Lehnsrevers Ludwigs des Römers
Ludwig der Römer bekundet, daß er die Marken Brandenburg und Lausitz von Karl IV. zu Lehen erhalten, ihm gehuldigt und Erfüllung der kurfürstlichen Pflichten geschworen habe. — Nürnberg 1355, Dez. 3.
Wir Ludwig … bekennen … daz wir von dem allerdurchluchtigisten fursten und hern, hern Karlen Romischen keiser und kunige zu Beheim, unserm lieben gnedigen hern, als von einem Romischen keiser und unserm rechtem hern die marken zu Brandenburg und zu Lusicz und andere unsere furstentumb, herscheften, lehen und lant, die wir inne haben, und die er uns zu rechte leihen sollte, und aller unser furstlicher wirde und recht empfangen haben und im mit wolhedachtem mute und mit rechter wizzen gehuldet, gelobet und gesworen haben, hulden, geloben und sweren, daz wir ime und niemant anders als einem Romischen keiser, dieweil er lebet, getrew, gehorsamb und ouch undertenig sein wollen und ime ouch bei dem geswornen eide, den wir daruber zu den heiligen gesworen haben, beistendig und behulfig sein wollen und sollen, zu derkriegen und zu behalten alle des heiligen reichs recht, als ein kurfurst einem Romischen keiser, seinem rechten hern, pflichtig ist, und daz wir wider die [75] obgenanten sachen alle und irr iegliche besonder nimer in keinen Zeiten durch kein ding willen, wie man die genennen mag, tun sollen und wollen ungeverlich.
Mit urkund … geben zu Nurmberg anno MCCCLV feria V. post Andree Apostoli.
Nach dem Druck bei Pelzel (vgl. oben Nr. 11), Bd. II UB. Nr. 221, S. 227, aus dem Codex Nostitzianus. Die Orthographie ist berichtigt. — Böhmer-Huber, Reichssachen Nr. 245.