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König Karl IV belehnt wenn Waldemar kinderlos stirbt mit den Marken Brandenburg und Landsberg Rudolf II und Otto von Sachsen, sowie Albrecht II und Waldemar I von Anhalt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl IV.
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Titel: König Karl IV belehnt für den Fall von des Markgrafen Waldemar kinderlosem Tode mit den Marken Brandenburg und Landsberg die Herzöge Rudolf II und Otto von Sachsen, sowie die Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt
Untertitel:
aus: Codex diplomaticus Anhaltinus. Dritter Theil. 1301–1350. S. 592–593
Herausgeber: Otto von Heinemann
Auflage:
Entstehungsdatum: 2. Oktober 1348
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Emil Barth
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Erscheinungsort: Dessau
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Quelle: Commons
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[592] Wir Karl von Gots gnaden Romischer kunig, ze allen zeiten merer dez reichs und kůnig ze Beheim voriehen offenlich mit disem brief und tun kunt allen den, di in sehen oder horen lesen, daz wir haben angesehen getrewe, willige, stete und unvordrossen dienst, die uns und dem heyligen Romischen reych die hochgeboren Rudolf der iuenger und Ott herczogen ze Sachsen, unsere libe oheym, Albrecht und Woldemar grafen ze Anhalt und fůrsten ze Ascheye oft unverdrossenlich getan haben und noch tůn sollen und můgen in kůnftigen zeiten, und darumb leihe wir in und iren erben und nachkomen die mark ze Brandenburch und zu Lantzperch mit allen iren wirden, rechten, nůtzen, herscheften und guten gewonheiten und aller zugehoerung, und bey namen mit der stymmen und kůr, die ein margraf zu Brandenburch hat an der wal eines Romischen kůngs, und in aller weise, als margrafen ze Brandenburch und zu Lantzperch diselben marken herbracht haben und als si der hochgeporen Woldmar margraf ze Brandenburch und in Lantzperch, des heyligen Romischen reichs erczkamerer, unser über swager und fůrst, inngehabt und besessen hat, ee er von lande schied, mit solchem underscheit, ob der vorgenant margraf Woldemar also verschied und stuerbe, daz er erben nicht en liez, und geloben mit unseren kunchlichen gnaden mit guten trewen an geverd fuer uns, unser erben und nachkomen, koengen ze Beheim, den vorgenanten Rudolfen und Otten herczogen ze Sachsen, Albrechten und Woldemaren grafen ze Anhalt und fuersten zu Ascheye, iren erben und nachkomen, daz wir in, ob ez ze schulden chůmt, peystendik und beholfen sein wollen wider allermenlichen, niemand auszenemen, und wider alle ire widersache, die si, ir erben und nachkomen an den vorgenanten marken ze Brandenburch und ze Lantzperch und irr zugehoerung, als vorgeschriben stet, hindern in dhein weis, und besunder geloben wir fuer uns, unsere erben und nachkomen, kuenig ze Beheim, daz wir sye, ir erben und nachkomen pey denselben marken und aller irr zugehoerung vorsprechen, behalden und schirmen woellen wider allermenlichen, als wir unsere und dez reychs fůrsten recht und pillich tun sůllen. Und dez sind gezeug: der hochgeboren Rudolph herczog ze Sachsen der elter, dez heyligen Romischen reichs erczmarschalk, unser liber oheim; der erwirdig Arnest erczbischof ze Prag, unsere fuersten, und die edelen lantherren ze Beheim Andres von der Duben, Bote von Turgow, Tasse von Skurow, Wank von Wartenberch, Jesk von Michelsperg, Jesk von Wartenberch genant von Wessel, Hynk von Sleben, Jost von Rosemberch, Albrecht von Crenowicz und Fridrich von Pyberstein, unsere liben getrewen. Mit urkund dicz briefs, der besigelt ist mit unserm koeniglichen insigel, der geben ist ze veld ze Heinrichsdorf pey Muenchsperg, do man zalt von Cristus gebůrt dreuczehenhundert iar darnach in dem achtundvirzigsten iar, an dem nechsten donerstag nach sant Michaels tag, in dem drytten iar unserer reych.

[593] Et ego Nicolaus decanus Olomucensis, aule regie cancellarius, vice et nomine reverendi in Christo patris domini Gerlaci archiepiscopi Maguntini, sacri imperii per Germaniam archicancellarii, recognovi[1].

(Johannes Noviforensis R).[2]

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst, mit dem an rothen und gelben Seidenfäden anhängenden, nur wenig beschädigten grossen Majestätssiegel des Ausstellers. — Gedr: Lünig Reichsarchiv X part. spec. cont. 11. 2, Forts. III. 167; Buchholtz Gesch. der Churm. Brandenburg V. 75; Gercken cod. dipl. Brand. II. 577—578 (sämmtlich mehr oder weniger incorrect); Klöden Waldemar III. 481—482; danach Riedel cod. dipl. Brand. II. 2. 219—220. Vergl. Böhmer regg. Karls IV. no. 766.

Anmerkungen

  1. Von anderer Hand und Tinte.
  2. desgl. — Vergl. no. 843.