beutel. 1908.

Geschichte d. alten Dresdner Rathäuser. Von Rob. Bruck. 1910 (Festschrift z. Einweihung d. Neuen Rathauses.)

Die Sophienkirche in Dresden, ihre Geschichte und ihre Kunstschätze. Von Rob. Bruck. 1911.

Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Von W. Mackowsky. 1913. (Festgabe z. 2. gemeinsamen Tagung f. Denkmalspflege und Heimatschutz z. Dresden 24.–28. Sept. 1913.)

In und um Dresden 1813. Von Art. Brabant. 1913.

Kesselsdorf und Maxen, zwei Winterschlachten bei Dresden. Von Art. Brabant. 1914.

Alt-Dresdner Familienleben in der Biedermeierzeit. Von Paul Rachel. 1915.

(700 Jahre Dresden. 1216–1916. Von Gg. Hrm. Müller. 1917.)

Pastorenbilder aus dem alten Dresden. Von Frz. Blanckmeister. 1918.

Das Ostravorwerk. Zeitbilder aus 7 Jahrhunderten von Otto Trautmann. 1918.

IV. Vortragsfolge.

1869.
23. 6. Gautsch, Aufgabe u. Organisation des Vereins (in den Akten). 7. 7. W. Schäfer, Die Urgeschichte Dresdens, insbes. Namenserklärung. 21. 7. Weiße, Die Dresdner Wahrzeichen. 10. 11. Weiße, Verschiedene „Ordnungen". 24. 11. Weiße, Die Calandsbrüder.
1870.
26. 1. (Öff.) Lindau, Die Entwickl. d. Dresdn. Theaters. 2. 2. Rieger, „Der graue Sünder". 2. 3. Gautsch, Das Gespenst in der Dresdner Heide". 16. 3. Rieger, wie 2. 2. 6. 4. Am Ende, Der Dresdner Superintendent Am Ende. 20. 4. Gautsch, Der Chronist A. Weck. 4. 5. Rieger, Ein neues Objekt z. Erforsch. d. Bedeutung d. Namens Dresden (czechischer Ursprung?) 18. 5. Rieger, Dohna in topograph. und geschichtl. Beziehung. 1. 6. Klemm, Nachruf auf Wilh. Schäfer. 15. 6. Pietsch, Die früheren Dresdner Amtshäuser. 7. 7. Widemann, Das Verhältnis der Burggrafen zu Dohna zum Brückenzoll in Dresden

[50]

(nach Knothe). 20. 7. Gautsch, Gesch. v. Friedrichstadt. 21. 7. Gautsch, Dav. O. Schürer. 5. 10. Pietsch, Das Dresdner Burglehn, (vgl. Mitt. H. 9). 19. 10. Fortsetzung. 16. 11. Neubert, Die Dresdner Stadtrechnungen. 30. 11. Rieger, Spuk- oder Scheuchhäuser in Dr.
1871.
4. 1. Das Dresdner Winkelschulwesen im 17. Jahrh. 18. 1. Gautsch, Beitrag zur Biergeschichte Dr. Rieger, Nachtrag z. 30. 11. 1870. 15. 2. Rieger, Der Ober- und Unter-See. 1. 3. Tutzschmann, Das Dr. Waisenhaus. 19. 4. Fortsetzung. 26. 4. Gautsch, Entstehung der Pirnischen Vorstadt. 6. 9. Weiße, Auszüge aus Dresden berührenden Reisebeschreibungen d. 18. u. 19. Jahrh. 4. 10. und 15. 11. Pietsch, Das Fraumutterhaus. 18. 10. Am Ende, H. H. Hohlfeld als sächs. Geschichtsschreiber und Dichter. 1.11. Gautsch, Bedeutung des Queckbrunnens. 6. 12. Ritze, Napoleons I. Besuch in Dresden.
1872.
17. 1. Hantzsch, Gesch. d. Dresdner Armenschulen. 7. 2. Fortsetzung. 21. 2. Döhner, Phil. Jak. Spener in Dresden. 6. 3. Neubert, Gesch. der Dresdner Armbrust- u. Bogenschützen-Gesellschaft (Einleitung). 20. 3. Gautsch, Der Abdankeplatz. 3. 4. Pietsch, Der Taschenberg (vgl. Mitt. H. 9). 17. 4. Fortsetzung 1. 5. Neubert, Der „Bürgergehorsam". 5. 6. Gautsch, Dresdner Sitten und Gebräuche im Anfang des 16. Jahrh. 19. 6. Nitze, Dresdner neuere Fremdenführer. 3. 7. Fortsetzung. 17. 7. Weiße, Das Stallgebäude, seine Geschichte und Verwendung. 7. 8. Ritze, Dresdner Daten. 18. 9. Fürstenau, Die 2 Kapellmeister Hnr. Marschner und Joh. Gottlob Schneider. 23. 10. Fischer, Archäolog. Funde, bes. Urnen, in Dr. und Umg. 6. 11. Am Ende, Geschichtl. Erinnerungen zum Ehejubiläum des Königs. 20. 11. Widemann, Die Adepten und Goldmacher in Sachsen. 4. 12. Fortsetzung. 18. 3. Am Ende, Das Chaisenträgerwesen u. -Haus zu Dresden.
1873.
8. 1. Hantzsch, Gesch. d. Neustädter Realschule (Mitt. H. 2). 22. 1. Fortsetzung. 5. 2. Gust. Müller, Gesch. d. sächs. Leibregiments. 19. 2. Gautsch, Die Altäre in der alten Kreuzkirche. 5. 3. Nitze, Dresden in der Literatur (nach Ad. Sterns Vorträgen). Ritze, Lebensgesch. des landständ. Archivars Gottwald. 19. 3. Am Ende, Ein Luther-Codex (Choral-Sammlung). Pietsch, Das Justizamt Dresden. 2. 4. Pietsch, Fortsetzung. Nitze, über die für Dr. bedeutsamen v. Watzdorf. 16. 4. Gautsch, Eine unbekannte Kirche (Nikolaus-Kapelle). 30. 4. Pietsch, Zur Geschichte des Ostravorwerks. 14. 5. Reichenbach, Der Dresdner botanische Garten. 11. 6. Hantzsch, Dresdens Frauen und Mädchen (1750—1840). 25. 6. Gautsch, Georg Bähr. 9. 7. Weiße, Über den angebl. Frh. und Porzellanerfinder Böttger. 6. 8. Gust. Müller, über ein dem Verein gehöriges Gobelin. 20. 8 Nitze, Der Maler Frdr. Gotth. Naumann. Weiße, Dresdner Uhrmachermeister. 3. 9. Widemann, Dresdner Marken und Zeichen. 17. 9. Gautsch, Miscellen aus Dresdner Ratsakten v. 1622. 1. 10. Weiße, R. Wagners Entwurf zur Organisation eines deutschen National-Theaters f. d. Kgr. Sachsen. 17. 10. Hantzsch, Die Kirchner der Annenkirche. 7. 11. Fürstenau, Die Dr. Künstlerfamilie Kummer. 5. 12. Nitze, Geh. Bergrat Carl Frdr. Naumann † 26. 11. d. J. Pietsch, Die Dörfer des Gerichtsamtsbezirk Dresden.
1874.
2. 1. Rieger, Der sächs. Obrist P. A. d'Agdollo. 30. 1. Am Ende, Der Große Garten. 13. 2. Hantzsch, Die Elementarschulen Neudresdens im 16. Jahrh. 27. 2. Pietsch, Die Dörfer des Leubnitzer Kirchspiels. 13. 3. Frh. v. Biedermann, Die chinesischen Inschriften im Markolini-Palais. 10. 4. Hantzsch, Beiträge zur Geschichte v. Leubnitz. 24. 1. Prof. Jacobi-Leipzig, Die topogr. Entstehung des Namens Dresden (Drazdo). 8. 5. Gautsch, Die Dr. Richtstätten. 22. 5. Neubert, Das alte Rathaus bis 1708. 5. 6 Rieger, Dinters Leben. 19. 6. Fortsetzung. 14. 9. Hantzsch, Die Neustädter Realschule bis 1685 (Mitt.

[51]

H. 2). Seelig, Die Hofewiesen in der Heide. 25. 9. Pietsch, Der Bauernprofessor Palitzsch in Leubnitz. Pietsch, Die Amtsdörfer des Kirchspiels Plauen. 9. 10. Frh. v. Biedermann, Goethes Beziehungen zu Dresden. 23. 10. Widemann, Die Goldschmiede-Innung zu Dresden. 6. 11. Pietsch, Die Pflege Briesnitz. 27. 11. Hantzsch, Fortsetzung v. 10. 4. 4. 12. Pietsch, Fortsetzung v. 6. 11.
1875.
8. 1. Gautsch, Todesursache von G. Bähr. 5. 2. Gautsch, Älteste Geschichte der Dr. Heide. 19. 2. Seelig, Die Prießnitz. 5. 3. Rieger, Der Maler Hans Anton Williard, † 13. 5. 1867. 19. 3. Weiße, Die Literatur der Flugschriften von 1806 bis 1815. 30. 4. Gautsch, Hist. antiqu. Wanderungen durch die Straßen Dr. 14. 5. Seelig, Das schwarze Kreuz in der Dr. Heide. 28. 5. Gautsch, Fortsetzung vom 30. 4. 1. 10. Hantzsch, Beiträge zu einer Geschichte der Annenschule. 15. 10. Fortsetzung. 29. 10. Schluß. 12. 11. Rieger, Der Dieb Joh. Gg. Wochatz. 26. 11. Bernhardt, Postwesen in alter und neuer Zeit inbezug auf Dresden.
1876.
7. 1. Fürstenau, Die Theatergebäude Drs. 4. 2. Bernhardt, Dresdner Postgeschichte. 18. 2. Götz, Die sächsischen Landesfarben. 7. 4. Weiße, Tzschimmers Durchlauchtigste Zusammenkunft (1680). 21. 4. Hantzsch, Das Jahr 1631 und die Stadt Dr. 5. 4. Gautsch, Das Urkunden-Buch der Stadt Dr. 19. 4. Jacobi-Leipzig, Holbeins Madonna. 30. 6. Weiße, Die Festlichkeiten zur Vermählung des Kurprinzen 1719. 8. 9. Gautsch, Untergegangene Orte in der Umgebung Drs. 22. 9. Fürstenau, Die Kirchenmusiker unter Johann Georg II. 6. 10. Bernhardt, Fortsetzung vom 4. 2. 20. 10. Hantzsch, Über einen Vorfall im Gräfl. Kallenbergschen Hause. 3. 11. Bernhardt, Schluß vom 6. 10. 15. 12. Gautsch, Die Urkunde Cod. dipl. V, 2. Nr. 368 (1474).
1877.
12. 1. Götz, Über den „Historischen Kern des Jahres 1699“. 2. 2. Neubert, Das Einquartierungswesen in Dresden im 16.—18. Jahrhundert. 23. 2. Rieger, Neue Deutung des Namens Dresden (trestny). 20. 4. Neubert, Aus alten Dresdner Stadtrechnungen. 4. 5. Fürstenau, Zur Geschichte der Oper in Dresden im 17. Jahrh. 18. 5. Neubert, Heerfahrten der Dr. Bürgerschaft im Jahre 1466. Dr. Welte, Die Brießnitzer Kirche. 2. 11. Fürstenau, Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis von Sachsen. 14. 12. Hantzsch, Frühere Weihnachtsgebräuche in Dresden. Gurlitt, Baumeister Caspar Voigt von Wierandt († 1459.)
1878.
8. 3. Hantzsch, Zum 300jährigen Jubiläum der Annenkirche. 3. 5. Weiße, Der sog. Deutsch-Franzos Oberpostkommissar J. Ch. Trömer 1698 bis 1756. 17. 5. Gurlitt, Superintendent Dan. Greser. 31. 5. Widemann, Die Münze in Dresden. 18. 10. Widemann, Die Pulvermühle. 15. 11. Frh. v. Biedermann, Über Benennung städt. Straßen und Plätze. 29. 11. Hantzsch, Über die Kriegsdrangsale im Dorfe Plauen 1813. 13. 12. Götz, Das Mosczinskysche Palais, die alte Militärapotheke und andere abgetragene Gebäude der See- und Pirnaischen Vorstadt.
1879.
10. 1. Neubert, Dresdner Stadt- und Ratsverfassung im Mittelalter (nach O. Posse). 21. 2. Widemann, Das früher Magnussche Theater auf der Vogelwiese. 7. 3. Gurlitt, Spätgotik und Frührenaissance in Sachsen. 4. 4. Gurlitt, Die Plattnerfamilie Speyer. 18. 4. Volgmann, Dresdner Originale und kuriose Figuren der Antonstadt aus den 40 er Jahren. 2. 5. Widemann, Johannes Christ. Adelung. 16. 5. Gautsch, Die Landfleischer zu Dr. 30. 5. Hantzsch, Dorf Plauen 1500 bis 1600. 3. 10. Hantzsch, kriegerische Verhältnisse aus dem 30jähr. Kriege in Dr. und Umgegend. 17. 10. Klemm, Alte Drucke aus seiner Privatsammlung. 7. 11. Gurlitt, Kunstgewerbliche Institute Sachsens im 18. Jahrh. 28. 11. Klemm, Ältere Geschichte der Typographie und und des Buchhandels in Dr.

