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Kein Meister ist vom Himmel noch gefallen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
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Titel: „Kein Meister ist vom Himmel noch gefallen!“
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Herausgeber: Illustrierter Neue Welt-Kalender
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Auer/Hamburg und J.H.W. Dietz/Stuttgart (in Kommission)
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Erscheinungsort: Leipzig
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„Kein Meister ist vom Himmel noch gefallen!“

Das erste Schloß, das er allein gemacht,
Das er „gebaut“ in mühevollen Stunden,
Er hat’s dem Meister endlich überbracht,
Das Maß erlangten Könnens zu bekunden.

5
Der Alte nahm’s, bedächtig, ohne Wort,

Er schaut es prüfend an von allen Seiten,
Indessen Furcht und Hoffnung fort und fort
Im jungen Herzen um die Palme streiten.

In diesen Augen forschend, klar und grau

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Sucht er sein Urteil im Voraus zu lesen;

Er weiß es ja, der Meister nimmt’s genau,
Und streng im Urteil ist er stets gewesen.
Doch lange währt’s, bis er sich offenbart ―
An einem Schloß ist vielerlei zu sehen;

15
Er brummt und murmelt in den busch’gen Bart ―

Wer aber will ein Wort davon verstehen?

Doch sei getrost, mein Junge! Fasse Mut!
Er wirft dein Probestück nicht zu den schlechten;
Er sagt gewiß: „Im Allgemeinen gut!

20
Nur da und dort fehlt’s noch am Schick, am rechten.

Das wird schon noch und Mühe führt an’s Ziel.
Nicht nur von einem Stand, es gilt von allen:
Was Mühsal war, wird nach und nach zum Spiel ―
Kein Meister ist vom Himmel noch gefallen!“
 Rudolf Lavant.