MKL1888:Marheineke

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marheineke“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 233
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Marheineke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 233. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marheineke (Version vom 08.12.2023)

[233] Marheineke, Philipp Konrad, protest. Theolog, geb. 1. Mai 1780 zu Hildesheim, ward 1804 Repetent in Göttingen, 1805 Universitätsprediger und außerordentlicher Professor zu Erlangen und folgte 1807 einem Ruf in letzterer Eigenschaft nach Heidelberg, woselbst er 1809 ordentlicher Professor wurde. 1811 als Prediger an der Dreifaltigkeitskirche und als Professor an der neugegründeten Universität zu Berlin angestellt, bildete M. hier besonders seit Hegels Tod einen Mittelpunkt für die rechte, angeblich orthodoxe Seite der philosophischen Anhängerschaft desselben. Er starb 31. Mai 1846 als Konsistorialrat. Der Ausgangspunkt für Marheinekes Studien, vorzüglich zu seinem „System des Katholizismus in seiner symbolischen Entwickelung“ (Heidelb. 1810–1813, 3 Bde.), war die Geschichte, und fast möchten seine Leistungen auf dem kirchengeschichtlichen Gebiet, unter denen die „Geschichte der deutschen Reformation“ (Berl. 1816, 2 Bde.; 2. Aufl. 1831–34, 4 Bde.) hervorzuheben ist, es bedauerlich erscheinen lassen, daß er sich später von dieser Disziplin mehr entfernt hat. Seine „Grundlehren der Dogmatik“ (Berl. 1819, 2. Aufl. 1827), nach Schellingschen Prinzipien gedacht, arbeitete er später in Hegelschem Sinn um (das. 1827). Außer verschiedenen Predigtsammlungen sind unter seinen Schriften noch hervorzuheben: „Institutiones symbolicae“ (3. Aufl., Berl. 1830); „Über die wahre Stellung des liturgischen Rechts im evangelischen Kirchenregiment“ (das. 1825); „Entwurf der praktischen Theologie“ (das. 1837); „Die Reformation, dem deutschen Volk erzählt“ (das. 1846). Nach seinem Tod erschienen seine „Vorlesungen über die christliche Moral, Dogmatik, Symbolik und Dogmengeschichte“ (Berl. 1847–49, 4 Bde.).