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Hohe Station

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Hohe Station
Untertitel:
aus: Gedichte, Seite 87
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[87]

Hohe Station.

Hoch an der Windung des Passes bewohn’ ich ein niedriges Berghaus –
Heut ist vorüber die Post, heut bin ich oben allein.
Lehnend am Fenster belausch’ ich die Stille des dämmernden Abends,
Rings kein Laut! Nur der Specht hämmert im harzigen Tann.

5
Leicht aus dem Wald in den Wald hüpft über die Matte das Eichhorn,

Spielend auf offenem Plan; denn es ist Herr im Bezirk.
Jammer! Was hör’ ich? Ein schrilles Gesurre: „Gemordet ist Garfield!“
„Bismarck zürnt im Gezelt!“ „Väterlich segnet der Papst!“
Schwirrt in der Luft ein Gerücht? Was gewahr’ ich? Ein schwärzliches Glöcklein!

10
Unter dem Fenstergesims bebt der electrische Draht,

Der, wie die Schläge des Pulses beseelend den Körper der Menschheit,
Durch das entlegenste Thal trägt die Geberde der Zeit.