[52]

1880.
30. 1. Frh. Baron D. v. Biedermann (als Gast), Die Gemälde der Kgl. Gewehrgalerie in Dr. 13. 2. Neubert, Johann v. Capistrano in Dr. 5. 3. Widemann, Die Hunde in Dr. 16. 4. Neubert, Das älteste urkundliche Vorkommen des Namens Dr. 28. 5. Klemm, Dr. Druckwerke 1527 bis 19. Jahrh. 1. 10. Hantzsch, Die Hofmühle in Plauen. 15. 10. Gurlitt, Die Cisterzienserklöster in Sachsen. 29. 10. Widemann, Der Priesznitzbach. 10. 12. Fürstenau, Die Theatervorstellungen und Dr. während des Kriegsjahres 1813.
1881.
7. 1. O. Richter, Stadtschreiber Weiße. 4. 2. Hantzsch, Kirchliche Verhältnisse des Dorfes Plauen. 4. 3. Gurlitt, Pöppelmanns Zwingerprojekte. 25. 3. Ermisch, Neue Literatur Dresdens. 8. 3. Steche, Entstehung der Dreikönigskirche. 22. 4. O. Richter, Bevölkerungs- und Vermögensstatistik Dresdens im 15. Jahrh. 21. 10. Baron D. v. Biedermann, Dresden in architektonischer Beziehung. 4. 11. Volgmann, Die Verlassenschaft des Oberkapellmeisters Naumann. 25. 11. Meltzer, Mag. Heyders Selbstbiographie. 9. 12. Lehrer em. Carl Richter, Räumliche Entwicklung von Blasewitz 1480–1880.
1882.
27. 1. Gurlitt, Das Dresdner Residenzschloß. 10. 2. Widemann, Das Denkmal Augusts des Starken. 24. 2. Meltzer, Selbstbiographie des Diak. M. Chr. Richter in Briesnitz († 1727). 17. 3. Volgmann, Geschichte der Erbregulierung des Cab.-Ministers Grafen Marcolini-Feretti 31. 3. Fortsetzung. 14. 4. Schluß. 28. 4. Steche, Zwingerstudien. 12. 5. Hantzsch, Die Bretzelbäckerei in Dresden. 8. 9. Gurlitt, Gewerbliche Nachlässe in Sachsen unter Friedrich August I. und II. 22. 9. Hantzsch, Geschichte der Spiegelschleifer. –. 9. Jentsch, Das älteste Stadtsiegel Dresdens. 13. 10. Frh. v. Biedermann, Dresdens Zeitungsliteratur. 27. 10. (öff.) O. Richter, Dresdner Polizeiwesen im Mittelalter. 10. 11. (öff.) Gurlitt, Sächsisch-polnische Bauten und Architekten in Warschau. 8. 12. (öff.) Sulze, Das Augustinerkloster in Altdresden.
1883.
5. 1. Volgmann, Verlassenschaft des Oberlandbaumeister Zach. Longuelune. 2. 2. Gurlitt, Protest. Kirchenbau unter besonderer Berücksichtigung der Dresdner Kirchen. 16. 2. L. C. Richter, Die innere oder geistige Entwicklung von Blasewitz. 9. 3. O. Richter, Aufführung geistlicher Lieder in Dresden im 15. und 16. Jahrh. 30. 3. Volgmann, Verlassenschaft des Türken Osmann 1742. 13. 4. Widemann, Die Apotheken in Alt-Dresden 1640—1740. 27. 4. Hantzsch, Die Nachlaßgeschichte des Hoforgelbaumeisters Silbermann. 11.5. Schneider, Gräfin Cosel als Gefangene in Stolpen. 14. 9. Widemann, Das Zigeunerunwesen in Sachsen. 12. 10. Meltzer, Studie über Dresden im Jahre 1796. 26. 10. Hantzsch, Das Stabbrechen und die Gerichtsbarkeit über Hals und Hand in Dr. 9. 11. (öff.) Steche, Der Zwinger und die Projekte Friedrich Augusts I. 14. 12. C. Richter, Die Ortsnamen in der Dr. Pflege.
1884.
25. 1 O. Richter, Die älteste Topographie Dresdens. 15. 2. Fortsetzung. 7. 3. O. Richter, Geschichte des Bürgerrechts und der Juden in Dr. 28. 3. Hantzsch, Kirchliche Entwicklung in Dr. 1539 bis 1589. 18. 4. O. Richter, Geschichte der Dr. Ratshäuser. 9. 5. Neidhardt, Straßenpolizeibilder in Dr. an dem Ende des 17. Jahrhunderts, Meltzer, Eine Stimme über Dr. aus dem Jahre 1795. 12. 9. O. Richter, Weichbild und Stadtgrenzen von Dr., besonders nach Strehlen und Neudorf. 3. 10. C. Richter, Rampische Straße und Dorf Ramtitz. 24. 10. O. Richter, Der Scharfrichter in Dr.; Innungsordnung der Schneider. 14. 11 Hantzsch. Handwerksmißbräuche in früherer Zeit. 5. 12. O. Richter, Kriegsverfassung der Dresdner Bürgerschaft.
1885.
30. 1. Frh. v. Biedermann, Geschichte des Obstbaues in Sachsen. 20. 2. Caro, Prähistorische Funde in und um Dr. 13. 3. Nestler, Die

[53]

einstigen Besitzer des Weißen Hirsches. 27.3. Seelig, Geschichte des Dorfes Langebrück. 17. 4. Neidhardt, Eine Ordensstiftung (1722 „beständige Hoffnung"). 8. 5. Schneider, Mitteilungen aus der Haus- und Hofhaltung der Bischöfe von Meißen. 4. 9. Meltzer, Älteste Geschichte der Kreuzschule bis zur Reformation. 25. 9. O. Richter, Geschichte des Waisenhauses. 16. 10. Jentzsch, Der Name Dr. (nach Prof. Pfuhl). 6. 11. O. Richter, Das Frauenhaus in Dr. 27.11. Reithardt, Der Handwerksaufruhr in Dr. 1794. 11. 12. v. Göphardt, Aus alten Familienpapieren. Haug, Einige Dr. Charakteristiken.
1886.
19. 2. Hantzsch, Geschichte von Reisewitz. 12. 3. Stache, Das Japanische Palais. 2. 4. Schneider, Episoden aus der Franzosenzeit (bes. Stolpen betr.) 16. 4. Gurlitt, Sächsische Schlösser und Burgen. 7. 5. C. Richter, Der Name Elbe. 8. 10. (öff.) Gg. Müller, Die Anfänge der Volksschule in Dr. 20. 10. (öff.) Flemming, Das Lehrlingswesen bei den Dr. Innungen vom 15. bis 17. Jahrh. 5. 11. Gg. Müller, Hofprediger Casp. Füger, † 1592. 26. 11. O. Richter, Die Hosenbandordensgesandschaft am Dr. Hof 1678. 10. 12. Gg. Müller, Superintendent Dan. Greiser,† 1591.
1887.
28. 1. Dibelius, Hofprediger Rik. Selnecker, † 1592. 18. 2. Meltzer, Der Hausstand des kurf. Rates Dr. U. Mordeisen, † 1572. 4. 3. O. Richter, Die sächsische Geschichtsliteratur aus den Jahren 1885 und 1886. 25. 3. Neidhardt, Rückblicke auf die öff. Zustände in Dr. im 17. Jahrh. 6. 5. Besprechung der Funde in der Sophienkirche und im Rathause. 30. 9. O. Richter, Marchese d’Agdollo. 21. 10. Meltzer, Dr. im bayrischen Erbfolgekriege 1778–79. 25. 11. Neidhardt, Nachlaß des Premier-Ministers Graf v. Brühl. 9. 12. Fortsetzung.
1888.
27. 1. Gg. Müller, Die Dr. Kirchen- und Schulvisitationen von 1578. 17. 2. O. Richter, Geschichte des Maternihospitales. 23. 3. O. Richter, Geschichte des Bartholomäi- und des Brückenhospitals sowie der Geistkirche. 14. 4. Gg. Müller, Das Franziskanerkloster in Dr. 4. 5. Steche, Die Pokale und Gefäße im Besitz der Stadt Dr. 7. 9. Gg. Müller, Joh. Rivius, der Begründer der sächsischen Fürstenschulen und seine Beziehungen zu Dr. 28. 9. O. Richter, Dresdner Baupolizei. 9. 10. Flemming, Entwicklungsgeschichte der Dresdner Innungen. 16. 11. O. Richter, Das Feuerlöschwesen in Dr. in älterer Zeit. 7. 12. Apfelstedt, Der Klosterhof in Leubnitz.
1889.
25. 1. O. Richter, Dresdner Polizeiverhältnisse in früherer Zeit. 15. 2. Gg. Müller, Aus der Sittengeschichte des 18. Jahrh. 29. 3. R. Wuttke, Geschichte der Accise. 11.4. O. Richter, Dresdner Sittenpolizei. 27. 9. O. Richter, Epidemische Krankheiten und Krankenpflege in Dr. in älterer Zeit. 18. 10. Gg. Müller, Hier. Emser. 8. 11. O. Richter, Dr. Beziehungen zur westfälischen Behme im 15. Jahrhundert. -- G. Beutel, Geschichte der Bürgerwiese. –. 12. Meltzer, Zur Geschichte der Stadt Pirna im 30jähr. Kriege (nach Speck).
1890.
14. 2. Gg. Müller, Der Dienst der kursächsischen Infanterie im 18. Jahrh. 14. 3. Die Generalrevision der Städte unter August dem Starken. 11. 4. Beutel, Reiseaufzeichnungen almosensammelnder Dr. Bürger 1685. 9. 5. R. Wuttke, Die Kipper- und Wipperzeit 1620 ff. 10. 10. Gg. Müller, Der Kreuzschulrektor und Geschichtsforscher Chr. Schöttgen † 1751. 14. 11. Meltzer, Dresdner Haushaltungen im 15. Jahrh. 12. 12. Steche, Die Dr. Bildhauerfamilie Walther.
1891.
30. 1. Dibelius, Unsere Augustusbrücke, ein Beitrag zur Dr. Kirchengeschichte. 16. 2. O. Richter, Kurfürst August in seiner Beschäftigung in geheimen Künsten. 16. 3. Beutel, Der Hofpoet Ulr. König. 13.4. Schmidt, Der Criminal-Prozeß nach der Ermordung Gerh. v. Kügelgens. 12. 10. Blanckmeister, Der Dr. Kirchenlieddichter J. B. Freystein. 9.

