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MKL1888:Aluminiumoxyd

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumoxyd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumoxyd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 432
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Aluminiumoxyd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 432. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aluminiumoxyd (Version vom 15.01.2025)

[432] Aluminiumoxyd (Alaunerde, Thonerde) Al2O3 findet sich in der Natur farblos oder durch Eisenoxyd gefärbt als Korund und Diamantspat, durch Chrom rot gefärbt als Rubin, durch Kobalt blau als Saphir, gelb als orientalischer Topas und violett als orientalischer Amethyst, außerdem mit Eisenoxyd und Kieselsäure verunreinigt als Schmirgel und, namentlich mit Kieselsäure verbunden, in sehr vielen Mineralien. Man erhält amorphes A. durch Glühen von Aluminiumhydroxyd oder Ammoniakalaun. Schmelzt man dieses vor dem Knallgasgebläse, oder erhitzt man es anhaltend mit Borax auf Weißglut, so wird es kristallinisch und gleicht dann völlig dem Korund. Durch Schmelzen von A. mit Bleioxyd bei heller Rotglut erhält man schöne Korundkristalle, bei Gegenwart von chromsaurem Kali Rubin und bei Anwendung von Kobaltoxyd mit einer Spur chromsauren Kalis Saphir. Die kristallisierte Thonerde hat das spez. Gew. 4,0, ist nächst Diamant und Bor der härteste Körper und kann nur durch Schmelzen mit ätzenden oder sauren schwefelsauren Alkalien und durch Erhitzen mit Schwefelsäure im zugeschmolzenen Rohr in Lösung gebracht werden. Amorphes A. erwärmt sich mit Wasser unter Bildung von Hydroxyd, ist unlöslich in Wasser, löst sich, wenn nicht zu stark geglüht, in verdünnten Säuren und ätzenden Alkalien, leichter in den konzentrierten Flüssigkeiten und gibt, mit Kohle gemischt und im Chlorstrom erhitzt, Aluminiumchlorid. Die künstlich dargestellten farblosen oder gefärbten Kristalle von A. gleichen völlig, namentlich auch in der Härte, den natürlichen Edelsteinen und dürfen nicht mit den aus gefärbtem Glas bestehenden Imitationen verglichen werden. Deshalb ist anzunehmen, daß sie wenigstens in der Technik Verwendung finden werden. A. dient auch zur Darstellung von Aluminium.