Japanesisches Prinzenpaar in Berlin

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Titel: Japanesisches Prinzenpaar in Berlin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 172, 180
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Besuch von Prinz Akihito Shinno Komatsunomiya und seiner Frau Arima Yoriko beim Kaiser
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[172]

Akihito, Prinz von Komatzu, und seine Gemahlin Prinzessin Arima im Hôtel Kaiserhof zu Berlin.
Originalzeichnung von A. v[.] Rößler.

[180] Japanesisches[WS 1] Prinzenpaar in Berlin. (Mit Illustration S. 172.) Akihito, Prinz von Komatzu, welcher vor Kurzem den Berliner Hof besuchte, ist am 11. Februar 1846 in Kioto (oder Miako) als Sohn des Prinzen Fussimi geboren. Derselbe ging schon in frühester Jugend in ein buddhistisches Kloster und verblieb dort, seinen religiösen Studien obliegend, bis zum Ausbruch der Revolution im Jahre 1867. Der letztverstorbene Kaiser berief nun den Prinzen, der sich auch mit Kriegswissenschaft beschäftigt hatte, in die Armee und übertrug ihm den Oberbefehl über die vereinigten, der Partei des Mikado anhängenden Truppen. In der Schlacht von Fussimi, Sodo und Toba besiegte der Prinz das Heer des Taikum, aber erst im Jahre 1868 gelang es ihm, durch fernere glückliche Operationen der Revolution ein Ende zu machen.

Es folgten nun tiefeinschneidende Gesetzveränderungen. Hundert Jahre lang bestehende Organisationen wurden über den Haufen geworfen und neue an die Stelle gesetzt. Der Kaiser machte den Prinzen zum Kriegsminister und dieser ging, nachdem er sein Amt bis zum Jahre 1870 mit Auszeichnung bekleidet hatte, nach England, um europäische Sitten und Gebräuche zu studiren. 1873 langte der Prinz wieder in Japan an. Bei seiner Rückkehr ernannte der Mikado den Prinzen zum Generalmajor und stellte ihn à la suite des Gardekorps. Nach einigen Jahren wurde er zum Generallieutenant befördert, übernahm das Kommando des Gardekorps und bekleidet jetzt noch diese Charge. (Auf kaiserlichen Befehl erschien 1873 ein neues Militärgesetz, wonach jeder Officier durch alle Ränge avanciren muß; aber weil der Prinz schon während der Revolution ein Armeekommando übernommen hatte, erhielt derselbe hierbei ausnahmsweise hohe Chargen.)

Die Reise, welche er jetzt durch Europa macht, wurde ihm vom Mikado befohlen, um einige befreundete Höfe im Namen des Kaisers zu begrüßen. Der Prinz Komatzu hat im Oktober vorigen Jahres die Reise angetreten, begleitet von seiner Gemahlin Prinzessin Arima. Die hohen Herrschaften besuchten zunächst die Vereinigten Staaten Nordamerikas, reisten von dort nach England und kamen vor Kurzem nach Berlin. Von hier geht die Reise nach Wien und Italien. In jeder Stadt sind sie drei bis vier Wochen geblieben und wurden an allen Höfen höchst ehrenvoll empfangen. Besonders haben sich die hohen Reisenden von der einfachen und herzlichen Aufnahme, die ihnen am deutschen Hofe zu Theil wurde, beglückt gefühlt. Sie hoffen im Mai hierher zurück zu kehren, um den Frühjahrs-Truppenübungen beizuwohnen.

Das Bild, welches wir in unserer heutigen Nummer bringen, zeigt den Augenblick, wo die prinzlichen Herrschaften das Hôtel „Kaiserhof“ verlassen, um ihren Ankunftsbesuch bei unserem Kaiserpaar zu machen. Wie es heißt, hatte unsere Kaiserin die Bitte ausgesprochen, daß die japanische Prinzessin in der Hoftracht ihres Landes erscheinen möge. Links von ihr steht der Prinz; eine hohe Persönlichkeit aus seinem Gefolge reicht ihr mit ehrerbietiger Höflichkeit die Hand, um sie an die Hofequipage zu führen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. im Inhaltsverzeichnis der Vorlage heißt es: Japanisches