[54]

11. R. Wuttke, Garnison und Bürgerschaft Dr. z. Zt. des 30jährigen Krieges. 7. 12. Meltzer, Kriegsnöte mit Moritzburger Beamten im Jahre 1803.
1892.
25. 1. u. 15. 2. Fiedler, Geschichte des Marcolinischen Palais. 14. 3. P. Rachel, Das Dresdner Landwehrbataillon 1813. 11.4. v. Biedermann, Goethes Aufenthalt in Dresden. 9. 5. G. Beutel, Reiseurteile über Dresden. 12. 9. Ermisch, Das älteste Dresdner Stadtbuch vom Jahre 1404. 10. 10. Blanckmeister, B. E. Löscher. 7. 11. O. Meltzer, Karl Förster. 5. 12. R. Wuttke, Die Bauernbefreiung in Sachsen.
1893.
25. 1. G. Müller, Der kurfürstl. Kammermeister Hans Harrer, ein Großkaufmann und Großindustrieller des 16. Jahrh. 15. 2. Frh. v. Friesen, Ldw. Tieck in Dresden 1819–42. 14. 3. v. Göphardt, Einiges von dem ausgestorbenen Geschlechte von der Sahla. 12. 4. O. Meltzer, Die älteste Schulordnung der Kreuzschule. 10. 5. v. Friesen, Dresden, während des Krieges 1809. 20. 9. G. Müller, Das Leben in einem Dresdner Patrizierhause des 18. Jahrh. 18. 10. Blanckmeister, Theod. Körners Vorfahren. 15. 11. Frh. v. Friesen, Die Kapitulation von Maxen am 21. Nov. 1759. 13. 12. R. Wuttke, Das Erbbuch des Amtes Dresden vom Jahre 1547.
1894.
31.1. O. Richter, Der Frauenkirchhof, die älteste Begräbnisstätte Dresdens. 14. 2. Deichmüller, Die Ergebnisse der vorgeschichtlichen Ausgrabungen in Dresden und Umgegend. 14. 3. Frh. v. Friesen, Die Herren von Friesen als Hausbesitzer in Dresden. 11.4. Dibelius, Die Einführung der Reformation in Dresden nach der Darstellung des Bennokalenders. 9. 5. v. Biedermann, Angelo Liccarelli, u. R. Wuttke, Eine Arbeitslohntaxe von 1625. 19. 9. G. Müller, Die kursächsischen Kanzler. 17.10. O. Richter, Unser Stadtbild sonst und jetzt. 14. 11. C. Gurlitt, Grundsätze bei Wiederherstellung älterer Bauwerke. 12. 12. F. Aster, Die Aufnahme der böhmischen Exulanten in Dresden.
1895.
30. 1. Lier, Joh. Velten und die Anfänge des deutschen Theaters in Dresden. 20. 2. v. Biedermann, Eine Dresdner Liebhaberbühne vor 100 Jahren. 27. 3. Frh. v. Friesen, Die Schlacht bei Dresden 8. 5. G. Beutel, Die Geschichte der Gast- und Schankgerechtigkeit in den Dresdner Vorstädten. 9. 10. Haug, Die Entstehung der Antonstadt. 13. 11. C. Gurlitt, Die Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler Sachsens. 11. 12. Blanckmeister, Die Geschichte des Dresdner Stadtkrankenhauses 1568—1895.
1896.
29. 1. Gerke, Die Kartographie der Stadt Dresden. 19. 2. G. Müller, Pfarrer D. Eysenberg als Gerichtsherr von Poppitz. 18. 3. v. Biedermann, Unterhaltungen der Dresdner Künstler in der Montagsgesellschaft 1849—52. 15. 4. Frh. v. Friesen, Die Friesen als Besitzer von Königsbrück. 14. 10. O. Richter, Der Tod George Bährs. 11. 11. Meltzer, Kriegsrat J. Chr. Glaser, Professor der Fortifikation am Kadettenkorps († 1773). 9. 12. G. Müller, Die Kirchenpolitik des Kurfürsten August.
1897.
20. 1. O. Richter, Geschichte der Familie Stübel. 10.2. Blanckmeister, Melanchthon und Dresden. 10. 3. O. Richter, Frühere Brände der Kreuzkirche. 7. 4. Beutel, Bürgermeister Christian Brehme. 5. 5. R. Wuttke, Eine Wirtschaftsordnung des Ostravorwerks vom Jahre 1570. 13. 10. u. 9. 12. v. Göphardt, K. G. von Gersdorff (1705–87). 10. 11. O. Richter, Der Ursprung der Stadt Dresden.
1898.
16. 2. Frh. v. Friesen, General Hans Georg von Arnim. 16. 3. Ermisch, Die k. s. Kommission für Geschichte und ihre Aufgaben. 13. 4 Haug, Die Demolition der Dresdner Festungswerke. 12. 10. Frh. v. Friesen, Gen.-Ltn. Christ. Aug. Frh. v. Friesen († 1737). 9. 11. v. Wurmb, Geschichte der Dresdner Kommunalgarde. 7.12. A. Meltzer, Der Kreuzschullehrer Mag. K. A. Heyder († 1836).

[55]

1899
18. 1. v Brescius, Der Abbruch der Salomonisbastei. 15.2. Lehmann, Die Kavaliertour eines jungen Dresdners (J. W. Griebe) 1661–64. 15. 3 Dibelius, Die Ergebnisse der neuesten kirchenhistorischen Forschungen für die Reformationsgeschichte Dresdens. 12- 4. R. Wuttke, Zur Bevölkerungsgeschichte Dresdens. 11. 10. Haug, Zur Geschichte des landesherrlichen Grundbesitzes an der Ostra-Allee. 8.11. O. Richter, Dresden in den Hussitenkriegen. 6.12. Frh. v. Friesen, Die Verfassung des Hauptzeughauses zti Dresden im Anfänge des 18. Jahrh.
1900.
14. 2. P. Rachel, Elisa v. d. Reche am Hofe des Königs Stanislaus Poniatowski zu Warschau 1790. 7. 3. Blanckmeister, Wilhelm Rabener in Dresden. 11.4. O. Richter, Dresdens Kirchenwesen im Mittelalter. 17. 10. Frh. v. Friesen, Der Einfall der Schweden in Sachsen und der Friede von Altranstädt 1706. 14. 11. C. Gurlitt, Das Schloß zu Dresden. 12. 12. Scheffler, Die geschichtliche Entwicklung der Technischen Hochschule.
1901.
13. 2. O. Meltzer, Joh. Drändorff, der 1. mit Namen bekannte Kreuzschüler. 13. 3. P. Flade, Das kirchliche Leben Dresdens im Jahrhundert der Orthodoxie. 10. 4. Grimm, Die Dresdner Bahnhofsfrage vor 50 Jahren. 16. 10. Diestel, Dresdner Dienstboten in alter Zeit. 13. 11. Haug, Das kurfürstliche Amt Dresden seit dem Mittelalter. 11. 12. Schulze, Dresdner Volksschulwesen im Anfange des 18. Jahrh.
1902.
29. 1. Fiedler, Zur Geschichte des Kurländischen Palais. 12. 2. P. Flade, Das kirchliche Leben Dresdens im Zeitalter der Aufklärung. 12. 3. Lehmann, Die Kriminaluntersuchung gegen Brühls Privatsekretär K. H. v. Heineken. 15. 10. Gruner, Denkmalpflege in Paris und bei. uns. 12. 10. Lehmann, Zur Geschichte der Augustusbrücke. 10. 12. C. Gurlitt, Die Stadt und Dorfkirche in Sachsen.
1903.
18.2. Beschorner, Die Hoflößnitz bei Dresden. 18.3. Dibelius, Joh. Tetzels Leben und Lehre nach den neuesten Forschungen. 15. 4. Frh. v. Friesen, Die Schlacht bei Bautzen. 21. 10. C. Gurlitt, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Dresdner Landkreises. 25.11. Sigismund, W. K. v. Klengel, ein Künstler- und Soldatenleben des 17. Jahrh. 17. 12. Bruck, Schloß Moritzburg.
1904.
17. 2. Beutel, Der Altmarkt als geschichtlicher Schauplatz. 16.3. W. Hantzsch, Das geistige Leben in Dresden vor 300 Jahren. 26. 10. O. Meltzer, Eine neue Auffassung der Schlacht bei Dresden. 23. 11. Sigismund, Andr. Vogel und seine Dresdner Ansichten.
1905.
15. 2. Göhler, Die Anfänge der Schillerstiftung. 15. 3. Fiedler, Paul Luther, der Leibarzt Kurf. Augusts. 5. 4. Ermisch, Die Jugendjahre des Musikdirektors Aug. Röckel.
1906.
18. 3. Sigismund, 30 Jahre Dresdner Kunstausstellungen 1801—30. 17. 10. O. Richter, Das Dresdner Vogelschießen vom Jahre 1660. 14. 11. G. Beutel, Die Dresdner Kommunalgarde. 12.12. Beschorner, Untergegangene Dörfer in der Umgegend von Dresden.
1907.
13. 2. P. Rachel, Kaisers Ferdinands I. Besuche in Dresden. 13. 2. R. Wuttke, Die Dresdner Münzkonvention von 1838. 16.10. F. Aster, Schicksale und Haltung der sächs. Armee 1814/15. 13.11. O. A. Hecker, Dresden im Schmalkaldischen Kriege. 11. 12. O. Meltzer, Peter von Dresden.
1908.
12.2. P. Rachel, Kaiser Maximilians II. Besuche in Dresden. 11.3. Blanckmeister, Oberhofprediger Fr. W. Reinhard. 8. 4. P. E. Richter, Oberlandbaumeister Dilich. 14. 10. Dibelius, W. von Strauß und Torney. 11. 11. Rachel, Kaiser Matthias' Besuche in Dresden. 9.12. Sigismund, Der Maler K. D. Friedrich in Dresden.
1909.
17. 2. A. Brabant, Die Herbsttage 1758 in Kursachsen. 17. 3. Beschorner, Napoleon in Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Dez. 1812.

[56]

13. 10. Trautmann, Das Plantagengut zu Hosterwitz im Besitz der Grafen Brühl und Marcolini. 10.11. Sigismund, Schiller in Dresden. 8. 12. P. Rachel, Kaiser Josephs II. Besuch in Dresden 1766.
1910.
9. 2. Wiechel, Die Lage Dresdens zu den ältesten Wegen in Sachsen. 26. 10. Bruck, Die Sophienkirche und ihre Denkmäler. 23. 11. Beschorner, Prinz Eugens Beziehungen zu Dresden. 21.12. Trautmann, Der Zellische Klosterhof zu Leubnitz.
1911.
8. 2. P. Rachel, Kaiser Leopold II. in Pillnitz und Dresden 1791. 8. 3. Blanckmeister, Gelegenheitsdichtung im 18. und 19. Jahrh. 1. 11. Trautmann, Die älteste Besiedelung der Dresdner Gegend. 29. 11. Bruck, Dresdner Kunstschöpfungen aus alter Zeit.
1912.
10. 2. P. Rachel, Kreuzschülerleben vor 80 Jahren. 21. 2. Blanckmeister, Alte Dresdner Kalender. 20. 3. A. Brabant, Die Erstürmung Kesselsdorfs am 15. Dez. 1745. 13. 11. Trautmann, Wie wurde die Dresdner Gegend deutsch? 18. 12. P. Rachel, Aus dem Leben eines jungen Technikers vor 80 Jahren.
1913.
26. 2. Mütterlein, Gottfr. Semper und seine Monumentalbauten am Theaterplatz. 2.4. Bergmann, Kursachsen und die Exulanten. 1. 10. Sparmann, Dresden im 30jährigen Kriege. 5. 11. G. Beutel, Tiecks Vorlesungen in Dresden. 10. 12. Sigismund, Zur Entwicklung der Landschaftszeichnung in Dresden von 1625 bis 1810.
1914.
11.2. P. Schumann, Dresden und seine Bauten. 18. 3. Blanckmeister, G. Dinter und seine Dresdner Wirksamkeit.
1915.
15. 2. Schurig, Dresden und die Eisenbahn in den Kriegsläuften des 19. und 20. Jahrh. 17. 3. Bemmann, Johann Gottlob v. Quandt. 8. 11. Blanckmeister, Sächsisches Soldatenleben vor 300 Jahren.
1916.
5.1. G. H. Müller, Das kirchliche und religiöse Leben Dresdens mit besonderer Berücksichtigung früherer Kriegszeilen. 23. 2. Trautmann, H. W. Calberla und sein Dampfschiff in Dresden 1835. 29. 3. Gutwasser, Die Chevaliergarde unter August d. St. 15. 11. G. H. Müller, 700 Jahre Dresden 1216 bis 1916. 13. 12. P. Rachel, Elisa v. d. Recke und Katharina II.
1917.
14. 2. Blanckmeister, Luther und seine Mitarbeiter in Dresden. 14. 3. Mörtzsch, Das Augustinerkloster im alten Dresden z. Zt. der Sequestration. 27.10. G. H. Müller, Luther und Dresden. 14.11. P. Rachel, Elisa v. d. Recke in ihren Beziehungen zu Franz Frh. v. Seckendorf und Anselm Ritter von Feuerbach. 12. 12. Mörtzsch, Postreuter D. Wintzenberger und sein Lobspruch der Stadt Dresden.
1918.
13. 2. Bemmann, E. T. A. Hoffmann und seine Beziehungen zu Dresden. 13. 3. Jaunick, Die älteren Pestzeiten Dresdens. 9.10. G. H. Müller, Ein historischer Atlas von Dresden. 16.11. Sigismund, Die Friedrichstage in Dresden 1728. 11. 12. Nagel, Die Geschichte der ehemaligen Augustusbrücke in Dresden.
1919.
22.1. Trautmann, Ehe Dresden Stadt wurde. 12.2. Bruck, Verschwundene Bauschönheiten in Dresden. 12. 3. Rachel, Die italienische Reise Elisas v. d. Recke und Tiedges 1804–06. 9. 4. Koch, Die Taufnamen im Dorfe Plauen 1647–1900.

V. Besichtigungen und Ausflüge.

1871. 21. 10. Grünes Gewölbe.
1875. 4. 7. Helfenberger Grund, Pillnitz.
1876. 17. 7. Katakomben der Frauenkirche. 31. 7. Turm der Katholischen Hofkirche. – Kellereien des ehemaligen Zeughauses. – Pesterwitz.
1877. – Die neuerbaute Johanneskirche. 14. 9. Briesnitz.

