Im Traum (Kämpchen)

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Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Im Traum
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 54
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[54] Im Traum.

So oft, so oft im Traum der Nacht
Bin wieder ich im Kohlenschacht,
Und mühe mich und scharre dort
Wie sonst in Dunst und Qualm vor Ort –

5
Doch wie ich scharr’ auch immer drauf,

Die Kohlen kommen nicht zu Hauf’,
Die großen Wagen bleiben leer,
Und Hau’ und Hammer sind so schwer. –
Ich haste mich und scharr’ wie toll,

10
Die Wagen werden nimmer voll –

Die Lampe blakt, es schwelt der Docht,
Wie mir das Herz im Leibe pocht!
Wie’s mich bedrückt! Was ficht mich an?
Ist es die Näh’ vom „Alten Mann *)[1]? –

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Kein Laut, kein Ton – so stumm und still –

Doch dann ein Pfeifen – scharf und schrill –
Und dann – es kommt mit Sturmeslauf –
Der Atem stockt – ich wache auf. –
So quält im Traum mich noch der Schacht,

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Wie er mich elend hat gemacht

Die Jahre durch mit seiner Last –
Nun raubt er mir im Schlaf die Rast. –


  1. *) Alter, verlassener Grubenbau.