Im Rohr

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Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Im Rohr
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 164–163
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
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Im Rohr.


Es saß ein lust’ger Bub’ im Rohr,
Und schnitt sich Pfeifen voller Freuden;
Denn, wer da sitzet in dem Rohr,
Der, heißt es, kann sich Pfeifen schneiden.

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Der Bube drauf die Töne griff,

Und sich ein lustig Liedlein pfiff.

Ein Jüngling auch saß in dem Rohr;
In seinen Augen thränten Leiden.
Doch weil er nun so saß im Rohr,

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Versucht’ er Pfeifen auch zu schneiden:

Drauf blies er in das Rohr, doch klang
Sein Liebeslied wie Grabgesang.

Auch saß ein Mann im dichten Rohr,
Schien an der Menge sich zu weiden,

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Und war, weil er so saß im Rohr,

Nicht faul, sich Pfeifen draus zu schneiden;
Er maß die Pfeifen nach Gewicht
Und blies zwar sehr, doch pfiff er nicht.

So sitzet Mancher in dem Rohr,

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Man möchte Manchen drum beneiden;

Doch Jeder nicht, der sitzt im Rohr,
Versteht die Pfeifen recht zu schneiden.
Der Klügste, das ist sonnenklar,
Vor Allen doch der Bube war.