[57]

1878. – Ehrlichsche Gestiftskirche. – Das neue Hoftheater.
1879. 24. 6. Englische und Russische Kirche. 29. 7. Pillnitz, Schönfeld. 26. 8. Museum des K. S. Altertumsvereins.
1880. 8. 6. Kunstgewerbemuseum. 6. 7. Bibliographisches Museum v. Redakteur Klemm. 3. 8. Park vom Schloß Albrechtsburg.
1881. 15. 6. Englische und Russische Kirche. 13. 7. Souchayscher Besitz (Eckberg). 20. 8. Großsedlitz.
1882. – 6. Garten von Großsedlitz. – 7. Briesnitz und dessen Kirche. – 8. Meißen und dessen Geschichtsverein. – Bibliographisches Museum von Dir. Klemm.
1883. 20. 6. Hoflößnitz. 11. 7. Weesenstein. 8.8. Garten des Prinzen Georg, Langestraße (Sekundogenitur, Zinzendorfstraße).
1884. 25. 6. Altes Zeughaus und Brühlsches Palais. 30. 7. Arsenal.
1885. – 1886. – 1887. –
1888. 10. 6. Bautzen. 25. 7. Leubnitz. – Frauenkirche.
1889. 7. 7. Freiberg.
1890. 8. 6. Alt-Zelle. 12. 9. Besichtigung der Sammlung Kühnscherf, Große Plauensche Straße 20.
1891. 27. 2. Stadtmuseum. 7. 6. Pirna.
1892. 12. 6. Klosterbuch und Leisnig. 24. 8. Kgl. Schloß, 23. 9. Weesenstein.
1893. 18. 6. Stolpen.
1894. 28. 5. Kgl. öff. Bibliothek, 5. 9. Großsedlitz.
1895. 29. 4. Frauenkirche. 9. 6. Schloß Hirschstein.
1896. 11. 5. Marcolini-Palais. 31. 5. Kamenz. 17. 9. Katholische Hofkirche.
1897. 30. 5. Lauenstein und Fürstenwalde.
1898. 14. 5. Schönfeld b. Pillnitz. 12. 6. Augustusburg. 19. 10. Kgl. Armeesammlung und Kriegsarchiv.
1899. 6. 5. Dom in Meißen. 10. 6. Zittau und Oybin.
1900. 27. 5. Bautzen.
1901. 3. 6. Torgau.
1902. 15. 6. Freiberg. – Ausschuß für Denkmalpflege: – 10. Naundorf und Kötzschenbroda.
1903. 24. 5. Strehla und Oschatz. 3. 10. Hoflößnitz.
1904. 12. 6. Görlitz. – Ausschuß für Denkmalpflege: 23.4. Pirna mit Goes, Bannewitz und Oberpoyritz. 7. 10. Loschwitz. – Dippoldiswalde.
1905. 21. 5. Königstein und Schandau. – Ausschuß für Denkmalpflege. 1. 7. Oberwartha, Unkersdorf und Wilsdruff.
1906. 17. 6. Annaberg. – Ausschuß für Denkmalpflege: 24. 2. Mickten und Kaditz.
1907. 9. 6. Stolpen und Neustadt. – Ausschuß für Denkmalpflege: 15. 6. der SW von Dresden, 29. der SW und W.
1908. 31. 5. Frauenstein. – Ausschuß für Denkmalpflege: 20. 6. nördlich der Elbe der W, 11.7, der NW, 4. 4. Eliasfriedhof.
1909. 8. 5. Leubnitz. 13. 6. Dippoldiswalde. – Ausschuß für Denkmalpflege: 26. 6. und 10. 7. der N.
1910. 21. 5. Marcolini-Palais und katholischer Friedhof. 5. 6. Löbau und Herrnhut. 28. 9. Stadtmuseum.
1911. 28. 4. Maxen. 9. 9. Weesenstein.
1912. 13. 4. Sophienkirche. 9. 6. Chemnitz. 5. 10. Neues Rathaus. 12.10. Kesselsdorf.

[58]

1913. 1. 6. Bautzen. 3. und 13. 9. Schlachtfeld b. Dresden 1813.
1914. 14. 6. Lommatzsch.
1915. –
1916. 26.4. Leubnitz. 17.6. Cossebaude und Oberwartha. 20.9. Oberlößnitz und Hoflößnitz.
1917. 16. 5. Albrechtschlösser und Körnerhaus in Loschwitz. 16. 6. Schönfeld und Pillnitz. 25. 8. Großsedlitz. 3. 10. Schloß Siebeneichen.
1918. 4. 5. Dohna. 6. 7. Altfranken und Oberpesterwitz. 24. 8. Trinitatiskirche. 21. 9. Seifersdorfer Tal und Schloß Seifersdorf.
1919. 26. 4. Großer Garten. 28. 4. Innere Neustadt. 27. 8. Meißen.

VII. Haushalts-Jahresrechnung.

Einnahmen: Ausgaben: Vermögen am
Schluß des Jahres:
1869/70 61 Thl. 10 Gr. 0 Pf. 60 Thl. 16 Gr. 8 Pf. Thl. 23 Gr. 2 Pf.
1870/71 55 Thl. 3 Gr. 2 Pf. 14 Thl. 23 Gr. 2 Pf. 40 Thl. 10 Gr. 0 Pf.
1871/72 117 Thl. 26 Gr. 3 Pf. 65 Thl. 27 Gr. 0 Pf. 51 Thl. 29 Gr. 3 Pf.
1872/73 288 Thl. 24 Gr. 3 Pf. 285 Thl. 7 Gr. 9 Pf. 3 Thl. 16 Gr. 4 Pf.
1873 255 Thl. 7 Gr. 9 Pf. 210 Thl. 20 Gr. 5 Pf. 8 Thl. 17 Gr. 4 Pf.
1874 305 Thl. 24 Gr. 2 Pf. 283 Thl. 15 Gr. 2 Pf. 22 Thl. 9 Gr. 7 Pf.
1875 1 044,52 Mk. 997,82 Mk. 46,70 Mk.
1876 671,20 Mk. 622,51 Mk. 48,69 Mk.
1877 934,99 Mk. 894,79 Mk. 40,20 Mk.
1878 ? ? ?
1879 1 023,75 Mk. 877,67 Mk. 146,08 Mk.
1880 1 153,53 Mk. 973,33 Mk. 180,20 Mk.
1881 1 230,20 Mk. 786,57 Mk. 443,63 Mk.
1882 1 427,63 Mk. 745,45 Mk. 682,18 Mk.
1883 2 211,43 Mk. 1 524,09 Mk. 1 287,34 Mk.
1884 1 675,95 Mk. 637,81 Mk. 1 638,14 Mk.
1885 2 053,64 Mk. 1 764,65 Mk. 1 488,99 Mk.
1886 1 720,12 Mk. 1 336,20 Mk. 1 590,58 Mk.
1887 ? ? ?
1888 1 339,46 Mk. 1 218,70 Mk. 1 918,48 Mk.
1889 1 567,61 Mk. 1 509,89 Mk. 1 893,44 Mk.
1890 2 089,56 Mk. 2 003,15 Mk. 1 272,13 Mk.
1891 2 325,63 Mk. 2 235,44 Mk. 1 175,91 Mk.
1892 2 791,51 Mk. 2 607,27 Mk. 1 013,98 Mk.
1893 3 292,43 Mk. 3 082,91 Mk. 1 164,71 Mk.
1894 5 209,72 Mk. 5 065,10 Mk. 1 550,22 Mk.
1895 4 190,72 Mk. 4 050,68 Mk. 1 976,04 Mk.
1896 5 303,04 Mk. 5 241,58 Mk. 957,43 Mk.
1897 4 061,02 Mk. 4 007,15 Mk. 2 599,84 Mk.
1898 8 830,70 Mk. 8 797,73 Mk. 784,08 Mk.
1899 4 670,54 Mk. 4 615,49 Mk. 1 061,44 Mk.
1900 10 261,45 Mk. 9 601,37 Mk. 2 979,22 Mk.
1901 7 501,71 Mk. 7 305,81 Mk. 4 515,04 Mk.
1902 9 104,13 Mk. 9 031,42 Mk. 1 391,85 Mk.
1903 9 032,50 Mk. 8 979,70 Mk. 3 020,87 Mk.
1904 7 712,29 Mk. 7 438,75 Mk. 5 991,61 Mk.
1905 14 479,96 Mk. 13 961,66 Mk. 3 536,37 Mk.
1906 12 951,96 Mk. 12 965,54 Mk. 718,07 Mk.
1907 7 804,01 Mk. 7 758,50 Mk. 3 563,58 Mk.
1908 10 270,41 Mk. 9 822,61 Mk. 1 415,87 Mk.
1909 10 440,20 Mk. 10 126,33 Mk. 10 81,94 Mk.
1910 7 596,30 Mk. 7 360,– Mk. 1 104,37 Mk.
1911 9 720,31 Mk. 9 489,50 Mk. 2 608,88 Mk.
1912 9 678,28 Mk. 9 479,35 Mk. 5 152,90 Mk.
1913 15 005,73 Mk. 14 934,03 Mk. 2 815,67 Mk.
1914 10 580,02 Mk. 10 314.87 Mk. 2 628,37 Mk.
1915 9 141,43 Mk. 9016,06 Mk. 4 321,98 Mk.
1916 7 676,36 Mk. 7423,03 Mk. 7 450,45 Mk.
1917 12 695,50 Mk. 12 152,58 Mk. 6 255,90 Mk.
1918 11 762,63 Mk. 11 533,12 Mk. 4 542,84 Mk.
[59]

Unterlagen für die Bearbeitung:

Akten des Vereins 1869 ff. Registrande 1869–1882. Protokolle 10. 6. 1869 ff. Akten und Protokolle über Angelegenheiten der Historischen Abteilung 1869, ebenso der Topographischen Abteilung 1869/70. Jahresberichte auf der Hauptversammlung 1869 ff. Jahresrechnungen 1870 ff. Mitgliederrolle 1869/70, 1874, 1878 ff. Akten des Ausschusses für Denkmalpflege 1901 ff. – Vereinsnachrichten in den „Mitteilungen" des Vereins H. 1 (1869), 2 (1875), 4 (1883) 8 (1888) und in den „Geschichtsblättern" 1892 ff. – O. Richter, Ein Vierteljahrhundert unseres Vereinslebens. In Dresdner Geschichtsblätter 1894, Nr. 2.

Von besonderer Verwertung persönlicher Erinnerungen der älteren Mitglieder ist mit Absicht wegen des Umfanges und bedingten Wertes abgesehen worden.




[60]

[61]
Verzeichnis
der Mitglieder des Vereins für Geschichte Dresdens.

Stand Mitte September 1919:

927 Mitglieder und Schriftenbezieher.




Ehrenvorsitzender:
Richter, Otto, Professor, Dr.., Ratsarchivar a. D.


Vorstand:

1. Vorsitzender: Brabant, Artur, Dr. phil., Archivrat.

2. Vorsitzender: Grimm, Hans, Geheimer Oberbaurat a. D.

3. Vorsitzender: Rachel, Paul Mor., Dr. phil., Professor, Hofrat, Direktor a. D.

1. Schriftführer: Hecker, Oswald Artur, Dr. phil., Professor, Privatdozent.

2. Schriftführer: Müller, Georg Hermann, Dr. phil., Direktor des Ratsarchivs.

Kassenverwalter: Adam, Gustav, Stadtbauverwalter a. D.

1. Beisitzer: Blanckmeister, Franz, D., Pfarrer.

2. Beisitzer: Hantzsch, Adolf, Oberlehrer i. R.

3. Beisitzer: Lippert, Woldemar, Dr. phil., Geheimer Regierungsrat, Direktor des Hauptstaatsarchivs.

4. Beisitzer: Trautmann, Otto, Eisenbahn-Sekretär.




Adam, Gustav, Privatus.
Adler, Oskar, priv. Kaufmann, Blasewitz.
Ahl, Hans, Rechtsanwalt.
Ahlhelm, Emil, Kaufmann, Stadtrat.
Albert, Paul, Rentier.
von Ameln, Karoline, Blasewitz.
Angermann, Karl, Privatus.
Anhäuser, Karl, Kaufmann.
Arlt, Ludwig Max, Regierungs-Baumeister, Stadtbauamtmann.
Arlt, Wilhelm, Oberlehrer.
Arndt, Max, Kaufmann.

