MKL1888:Arachnologie

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arachnologie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 734
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Arachnologie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 734. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arachnologie (Version vom 15.09.2022)

[734] Arachnologie (Araneologie, griech., „Spinnenlehre“), die Naturgeschichte der Spinnen; dann die Kunst, aus den Bewegungen und Arbeiten oder überhaupt dem Verhalten der Spinnen die Witterung vorher zu bestimmen. Schon Plinius gedenkt der Spinnen als Wetterpropheten, und der Glaube an eine solche Gabe hat sich bis auf unsre Zeit erhalten. Das größte Aufsehen erregte durch seine A. Quatremère-Disjonval, welcher während seiner Gefangenschaft die sorgfältigsten Beobachtungen an den Spinnen seines Kerkers gemacht hatte. Auf diese Beobachtungen gestützt, gab er den französischen Generalen Pichegru und Vandamme, als sie wegen eingetretenen Tauwetters den Rückzug aus Holland anzutreten im Begriff standen, den gewagten Rat zur Fortsetzung des Feldzugs, weil harter und dauernder Frost bald eintreten müsse. Die Prophezeiung bestätigte sich: die Franzosen gingen über das Eis und eroberten Holland im Januar und Februar 1795. Seine Beobachtungen stellte Quatremère in der „Araneologie“ zusammen (Par. 1797; deutsch, Frankf. a. M. 1798). Der Meteorologische Verein zu Brünn hat in einer 1818 erschienenen Schrift die Resultate älterer und neuerer Forscher gesammelt und eine Anleitung zum Studium der A. bekannt gemacht.