MKL1888:Siegfried

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Siegfried“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 953
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Siegfried. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 953. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Siegfried (Version vom 03.10.2021)

[953] Siegfried (althochd. Sigufrid), der berühmteste Held der deutschen Nationalsage, Sohn des Königs Siegmund von Niederland, entspricht dem nordischen Sigurd (s. d.). Die ursprünglich rein mythologische Sage wandelte sich bei den Franken am Niederrhein unter teilweiser Veränderung einzelner Züge zur Heldensage um und bildete, indem sie mit den Sagen vom Untergang des burgundischen Königs Gunther durch Attila und vom Ostgoten Dietrich verschmolz, den Inhalt unsers Nationalepos, des Nibelungenliedes (s. d.), während sie in andern, noch spätern Bearbeitungen („Rosengarten“, „Hörnen S.“) fast ganz ins Märchenhafte überging. Vgl. W. Grimm, Die deutsche Heldensage (2. Aufl., Götting. 1867); Raßmann, Die deutsche Heldensage und ihre Heimat (Hannov. 1857–58, 2 Bde.); Steiger, Die verschiedenen Gestaltungen der Siegfriedsage in der germanischen Litteratur (Hersf. 1873).