[62]

Artzt, Franz Artur, Ratsoberkassenrevisor.
Aster, Friedrich, Dr. phil., Professor, Studienrat.
Aßmann, Dr. phil., wissenschaftl. Hilfsarbeiter a. d. Landesbibliothek.
Aufschläger, Alb., Generalmajor.
Augustin, Oskar, Bürgerschul-Oberlehrer.
Baer, Karl, Architekt und Baumeister.
Bähr, Georg, Architekt.
Baltzer, Armin, Justizrat, Landgerichtsrat a. D., Bankdirektor.
Bannack, Kurt, Architekt.
Barnewitz, Richard, Dr. jur., Oberregierungsrat.
Barth, Leon, Kaufmann.
Bartsch, Clemens, Zahnkünstler.
Bartsch, Moritz, Rats-Obersekretär, Oberbuchhalter.
Bartsch, Walter, Dr. jur., Amtsgerichtsrat.
Bauch, Ernst, Oberpostassistent.
Baum, Hermann, Geh. Obermedizinalrat, Professor, Dr. phil.
Baumann, Richard, Oberbaurat.
Baumbach, Walter, Hauptmann.
Baumbach, Ella, Hauptmanns-Gattin.
Bautzmann, Moritz Eduard, Dr. med.
Becker, Artur, Dr. jur., Amtsgerichtsrat.
Becker, Dr. med. vet.
Becker, Alfred, Fabrikant.
Becker, Otto, Geh. Rechnungsrat, Kanzleidirektor.
Beckert, C. Friedrich, Professor, Kunstmaler.
Beckmann, Guido, Kaufmann.
Bemmann, Rudolf, Dr. phil., Bibliothekar.
Berger, Johannes, technischer Hilfsarbeiter.
Berger, Johannes, Lehrer.
Berger, Karl, Dr. med.
Berger, William, Kaufmann.
Bergmann, Alwin, Bezirksschul-Oberlehrer.
Bergmann, Karl, Bankdirektor a. D.
Berling, Karl, Dr. phil., Professor, Direktor des Kunstgewerbemuseums.
Bernhard, Dr., Bankdirektor.
Bertling, Richard, Antiquar.
Beschorner, Hans OskarDr. phil., Regierungsrat.
Beschorner, Herbert, Dr. med.
Besser, Reinh., Dr. phil., Professor, Studienrat, Realschuldirektor.
Besser, Rudolf, Dr. phil., Oberregierungsrat.
Beutel, Georg, Dr. phil.
Beutler, Otto, Geh. Rat, Dr. Ing., Dr. jur., Oberbürgermeister a. D.
Beyer, Bernhard, Kaufmann.
Beyer, J. W., Porträtmaler.
Bienert, Theodor, Geh. Kommerzienrat, Hofmühlenbesitzer.
Bilz, Emil, Kanzleioberinspektor a. D.

[63]

Bilz, Karl, Ratssekretär.
Blome, Otto, Kassenkontrolleur.
Blüher, Bernhard, Oberbürgermeister.
Bluhme, Max, Stadtbezirksoberinspektor.
Böhme, Alfred, Ministerial-Sekretär.
Böhme, Friedrich Paul, Kaufmann.
Böhme, Friedrich Richard, Stadtbauinspektor.
Böhme, Hermann, Kirchenbuchführer a. D.
Böhme, Joh. Rudolf, Ratssekretär.
Böhme, Max, Ratssekretär.
Böhme, Otto, Privatus.
Böhme, Robert, Fabrikbesitzer, Blasewitz.
Böhmig, F. Emil, Rats-Oberinspektor.
Böhnisch, Walter, Oberfeuerwerker.
Bohr, Oskar, Photograph.
Bolling, Curt, Ratssekretär.
Bönhoff, E. Andr. Gustav Leo, Lic. theol., Dr. phil., Pfarrer.
Born, Alfred, Kaufmann.
Born, Eugen, Schriftleiter.
Börner, Elisabeth, Lehrerin.
Bothe, Richard, sächsischer Forstmeister, Neudorf i. Erzgeb.
Böttcher, Gustav, Privatus.
Böttcher, Karl Gustav, Baumeister, Stadtbauassistent.
Böttger, Albert, Baumeister, Intendantur-Bausekretär.
Böttger, Hermann Arthur, Ratssekretär.
von Boetticher, Walter, Dr. med., Oberlößnitz.
Böttner, Arno, Oberfinanzrat.
Bouché, Friedrich, Hofrat, Obergartendirektor.
Brand, Paul, Bezirksschullehrer.
Brandt, Otto, Dr. phil., Realgymnasialoberlehrer.
Braun, Otto, Rittergutsbesitzer, Niederlangenau.
Braune, Robert Julius, Obersteuerinspektor.
Braune, Artur, Kaufmann.
Braungardt, F. R., Dr. jur., Amtsgerichtsrat.
von Brescius, Ernst, Privatus.
Bretschneider, Hermann, Bürgerschullehrer.
Brockwitz, Carl, Dr. phil., städtischer Tierarzt.
Bruck, Robert, Dr. phil., Professor, Geheimer Regierungsrat.
Brückner, Erich, Rats-Bureau-Assistent.
Bruhm, Paul, Forstmeister a. D., Laubegast.
Brunn, Richard Th., Hofrat, Direktor.
Brunnemann, Johannes, Kirchner.
Bürckner, Otto, Kaufmann.
Burkhard, Alwin Moritz, Eisenbahnassistent.
Butte, Heinrich, Dr. phil., wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Stadtbibliothek.
Büttner, Architekt und Baumeister.

[64]

Büttner, Paul, Rentier.
Büttner, Paul, Professor.
Buschbeck, Alfred, Dr. med., Sanitätsrat.
Calberla, Hans, Kaufmann.
Castelli, Friedrich, Kaufmann.
Chrambach, Fritz, Konsul.
Chudeck, Felix, Perlen- und Juwelenhändler.
Clemen, Julius Otto, Kaufmann.
Colditz, Hans, Buchhändler.
Colditz, A. O., Oberkirchenrat, Klotzsche.
Cunradi, Horst, Finanz- und Baurat.
Dähne, Fr. Rudolf, Ratssekretär.
Dämmrich, Emil, Betriebssekretär a. D.
Däßler, Ernst, Schuldirektor, Niedersedlitz.
Deil, Otto, Fabrikbesitzer.
Dibelius, Franz, D., Oberhofprediger, Magnifizenz.
Diethe, Rich., Kanzleirat, Loschwitz.
Dietrich, Walter, Dr. Ing., Architekt, Leipzig.
Dietze, Hugo, Dr. phil., Professor.
Dietze, Johannes, Geh. Sekretär.
Diez, Frau, Geh. Rat, Loschwitz.
Diller, Richard, Kaufmann.
Dittrich, O., Privatus.
Döhler, R. H., Architekt und Baumeister.
Döhler, Richard, Pfarrer.
Dölling, Julius, priv. Apotheker.
Donadini, E., Professor, Hofrat, Zitzschewig.
Döpmann, Richard, Privatus.
Döring, Hermann, Schuldirektor.
Döring, Martin, Eisenbahnsekretär, Mobschatz.
Dörwaldt, Eduard, Obersekretär a. D., Niederlößnitz.
Dörr, Karl Wilhelm Ernst, Rats-Obersekretär a. D.
Dreßler, Ernst, Kaufmann, Stadtrat.
Dreßler, Peter, Kaufmann, Loschwitz.
Dreßler, Frau Elisabeth verw. Finanzrat.
Dunkel, Paul, Dr. med., Sanitätsrat.
Dürbig, Paul, Privatus.
Dürfeldt, Otto, Privatus.
Düwer, Friedrich Wilhelm, Branddirektor.
Ebeling, Friedrich, Rechnungsrat.
Ebert, Alfred, Zollinspektor, Grimma.
Ebert, Rudolf, Kaufmann, Langebrück.
Ebert, Walter, Baumeister.
Eberth, Richard, Dr. jur., Stadtamtmann.
Eberwein, Otto, Hotelier.
Eckert, Emil, Hofgoldschmied.
Eckhardt, Gustav Adolf, Fabrikant.

[65]

Ehnert, Max, Diplom-Ingenieur, Baurat.
Eichler, Gustav, Rats-Oberbuchhalter.
Eidner, Richard, Lehrer.
von Einsiedel, Conrad, Major z. D.
Eisenreich, Robert, Kaufmann, Loschwitz.
Ellenberg, Eduard, Gerichtssekretär.
Eller, Arthur, Kammermusikus.
Eller, Theodor, Ratssekretär.
Enax, Max, Kaufmann, Laubegast.
Engel, Constantin, Bahnhofsvorsteher.
Engelmann, Max, Rats-Kassenrevisor.
Engler, Oskar, Buchhändler.
Erler, Carl, Geh. Sekretär.
Ermisch, Hubert, Dr. phil., Geh. Regierungsrat, Direktor der Sächsischen Landesbibliothek.
Esche, Arthur, Dr. jur., Professor an der Technischen Hochschule.
Exner, Hans, Major.
Faaß, Bruno, Dr. phil., Bibliothekar.
Falck, Richard, Kaufmann.
Fankhänel, Martin, Kaufmann, Niederlößnitz.
Faust, Walter, Dr. med., Sanitätsrat.
Fehler, Arthur Moritz, Zeughauptmann.
Fichtner, Paul Fritz, Stud. phil.
Ficker, Georg, Amtsgerichtsrat.
Fickert, Richard, Rats-Obersekretär.
Fiebiger, Otto, Dr. phil., Bibliothekar an der Landesbibliothek.
Fiedler, Alfred, Dr. med., Professor, Geh. Rat, Exzellenz.
Fiedler, Hans, Zahlmeister.
von Finck, Karl, Freiherr, Amtshauptmann, Leipzig.
Fischer, Curt, Kommerzienrat, Direktor der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft.
Fischer, Hans, Kaufmann.
Fischer, Otto, Privatus.
Fischer, Otto, Stadtrat a. D., Weißer Hirsch.
Fischer, Klara, Fräulein.
Fischinger, Karl, Ingenieur.
Flemming, Max, Professor, Konrektor, Studienrat.
Förster, Georg, Ratssekretär.
Förster, Julius, Architekt, Hofrat, Stadtrat.
Francke, Franz, General, Freiberg.
Franke, Wilhelm, Lehrer, Blasewitz.
Frank, Albert, Tischlerobermeister.
Frauendorf, M. Wilhelm, Buchhändler.
Frauenstein, Moritz, Stadtbezirksinspektor a. D.
Frenzel, Alfred, Inspektor.
Frenzel, Alfred, Bezirksschullehrer.
Frenzel, Emil, Realschuloberlehrer.

[66]

Frenzel, Johanne, Schwester.
Freudenberg, Oskar, Baumeister.
Freyer, Karl, Schuldirektor.
Friedrich, Alexander, Oberst, Direktor des Feuerwerkslaboratoriums, Radeberg.
Friedrich, Rudolf, Oberleutnant.
von Friesen, M. O. Freiherr, Oberstleutnant a. D.
von Friesen-Miltitz, C. F. Chr., Freiherr, Generalleutnant, Exzellenz.
Frietzsche, Oskar, Sekretär am Hauptstaatsarchiv.
Fritzsche, Otto, Historienmaler.
Fritzsche, Else, Frau.
Froelich, Ernst, Regierungsamtmann.
Frölich, Gustav Robert, Oberbaurat.
Gäbler, Richard, Fabrikbesitzer.
Galewsky, Eugen, Dr. med., Professor.
Gämlich, Richard, Amtsgerichtssekretär.
Gamper, Wilhelm, Pfarrer.
Gathemann, Otto, Lehrer.
Gaumitz, Herm., Dr. phil., Professor, Konrektor, Studienrat
Geißler, Hermann, Buchbindermeister.
Geißler, Frida, verw.
Geißler, Max, Bildhauer.
Geith, Ludwig, Zahnkünstler.
Gelbrich, Bruno/ Bürgerschullehrer.
Georgi, Frida, Fräulein.
Georgi, Rosa, Fräulein.
Gerlach, Reinhold, Kaufmann.
Gerstenberger, Alwin, Privatus.
Geß, Felician, Dr. phil., Geheimer Hofrat, Professor.
Geyer, G. A. F., Tischlermeister.
Giesing, Friedrich, Dr. phil., Geheimer Schulrat, Professor
Ginsberg, Ludwig Ed., Dr. jur., Oberamtsrichter.
Göhler, H. R., Dr. phil., Professor, Studienrat.
Göllnitz, Oskar, Finanz- und Baurat.
Goltzsch, Theodor, Oberlehrer a. D.
von Goephardt, Siegfried, Major z. D.
Gottschalch, Joh Erich, Schriftsteller.
Gottschalk, Friedrich Theodor, Stadtrat, Fabrikbesitzer.
Göttsching, Johannes, Dr. phil., Pfarrer.
Graefe, Hermann, Baumeister.
Grahl, Richard, Kaufmann.
Graupner, M. E., Dr. jur., Direktor der städtischen Sparkasse
Greinert, Paul, Dr. phil., Kunstmaler.
Grell, Heinrich Richard, Kaufmann.
Gretschel, Ernst, Eisenbahn-Obersekretär.
Gretschel, Hermann, Buchdruckereibesitzer.

