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MKL1888:Savōna

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Savōna“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Savōna“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 357
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Savōna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 357. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sav%C5%8Dna (Version vom 27.12.2022)

[357] Savōna, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Genua, am Meerbusen von Genua und an der Eisenbahn nach Nizza, in welche hier die von Turin kommende Bahn mündet, reizend gelegen, mit einem kleinen Hafen, der durch ein auf einem Felsen im Meer stehendes Fort geschützt wird. Derselbe war im Mittelalter durch die Genuesen zugeschüttet worden, da die Lage von S. bei ebenso leichter Verbindung mit dem Hinterland über den Paß von Altare kaum weniger günstig ist als die von Genua selbst; doch wurde der Hafen später wiederhergestellt. Hervorragende Gebäude von S. sind: der reiche, 1604 erbaute Dom mit Skulpturen aus dem 15. Jahrh., mehrere andre Kirchen, das Theater, der Palast der Familie della Rovere (aus welcher Papst Julius II. hervorging) u. a. Die Stadt hat ein Lyceum, 2 Gymnasien (eins der Missionspriester), ein technisches Institut, ein königliches Institut für die Handelsmarine, eine Bibliothek, eine Gemäldesammlung, ein großes Hospital nebst andern (zusammen 21) Wohlthätigkeitsanstalten, Seebäder u. (1881) 24,481 Einw., welche Schiffahrt und Fischerei, starken Schiffbau, Fabrikation von Eisenwaren, Maschinen, Seilerwaren, Segeln, Leder, Weinstein, Töpferwaren (auch Majolika), Ziegeln, Seife, Teigwaren etc. betreiben. Im Hafen sind 1887: 2432 handelsthätige Schiffe mit 1,513,202 Ton. ein- und ausgelaufen. Die Einfuhr betrug 955,353 Ton., die Ausfuhr 40,590 T. S. ist Sitz eines Bischofs, einer Handelskammer und eines Handelsgerichts, eines Hauptzollamtes und mehrerer Konsulate (darunter auch eines deutschen). Die Stadt (Geburtsort des Dichters Chiabrera) hieß im Altertum Savo, auch Sabitia und war 1809–12 erzwungener Aufenthaltsort des Papstes Pius VII. 7 km von S. liegt die berühmte Wallfahrtskirche Nostra Signora di Misericordia.