Kratz & Burk, Glauchau, Fabrik von Modestoffen

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Autor: Diverse
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Titel: Kratz & Burk, Glauchau, Fabrik von Modestoffen
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Kratz & Burk, Glauchau
Fabrik von Modestoffen.

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Kratz & Burk, Glauchau
Fabrik von Modestoffen.


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Kratz & Burk, Glauchau
Fabrik von Modestoffen.

Die seit 1854 bestehende Firma Kratz & Burk ist eine der ältesten und bedeutendsten ihrer Branche in dem an gewerblichen Etablissements so reichen Glauchau. Sie betreibt die Fabrikation von wollenen und halbseidenen Damenkleiderstoffen, wobei sie der Herstellung von Neuheiten und Modeartikeln ihre ganz besondere Berücksichtigung zuwendet.

Der Begründer der Firma war Herr Hermann Kratz, der zunächst ein Jahr lang allein das junge Etablissement leitete und mit seinem Namen firmierte, nach Ablauf dieser Zeit aber dann sich mit Herrn Wilhelm Burk assoziierte. Den beiden Gesellschaftern gelang es sehr bald, das junge Etablissement zur Geltung zu bringen, so daß es im Laufe der Jahre zu seiner jetzigen Bedeutung heranwuchs. Der Grundsatz, die Waren nur aus den besten Materialien und in möglichst hoher Vollendung herzustellen, verschaffte den Fabrikaten von Kratz und Burk sehr bald im Vaterlande wie auch in Auslande, besonders in England und Amerika, ein wohlverdientes Renommee. So wurden die Erzeugnisse der Genannten 1855 auf der Pariser Ausstellung und 1862 auf der Londoner Industrieausstellung beide Male mit der Preis-Medaille I. Klasse ausgezeichnet.

Leider erfolgte im Jahrs 1868 der Tod des Herrn Wilhelm Burk, und von dieser Zeit an bis zum Jahre 1878 führte Herr Hermann Kratz das Geschäft auf eigene Rechnung unter der alten Firma fort.

Die immer mehr fühlbar werdende Notwendigkeit, gewisse Artikel mechanisch herzustellen, führte zur Gründung der mechanischen Weberei, die 1874 vollendet wurde. Dieselbe beschäftigt gegenwärtig in ihrem weithin sichtbaren Fabrikgebäude in der Königstraße ca. 350 Arbeiter und Angestellte. Außerdem setzt die Firma noch auf dem Wege der Hausindustrie ca. 400 Webstühle in Thätigkeit. Die Einrichtungen des Fabriketablissements sind durchaus der Neuzeit entsprechend, insbesondere ist auch für Arbeiterschutz in der ausgiebigsten Weise Sorge getragen. Für etwaige Feuersgefahr steht der Fabrik eine ganz eigenartige, vorzüglich funktionierende Dampflöscheinrichtung zur Verfügung. [Ξ] Auch an humanitären Institutionen fehlt es nicht. Die Firma Kratz & Burk besitzt eine eigene Fabrikkrankenkasse, welche erkrankte Arbeiter unterstützt, sowie die von Hermann Kratz gegründete, überaus wohlthätig wirkende „Kratz-Stiftung“ für beschäftigungslose Handmeister.

Im Jahre 1878 machte der Tod dem rastlosen Wirken des Herrn Hermann Kratz, der wenige Jahre vorher in Anerkennung seiner Verdienste um die heimische Industrie zum Kommerzienrat ernannt worden war, ein Ende, und dessen Gemahlin, Frau Gertraude verw. Kratz, wurde nunmehr alleinige Inhaberin der Firma. Sie führte mit Hülfe der alten bewährten Mitarbeiter, vor allem der Herren Prokuristen Steiger, Mieze und Emil Kratz, das Geschäft bis zum Jahre 1886 in unveränderter Weise fort. Zu diesem Zeitpunkte traten dann der älteste Sohn des verblichenen Besitzers, Herr Wilhelm Kratz, und der langjährige Chef der Musterei, Herr Carl Mieze, als Teilhaber in die Firma ein. Der Letztere zog sich bereits 1890 ins Privatleben zurück, und seit dieser Zeit sind Frau Gertraude verw. Kratz und Herr Wilhelm Kratz die alleinigen Inhaber.

Zwei Jahre nach diesem Wechsel im Besitz der Firma wurde den Genannten noch die Ehre zu teil, den Besuch König Alberts zu empfangen, der das Etablissement besichtigte, während ein Jahr früher bereits Staatsminister von Metzsch und Geheimrat Böttger das Geschäftshaus und die Fabrikräume in Augenschein genommen hatten.