[67]

Grimm, Wilhelm, Rittmeister, Darmstadt.
Gritzner, Erich, Dr. phil., Oberregierungsrat.
Grohberger, Bernhard, Professor, Direktor der Sächsischen Zeichenschule a. D.
Grohmann, Karoline, Privata.
Grosch, Gustav Emil, Finanz- und Baurat.
Groß, Paul, Realgymnasial-Oberlehrer.
Große, Martin, Dr. phil., Professor.
Große, Frau Dr. Walter, Fabrikbesitzerin.
Großmann, Albert, Dr. Ing., Fabrikdirektor.
Großmann, Karl, Dr. phil., Direktor des Stadtmuseums.
Grundig, Magdalene, Kleinkinderlehrerin.
Grundmann, E. Friedrich, Dr., Vermessungsassessor.
von Grünenwald, Hüon, Oberstleutnant z. D.
Grützner, Paul, Kantor, Langebrück.
Gühne, Adelheid R., Kunsthistorikerin.
Gumprecht, Dr. phil., Professor, Studienrat, Oberlößnitz.
Günther, H. F. A., Major z. D., Löbau.
Günther, Paul, Baumeister.
Güttler, Gustav, Leutnant.
Gurlitt, Cornelius, Dr. phil., Geheimer Hofrat, Professor an der Technischen Hochschule.
Gutbier, Ludwig, Hofkunsthändler.
Gutwasser, C. A., Postdirektor a. D.
Haase, C. G., Dr. jur., Senatspräsident a. D.
Hache, Georg, Kaufmann.
Häbler, Otto, Geheimer Regierungsrat.
Häbold, Adolf, Baugewerke.
Hagen, Adolf, Kaufmann.
Hahn, Fräulein Gertrud.
Hallbauer, Joseph, Dr. Ing., Kommerzienrat, Generaldirektor, Kötzschenbroda.
Hallbauer, Max Willy, Ratssekretär.
Haenel, Erich, Dr. phil., Professor, Direktor.
Haenel, Friedrich, Dr. med., Hofrat, Geheimer Sanitätsrat.
Hanicke, F. Leopold, Bezirksschuloberlehrer.
Hänisch, Theodor, Inspektor an der Gewehrgalerie.
Hansel, Alfred, Fabrikbesitzer.
Hansel, Julius Georg, Fabrikdirektor.
Hänselmann, Emil, Fabrikbesitzer, Oberlößnitz.
Häpe, Hermann, Generalmajor z. D.
Harder, Johannes, Ratssekretär.
Harnisch, Johannes, Stadtrat, Fabrikdirektor.
Hartenstein, Albert, Kaufmann.
Hartenstein, Max Albert, Dr. med.
Hartmann, Franz, Architekt und Baumeister.
Hartmann, Friedrich, Kaufmann.

[68]

Hartmann, Alfred, Bureauassistent.
Hartmann, Fritz, Buchbindermeister.
Haufe, F., Tapezierermeister.
Haufe, Paul, Sekretär, Weinböhla.
von Hausen, L. F. Cl., Freiherr, Generalleutnant z. D., Exzellenz, Blasewitz.
Hausmann, Arno, Assistent bei der Polizeidirektion.
Hausmann, K. Bernh., Dekorationsmaler.
Hayn, Albin, Baumeister.
Hecker, August, Dr. med., Sanitätsrat.
Hecker, Georg, Fleischermeister.
Hecker, Otto, Kaufmann.
Hecker, Paul, Kaufmann, Blasewitz.
Heine, Georg, Dr. jur., Justizrat.
Heine, Hermann Th., Professor, Oberlehrer.
Heinemann, Hans, Pastor.
Heinichen, Otto, Prokurist.
Heinrich, Arthur, Architekt und Baumeister.
Heinrich, Karl, Buchdruckereibesitzer.
Heinze, Rudolf, Hofrat, Hofbuchhändler.
Heise, Johannes, Dr. jur., Rechtsanwalt.
Helck, Bogumil, Gymnasial-Oberlehrer.
Helke, Richard, Privatus.
Hempel, Paul, Baumeister, Leipzig-Gohlis.
Henkler, Johannes, Buchdruckereibesitzer.
Hennicke, I. F. P., Steuerrat.
Hennig, Max, Ratsbeamter.
Hentschel, Johannes, Generalmajor z. D.
Herfurt, Max, Architekt und Baumeister.
Herion, Ernst, Dr. jur., Amtsrichter a. D.
Herrfahrt, Paul, Stadtbauinspektor.
Herrich, Erwin, Bauschüler.
Herrmann, Pfarrer, Reichcnberg bei Dresden.
Herrmann, Otto, Buchhalter.
Herrmann, Paul, Baumeister, Schmölln (Bezirk Dresden).
Herrmann, Paul, Professor an der Kunstgewerbeschule.
Herschel, M., Oberlehrer, Radeberg.
Hertel, Richard, Fabrikdirektor.
Herziger, Arno, Privatus.
Heß, Arno, Intendantur-Sekretär.
Hettner, Franz, Geheimer Justizrat, Reichsgerichtsrat.
Heusinger, Georg, Dr. jur., Rechtsanwalt.
Heusinger, Georg, Kaufmann.
Heyde, E. Arthur, Dr. med., Medizinalrat.
Heyde, Julius, Dr. med., Hofrat.
Hiehle, Franz, Bezirksschullehrer.
Hientzsch, Ottomar, Eisenbahn-Rechnungsinspektor.

[69]

Hilbert, Karl, Dipl. Handelslehrer, Stud. jur., Freiburg.
Hildebrand, E. W., Bürgerschullehrer.
Hilliger, Hermann, Pfarrer, Radebeul.
Hiller, Richard, Gymnasiallehrer.
Hoffmann, Franz, Kaufmann.
Hoffmann, Friedrich, Kaufmann.
Hoffmann, Max, Kaufmann.
Hoffmann, Oskar, Dr. med., Sanitätsrat.
Hoffmann, P. Cl. Martin, Dr. med., Geh. Sanitätsrat, Blasewitz.
Hofmann, Bruno, Sekretär beim Kriegsarchiv.
Hofstädter, Otto, Kaufmann.
Hollstein, Carl, Privatus.
Holst, Hermann, Hofrat, Hofkunsthändler.
Holtzegel, Suse, Lehrerin.
Hölzig, Paul, Ratssekretär.
Hönger, Alfred, Dr. phil., Gymnasiallehrer.
Hornoff, Joh., Dr. phil., Professor, Gymnasialoberlehrer.
Hösel, Karl, Tischlermeister.
Höser, Joh., Dr. phil., Professor, Studiendirektor.
Hottenroth, Edmund, Oberst z. D., Wachwitz.
von Hübel, Hans Gustav, Dr. jur., Geheimer Rat, Ministerialdirektor.
von Hübel, E., Fräulein.
Hubert, Rudolf, Dr. med., Leipzig.
Hunger, Bruno, Glasermeister.
Hünigen, Ernst, Gymnasialoberlehrer.
Hupfer, Paul, Dr. phil., Professor, Oberlehrer a. D.
Hüttenrauch, Otto, Bezirksschullehrer.
Hüttner, Max, Dr. jur., Landgerichtsrat, Radebeul.
Huy, Otto, Kaufmann.
Jacob, Johannes, Realschullehrer.
Jacob, Paul, Kaufmann.
Jacob, Karl, Rechnungsrat a. D.
Jahn, Curt, Professor, Gymnasialoberlehrer.
Jahn, geb. von Kirchbach, Obersts-Gattin.
Jatzwauk, Jacob, Dr. phil., Landesbibliotheks-Assistent.
Jähne, Gustav, Juwelier.
Jähnig, Ewald, Ratssekretär.
Jedicke, Otto, Fabrikbesitzer.
Jentzsch, Marie, verw., Privata.
Jentzsch, Oskar, Handelsschuloberlehrer.
Joest, Professor, Obermedizinalrat, Dr. phil. et med. vet.
Jope, Osw., Baumeister.
Jork, Carl Th., Bürgerschuloberlehrer.
Jork, Bernhard, Schneidermeister.
Judenfeind-Hülße, Ella, Kunsthistorikerin, Fräulein, Niederlößnitz.

[70]

Jung, Julius, Tapezierermeister.
Jung, Kurt, Oberpostassistent.
Junge, Karl Robert, Eisenbahnsekretär.
Kaders, W. Em., Kaufmann.
Kaphahn, Dr. phil.
Kaul, Hugo, Architekt und Baumeister, Cunewalde.
Kaunert, E., Betriebsinspektor der städtischen Elektrizitätswerke.
Kattwinkel, Albert, Kaufmann.
Kegel, Karl, Stadthauptbuchhalter a. D., Niederlößnitz.
Keil, Fräulein Martina, Weistropp.
Kempe, E. R. O., Baurat, Bautzen.
Kempel, Bruno, Kaufmann.
Kessel, Karl, Sekretär im Hauptstaatsarchiv.
Kießling, C. M. Hugo, Dipl.-Ing., Stadt-Vermessungsdirektor.
von Kirchbach, Karl, Geheimer Rat a. D.
Kirsten, Gustav, Baumeister.
Klauder, Hugo, Ingenieur.
Klaus, Richard, Buchhalter.
Klemm, Gustav, Bezirksschuloberlehrer.
Klemm, Theodor, Steuerrat, Bezirkssteuerinspektor, Grimma.
Kletzsch, Oskar, Fleischermeister.
Kluge, August, Hofrat.
Knauthe, F. Emil, Oberinspektor a. D.
Knauthe, K. R. Wilhelm, Gemeindesekretär, Radebeul.
Knauthe, Paul, Lehrer.
Knoll, Wilhelm, Baumeister, städtischer Baukommissar.
Koch, Walter, Dr. jur., Staatsminister a. D.
Koch, Walter, Dr. jur., Referendar.
Kögel, August, Fremdenhofbesitzer.
Kohlemann, F. O., Rechtsanwalt.
Köhler, Adolf, Verlagsbuchhändler.
Köhler, Alfred, Lehrer.
Köhler, Max, Architekt und Baumeister, Lehrer an der Sächsischen Bauschule.
Kohlmann, Hans, Rechtsanwalt.
Koldeweg, Hans, Dr. jur., Regierungsamtmann.
Kolster, Ludwig, Klempnermeister.
Költzsch, Franz Heinr., Dr. phil., Oberkonsistorialrat, Superintendent.
Köppen, Georg, Stadtrat.
Kormann-Bartcky, Majors-Gattin.
Körner, Joh., Kaufmann.
Körner, J. Theodor, Dr. jur., Stadtrat.
Körner, Paul Th. Albert, Dr. med., Generaloberarzt, Bautzen.
Köttig, P. R. F., Polizeipräsident a. D.
Kramer, Hermann, Sekretär.
Kratzsch, Heino, Ratssekretär.
Krause, Fräulein Frida.

[71]

Krause, William, Maler.
Krauß, Eduard, Dr. med.
Kreß, Fritz, Fabrikbesitzer, Blasewitz.
Kreisel, Hans Horst, Schriftsteller.
Kreiser, Kurt, Dr. phil., Schriftsteller.
Kretzschmar, Otto, Justizrat, Rechtsanwalt.
Kretzschmar, P. Hermann, Dr. jur., Bürgermeister.
Kretzschmar, Arno, Bürgermeister a. D.
Kretzschmar, Willy, Dr. med.
Kretzschmar, Benjamin, Klempnermeister.
Kreutziger, Richard, Klempnermeister, Blasewitz.
Krey, Paul Gustav Edmund, Realschulzeichenlehrer.
Krienitz, Otto, Oberingenieur.
Krienitz, Willy, Musikschriftsteller, München.
Krille, Hugo Richard, Generalmajor z. D.
Krügener, Alfred, Kaufmann.
Krüger, Hanna, ständige wissenschaftl. Lehrerin an der städtischen Studienanstalt.
Krüger, Curt Bernhard Alex., Kaufmann.
Krülle, Otto, Ratssekretär.
Krumbiegel, Kurt, Diplomingenieur, Berlin.
Krusche, Max, Lehrer.
Küchenmeister, M. Julius Walter, Lehrer.
Kuhfahl, Gustav Adolf, Dr. jur., Direktor.
Kuhles, Franz, Buchhändler.
Kühn, Ernst, Architekt, Professor, Baurat.
Kühne, Arthur, Oberlehrer, Wilsdruff.
Kühne, Karl Hermann, Oberbuchhalter a. D.
Kühnemann, Max, Rats-Bureau-Assistent.
Kühnert, Max, Inspektor der Skulpturensammlung.
Kuhnow, Arnold, Gewerbeschuldirektor.
Kühnscherf, Emil, Fabrikbesitzer.
Kummer, Friedrich, Dr. phil., Professor, Redakteur.
Kunde, Alfred, Werkzeugfabrikant.
Kunde, Georg, Kaufmann
Kuntzsch, E. Hugo, Bäcker-Obermeister.
Kunze, Linus, Ratssekretär.
Künzel, Max, Ratssekretär.
Küttner, A. E., Geh. Justizrat, Oberlandesgerichtsrat.
Lambart, Paul, Ratssekretär.
Landgraf, Max, Ministerialsekretär.
Lange, Karl, Baumeister.
Lantzsch, Bruno, Kaufmann.
Larratz, E. Helene, Generals-Witwe, Exzellenz.
La Tour, Otto, Bürgerschullehrer.
Laube, Hans, Buchdruckereibesitzer.
Laue, Curt, Dr. phil., Privatschuldirektor.

[72]

Laue, Willibald, Oberpost-Assistent.
von Ledebur, Hans, Freiherr.
Lehmann, Alfred, Dr. jur., Stadtrat, Justizrat, Rechtsanwalt.
Lehmann, Arno, Kaufmann.
Lehmann, Max, Buchdruckereibesitzer.
Lehmann, Oskar, Dr. phil., Professor, Stadtrat a. D.
Lehmann, Otto, Kaufmann.
Leischner, Julius Hermann, Friedensrichter.
Le Mang, Erwin, Verlagsredakteur.
Leonhard, Richard, Kupferstecher.
Leonhard, Joh., Uhrmachermeister.
Leonhardt, Johannes, Buchbindermeister.
Leonhardt, Kurt, Stadtbauinspektor, Halle.
Leuner, Oskar, Ingenieur.
Leupold, Eberhard, Bürgermeister a. D.
Leutemann, Christian, Kaufmann.
Leykauf, Anna, Majors-Witwe.
Lichtenberger, Max, Baumeister.
Lichtenauer, Margarete, Lehrerin, Fräulein, Radeberg.
Liebert, Ida, Buchbindermeisters-Witwe.
Lippmann, Martin, Bureauvorstand, Leipzig.
Locke, August, Lehrer.
Lobeck, Otto, Dr. phil., Professor, Studienrat.
von Loeben, Curt, Generalleutnant z. D., Exzellenz.
Lohmann, Fritz, Realgymnasialoberlehrer, Oberlößnitz.
Lösker, Alfred, Rechtsanwalt.
Lotze, C. R., Dr. med., Stadtrat a. D.
Lötzsch, Paul, kaufm. Beamter.
Louis, Richard, Stadtbauamtmann.
Ludewig, Bruno, Kaufmann.
Ludwig, Frank W., Dr. phil., Oberlehrer.
Ludwig, M., Lehrerin, Radeberg.
Ludwig, Paul, Rentier.
Lutze, Eugen, Oberlehrer, Niedersedlitz.
Mackatsch, Karl, Schuldirektor a. D.
Mähler, Otto, Kaufmann.
Mannfeld, Johannes, Kaufmann.
Mannschatz, Albert, Baumeister.
Mansky, Maly, Frl., stud. hist., Barmen.
Marcus, Paul Bernhard, Neu-Rochwitz.
Marschner, Gustav, Dr. med., Sanitätsrat.
März, Johannes, Dr. jur., Syndikus.
Marzahn, R., Redakteur.
Mattersdorff, Richard, Bankier.
Matthes, Karl, Rats-Obersekretär.
Matthes, Paul Theodor, Dr. jur., Stadtrat.
Maune, Paul Edmund, Kaufmann.

[73]

Meiche, Alfred, Dr. phil., Professor.
Meltzer, Jul. Elv. Luise, Oberstudienrats-Witwe.
Meltzer, Anna, Lehrerin.
Melzer, Clemens, Bürgerschullehrer.
Melzer, Clemens, Ratssekretär.
Merkel, Oberingenieurs-Gattin.
Merker, Oskar, Bürgerschullehrer.
Meschke, Karl, Lehrer
Meschwitz, Heinrich, Hauptmann, Cossebaude.
Meyer, Richard, Lehrer.
Meyfarth, F. N. P., Baumeister.
Milkner, Albert, Dr. phil., Seminaroberlehrer.
Miersch, A. A., priv. Apotheker.
Möbius, Karl, Lehrer.
Modes, Alexander, Kaufmann.
Möller, Kurt, Bankbeamter, Leubnitz-Neuostra.
Mönch, Holm, Hospitalinspektor.
Mörbitz, Gustav, Ratssekretär.
Moritz, Karl, Architekt.
Mörtzsch, Otto, Bezirksschul-Oberlehrer.
Moesta, Dr. med.
Mücklich, Paul, Cl., Oberjustizrat, Landgerichtsrat.
Mühlfriedel, Richard, Schuldirektor.
Müller, Alfred, Fabrikant.
Müller, Curt, Militär-Intendantur-Diätar.
Müller, Friedrich, Dipl.-Ingenieur, Bauamtmann.
Müller, Edwin, Dr. phil., Realgymnasialoberlehrer.
Müller, Elise, Lehrerin.
Müller, Franz, Privatus.
Müller, Friedrich, Bürgerschuloberlehrer.
Müller, Frommherz, Architekt.
Müller, Georg, Dr. theol et phil., Oberschulrat, Bezirksschulinspektor, Leipzig.
Müller-Gelinek, Gerhard, Stadtrat, Schuldirektor i. R., Niederlößnitz.
Müller, Hermann, Fabrikbesitzer, Laubegast.
Müller, Karl, Ministerialsekretär.
Müller, Max Arthur, Steuerinspektor.
Müller, Moritz, Gemeindevorstand a. D.
Müller, Max, Glasermeister.
Müller, Otto, Dr. med.
Müller, Otto, Rechtsanwalt.
Müller, Richard, Kultusministerial-Buchhalter.
Müller, Richard, Privatus.
Müller, Rudolf, Oberlehrer, Berlin.
Nagel, Willy, Dr.-Ing., Architekt.
Nake, Heinrich, Dr. jur., Bürgermeister a. D.

[74]

Naumann, Gustav, Gasinspektor.
Neuhaus, Max Albert, Ratssekretär.
Neumann, Alfred, Fabrikbesitzer.
Neumann, Marie verw., Privata.
Neumann, Georg Th.
Neumann, Otto, Ökonomierat.
Neumann, Paul, Dr. jur., Rechtsanwalt.
Neumann, Richard, Eisenbahnsekretär, Buchholz-Friedewald.
Nicolai, Oberapotheker.
Niedner, Karl, Pastor, Leipzig.
Niegel, Arthur, Ratsobersekretär.
Niezoldi, Emil, Privatus, Niederlößnitz.
Noack, Ernst, Zimmermeister.
Nolden, Anna, Schulvorsteherin.
Nöther, Adolf, Kunstmaler.
Oberle, Andreas, Architekt, Radebeul.
Opitz, Gotth. Bernhard, Dr. med., Hofrat.
Otto, Fräulein Gertrud.
Otto, H. Richard, Dr. phil., Veterinärrat.
Otto, Karl, priv. Landwirt.
Otto, Ludwig, Professor, Maler.
Pallas, Bernhard, Kaufmann.
Palmroth, Richard, Baumeister und Militärbausekretär, Riesa.
Panse, Dr. med., Sanitätsrat.
Päßler, Ernst, Buchdruckereibesitzer.
Päßler, Paul, Bez.-Schullehrer.
Pätzold, Wilhelm, Schuldirektor.
Paul, Erich, Referendar.
Peters, Franz, Konsul, Apothekenbesitzer.
Philipp, Friedrich, priv. Schlossermeister.
Philipps, Joh., Kaufmann.
Pilz, Gabriele, Kommissionsrats-Witwe.
Pillnay, Franz, Kommerzienrat, Fabrikbesitzer.
Pinkert, Karl, Baumeister.
Plange, Walter, Dr. med., Oberarzt.
Plaul, Karl, Kaufmann.
Pleißner, Johannes, Hofrat, Ingenieur.
Pohle, Rudolf, Kaufmann.
Pollmer, Max, Realgymnasiallehrer.
Poelzig, Hans, Professor, Stadtbaurat.
Pönitz, Karl, Ratsbeamter.
Poppe, Karl, Baumeister.
Posse, Otto, Dr. phil., Geh. Reg.-Rat, Direktor a. D.
Postel, Florenz, Fabrikant.
Postranecky, Karl, Fabrikbesitzer.
Poetzsch, Friederike, Hofrats-Witwe.
Preßprich, Walter, Stadtamtmann.

[75]

Preusker, Rudolf, Bez.-Schuldirektor.
Prietzel, Otto, Dr. phil., Oberschulrat, Bezirksschulinspektor a. D.
Proessel, R. Werner, Professor, Oberlehrer b. Kadettenkorps.
Pusch, Oskar, Baurat.
Purmann, Hellmuth, Oberstleutnant a. D.
Pusinelli, Georg, Apotheker.
Pusinelli, Karl, Dr. med., Hofrat.
Rabinowitsch, Joseph, Kaufmann.
Rachel, Susanne, Oberlehrerin.
Radeck, F., Architekt und Baumeister.
Räder, Max, Baumeister.
Rahm, August, Dr. phil., Oberlehrer.
Ranft, Albin, Kaufmann.
Rathsburg, A., Dr. phil., Oberlehrer.
Rathstock, Fritz, Ratskellerwirt.
Redlich, Hugo, Baumeister, städt. Tiefbauinspektor.
Regner, Frau, Anna.
Reichardt, Alex, Dr. phil., Bibliothekar an der Landesbibliothek.
Reichardt, Erwin, Dr. phil., Geh. Hofrat.
Reichardt, Max, Zollinspektor, Riesa.
Reiche, Max, Fabrikdirektor.
Reimer, Curt, Architekt und Baumeister.
Reinhard, Paul, Senatspräsident am Oberlandesgericht.
Reinhardt, Dr. phil., Oberstudienrat, Rektor, Freiberg i. S.
Reinheckel, Frau Clara verw.
Reinhold, Gertrud, Direktors-Gattin.
Renz, Hermann, Privatus.
Reuter, Wilhelm, Verlagsbuchhändler.
Reuther, Franz, Reg.-Baumeister.
Richter, Alfred, Baurat.
Richter, Arthur, Oberst.
Richter, Friedrich, Dr. phil., Professor, Studienrat, Realgymnasialoberlehrer.
Richter, Hermann, Bezirksschuloberlehrer.
Richter, Max, Geh. Sekretär.
Richter, Oskar, Pastor.
Richter, Robert, Kunsthändler, Schriftführer im Kunstverein.
Riemer, Robert, Brauereidirektor.
Ritter, Richard, Kaufmann.
Rodeck, Paul, Ratsobersekretär, Stadtbauverwalter.
Röder, Karl, Hofmundbäcker.
Röhnick, Georg, Oberlehrer.
Ronnefeld, Max, Apotheker.
Rörig, Lothar, Ratssekretär.
Roscher, Karl, Dr. jur., Wirkl. Geh. Rat, Ministerialdirektor a. D., Exzellenz.

[76]

Röschke, Hermann, Kanzleiinspektor.
Rose, A., Dr., Studienrat, Professor, Bühlau.
Roßberg, C. M., Pfarrer.
Roth, Karl, Professor, Dipl.-Ingenieur, Architekt.
Rothe, Albin, Privatus.
Rothe, Georg Richard, Dekorationsmaler.
Rothe, Karl, Kaufmann.
Rüdiger, Emil, Baumeister, städt. Tiefbauinspektor.
Ruge, Frida, Sprachlehrerin, Fräulein.
Rüger, Max, Kommerzienrat, Fabrikbesitzer, Lockwitz.
Rühle, Fräulein, Katharina.
Rühmann, Fritz, Hotelier.
Ruoff, Johannes, Professor, Gymnasialoberlehrer.
Ruprecht, Frau Dr. Paula.
Rüth, Heinrich, Privatschulleiter, Langebrück.
Sachse, C. Georg Oskar, Kirchner.
Sachse, Felix, Ratssekretär.
von Sandersleben, Georg, Oberst.
Sattler, Otto, Rats-Rechnungsinspektor a. D.
Saupe, Hans, Lehrer.
Schäfer, Emil, Professor am Lehrerinnenseminar.
Schäder, Franz, Buchhändler.
Schäfer, Paul, Bezirksschuloberlehrer.
Scharffenberg, Oskar, priv. Goldschmied.
Schatz, Rechtsanivalt.
Scheder, I. Paul, Oberlehrer.
Scheele, C. H., Dr. phil., Professor, Studienrat.
Scheffler, Marie, Konsuls-Witwe.
Scheffler, Theodor, Bürgerschullehrer.
Scheiblich, Karl, Bürgerschullehrer.
Schelcher, Walter, Dr. jur., Wirkl. Geh. Rat, Ministerialdirektor a. D., Exzellenz.
Schenke, Heinrich, Kaufmann.
Scherz, Emil, Baurat, Blasewitz.
Scheven, Paul, Dr. phil., Privatus.
Schieck, I. L., Dr. med., Geh. Sanitätsrat, Blasewitz.
Schieck, Walter, Geheimer Finanzrat.
Schiffner, Artur, Hermann, Richard, Kaufmann.
Schildbach, Moritz, Bildhauer.
Schilde, Kurt, Rechtsanwalt, Dr. jur.
Schilling, G. Rudolf, Baurat, Architekt.
Schimmel, Hermine, Diakonissin.
Schlage, August, Ratssekretär.
Schleich, Hermann Oskar, Geh. Kommerzienrat.
Schlechte, Alwin, Rechtsanwalt.
Schlechte, Richard, Oberpostassistent.
Schmeil, Theodor, Woldemar, Architekt und Baumeister.

[77]

Schmelzer, Karl Richard, Inspektor am Sächsischen Kunstgewerbemuseum.
Schmidt, Bruno, Major z. D.
Schmidt, Fritz, Lehrer.
Schmidt, Emil, Dr. jur., Stadtrat a. D.
Schmidt, Hauptmann d. R., Strafanstaltsinspektor, Waldheim.
Schmidt, Karl, Dr.-Ing. h. c., Geh. Baurat.
Schmidt, Ludwig, Dr. phil., Professor, Oberbibliothekar an der Landesbibliothek.
Schmidt, Paul, Amtsgerichtsrat.
Schmidt, Werner, Kunsthistoriker.
Schmidtgen, Heinrich, Apotheker.
Schmorl, Georg, Dr. med., Professor, Geh. Medizinalrat.
Schmorl, E. W., Dr. med., Sanitätsrat.
Schneeweiß, Moritz, Prokurist.
Schneider, Adolf Joh., Generalmajor z. D., Leipzig.
Schneider, Albert, Dr. med.
Schneider, Carl Luis, Oberlehrer.
Schneider, Fritz, Jul., Dr. phil.
Schneider, Herm., Oberjustizrat, Oberamtsrichter a. D.
Schneider, Karl, Robert, Ratsvollzieher.
Schneider, Paul, Oberlehrer.
Schön, Georg, Kaufmann.
Schöne, E., Professor, Dr., Loschwitz.
Schönig, Albert, Prokurist.
Schöpke, Otto, Dr. phil., Professor, Rektor.
Schrader, Fräulein, Marie.
Schraeber, Bruno, Ingenieur.
Schreiber, Ernst, Kaufmann.
Schreier, Alwin, Oberpostsekretär.
Schreiner, Ernst, Lehrer, Blasewitz.
Schröer, F. G. Oswald, Oberlehrer.
Schröer, Friedrich August, Geh. Kammerrat, Buchdruckereibesitzer.
Schrotky, Hermann, Paul, Rechnungsrat.
Schubert, Franz, Gewerbelehrer.
Schubert, Hugo, Dr. jur., Rechtsanwalt.
Schubert, Max, Ratssekretär.
Schulz, Emil, Baumeister.
Schulze, Ernst, Ratssekretär.
Schulze, Georg, Lehrer.
Schulze, Gustav Adolf, Steinbruchbesitzer.
Schulze, K. E., Oberförster, Kleinröhrsdorf b. Radeberg.
Schumann, Hermann, Oberlandesgerichtsrat.
Schumann, Oskar, Buchhändler.
Schumann, Paul, Dr. phil., Professor, Redakteur, Blasewitz

[78]

Schürer, Heinrich, Bürgerschuloberlehrer.
Schürer, Paul Georg, Bezirksschullehrer.
Schurig, Eugen, Eisenbahnassistent.
Schuster, Alfred, Buchbindermeister.
Schuster, Rudolf, Architekt.
Schütze, Carl, Zahlmeister.
Schütze, Karl, Kaufmann.
Schwaiger, Karl, Diplom-Ingenieur.
Schweißinger, Otto, Dr. phil., Apotheker, Medizinalrat.
Schwenke, Clemens, Rechnungsrat.
Schwendler, Hans, Dr. med.
Schwinkowski, Walter, Dr. phil., Museumsassistent.
Seeger, Johannes, Kaufmann, Weißer Hirsch.
Seibt, Frau Sophie.
Seidel, Gottwalt, Telegraphensekretär.
Seidlich, Walter, Kirchenrechnungsführer.
von Seidlitz, Woldemar, Dr. phil., Geh. Rat.
Seifert, Alfred, Eisenbahnassistent.
Seifert, Paul, Dr. med. Sanitätsrat.
Seitler, C. G., Architekt und Baumeister.
Sellnick, C. Rechtsanwalt.
Seydel, Albrecht, Pastor.
Seyffert, Oskar, Hofrat, Professor an der Kunstgewerbeschule.
Sieber, Johann, Oberschulrat.
Sigismund, Ernst, Professor, Seminaroberlehrer, Oschatz.
Silberman, Gerhard, Ratssekretär.
Skerl, Hugo, Ratssekretär.
Soltien, Frau Rechtsanwalt.
Sowaidnig, Richard, Lithograph.
Sponsel, J. L., Dr. phil., Professor, Museumsdirektor.
Stange, F. O., Dr. phil., Professor, Rektor, Oberstudienrat.
Staps, Gustav, Prokurist.
Stein, Julius Th. Hermann, Rentier, Stadtrat a. D.
Steinert, Eduard, Kommissionsrat.
Steinmetz, Felix, Dr. jur., Senatspräsident.
Steinmüller, Alexander, Kaufmann.
Steinmüller, Horst, Kaufmann.
Steite, Fräulein Dora, Kanzlistin im Hauptstaatsarchiv.
Stephan, Emil Richard Alexander, Ratssekretär.
Sternberg, Adolf, Kaufmann.
Steudel, Margarete verw., Privata.
Stippich, Gymnasiallehrer.
Störzner, Bernhard, Oberlehrer, Kantor, Arnsdorf.
Struve, Alex., Dr. phil., Fabrikbesitzer.
Stuckart, Emil, Schuldirektor a. D.
Stübel, Moritz, Dr. jur., Landgerichtsrat.

[79]

Stürenburg, Heinrich, Dr. phil., Professor, Geh. Studienrat, Rektor, Loschwitz.
Stürze, Bruno, Kaufmann.
Täubert, Geh. Baurat.
Tappe, Fräulein Erna.
Teicher, Franz, Kaufmann.
Teichs, Eugen, Gymnasialoberlehrer.
Theilen, Wilhelm, Molkereibesitzer, Pretzschendorf b. Frauenstein.
Theilig, O. H. W., Elektrophysiker.
Thiele, Otto Arthur, Stadtbezirksaufseher.
Thielemann, E. Richard, Postsekretär.
Thieme, Robert, Kaufmann.
Thiene, Ernst, Bezirksschuldirektor.
Thömel, Adolf, Fabrikbesitzer, Leipzig.
Thomas, Ernst, Baumeister, Bausekretär.
Thomas, Georg, Lehrer.
Thomas, Karl, Schuldirektor, Wilsdruff.
Thormann, Friedrich, Kaufmann.
Thost, Hugo Hermann, Kaufmann.
Thüme, Reinhold, Rechtsanwalt.
Tischer, Ludwig, Pastor.
Tobies, H. Max, Tischlermeister.
Tragelehn, Bruno, Ratssekretär.
Tredopp, Paul, Baumeister.
Treuherz, Fritz, Berlin.
Trömel, Joh., Ratssekretär.
Trost, Oswald, Oberlehrer.
Trotz, E., Sekretär an der Kunstgewerbeschule.
von Trützschler, Oberstleutnants-Gattin.
Türpe, Alwin, Kommerzienrat, Fabrikbesitzer.
Ulbricht, Richard, Kaufmann.
Ungelenk, C. L., Buchhändler.
Unger, Frau Gertrud, 1. Vorsitz. des Martha-Schwestern-Vereins.
Unterdörfer, Emil, Baumeister.
Urbach, Theodor, Dr. phil., Professor, Studienrat.
Valtin, Rudolf, Kaufmann, Domersleben, Bezirk Magdeburg.
Viehweg, Louis, Bad Elster.
Viehweger, Hermann, Architekt, Baurat.
Viehweger, M. R., Steuerrat.
Vetter, Joh. Paul, Dr. phil., Professor, Studienrat, Gymnasialoberlehrer, Leipzig.
Vieth von Golßenau, C. Johann, Dr. phil., Prof., Studienrat.
Völkel, Hugo, Stadtbauinspektor.
Völkel, Max, Stadtsteuer-Oberinspektor a. D.
Vollmöller, Karl, Dr. phil., Universitätsprofessor a. D.
Wacker, Robert, Privatus.
Wachs, Hermann, Kaufmann.

[80]

Wächter, Emil, Postdirektor.
Wagner, Oskar, Bureau-Assistent.
Wagner, Paul, Redakteur.
Wagner, Richard, Dr. phil., Professor, Rektor, Oberstudienrat.
Wagner, Robert Arthur, Prokurist.
Wagner, Oskar, Landgerichtsrat, Radebeul.
Walther, Curt, Baumeister.
Walther, Paul, Bezirksschullehrer.
Wapler, Felix, Privatus.
Wauer, Edmund, Lic. theol., Dr. phil., Gymnasialoberlehrer.
Weber, Alex. Richard, Ratssekretär.
Weber, Felix, Privatus.
Weber, Fritz, Diplom-Ingenieur, Architekt.
Weber, Robert, Architekt.
Weicker, G., Dr. phil., Oberlehrer.
Weidlich, Max, Stadtbauinspektor.
Weigand, Rudolf, Kaufmann.
Weinhold, Friedrich, Fabrikdirektor.
Weinhold, Heinrich, Kunstbildhauer, Loschwitz.
Weise, O. H., Geh. Regierungsrat a. D.
Weiser, Gustav, Rats-Bureau-Assistent.
von Welck, Curt Alfred, Freiher, Geh. Konsistorialrat.
Werckmeister, Georg, Kaufmann.
Werner, Nanni, Oberstens-Gattin.
Wendschuch, Hermann, Fabrikbesitzer.
Wetzlich, Johannes, Stadtrat, Kaufmann.
Wiedemann, C. H., Buchhalter.
Wilhelm, Alfred, Ministerialsekretär.
Willmersdorf, Hans, Oberlehrer an der höheren Mädchenschule.
Wilkens, Frau F. L.
Winkler, Hugo, Militär-Bauschreiber, Riesa.
Winkler, Otto, Gerichtssekretär.
Wolf, Paul, Seminaroberlehrer, Loschwitz.
Wolf, Paul, Baurat.
Wolfram, Arthur G., Dr. phil., städtischer Tierarzt.
Wollner, Robert, Privatus, Wachwitz.
Wunderlich, Curt, Maschinenbauer.
Wulkow, Wilhelm, Prokurist.
Würzler, Camilla, Oberstabsarzts-Gattin.
von Zahn, Robert, Hofrat, Buchhändler.
Zaunick, Rudolf, Dr. phil.
von Zenker, Arno, Kaufmann.
Ziel, Dr. phil., Professor, Studienrat, Loschwitz.
Zische, Karl, Oberpostsekretär.
Ziem, Rudolf, Kaufmann.
Zimmer, Hans, Amtsgerichtsrat, Blasewitz.

[81]

Zimmann, William, Baumeister, Inspektor, Assistent im Tiefbauamt.
Zipfel, August, Schuldirektor.
Zipfel, Hugo, Oberlehrer.
Zscherp, Friedrich Otto, Geh. Rechnungsrat.
Zschiedrich, Hermann, Militärbeamter.
Zumpe, Karl, Dr. med., Stadtrat.



Schriftenbezieher:

Städtische Sammlungen zu Wien.
Seminar für Landesgeschichte an der Universität Leipzig.
Schülerbibliothek der Fürstenschule zu Meißen.
Direktion des Sächsischen Hauptstaatsarchivs.
Historisches Museum.
Sächsisches Kriegsarchiv.
Kirchenvorstand der Martin-Luther-Kirche.
Pfarramtsbibliothek der Annenkirche.
Schülerbibliothek der Annenschule.
Bibliothek der Kreuzkirche.
Bibliothek des Wettiner Gymnasiums.
Friedrich-August-Seminar.
Freimaurer-Institut.
Bibliothek der städtischen Gewerbeschule.
Heimatkundliches Schulmuseum.
Heimatgeschichtliche Sammlung des Plauenschen Grundes und Umgebung.
Lehrerkollegium der I. Bürgerschule.
Lehrerkollegium der XVI. Bürgerschule.
Lehrerkollegium der 3. Bezirksschule.
Lehrerkollegium der 16. Bezirksschule.
Lehrerkollegium der 21. Bezirksschule.
Bibliothek des Architektenvereins.
Freie öffentliche Bibliothek in Dresden-Plauen.
Bibliothek des Gewerbevereins.
Vorstand der Gemeinde Böhmischer Exulanten
Verband Sächsischer mittlerer Eisenbahnbeamten Abtl. Dresden.
Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz.
Weisesche Buchhandlung.
Apel, Dr., Landgerichtsdirektor, Leipzig.