MKL1888:Xenophănes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Xenophănes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Xenophănes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 797798
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Xenophanes
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Xenophanes
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Xenophănes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 797–798. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Xenoph%C4%83nes (Version vom 19.01.2023)

[797] Xenophănes, der Stifter der Eleatischen Schule (s. d.), aus Kolophon, war ein Zeitgenosse des Pythagoras und Anaximander. Aus seiner Vaterstadt vertrieben, führte er ein unstetes Wanderleben in Hellas, in Sizilien und Unteritalien, wo er sich um 536 v. Chr. zu Elea niederließ und daselbst in hohem Alter starb. Entschiedener Pantheist, dessen Metaphysik in dem Satz bestand: „Hen to pan“ („Eins ist das All“), bestritt er die durch Homer und Hesiod verbreiteten Volksvorstellungen von den Göttern als anthropomorphistisch. [798] In seiner Naturphilosophie nahm er zwei Elemente an, woraus alles Seiende, auch der Mensch, entstanden sei, nämlich Erde und Wasser, die ihm aber nicht die absoluten Prinzipien sind. Von seinen Gedichten finden sich nur noch Bruchstücke bei Athenäos, Plutarch u. a. Die Bruchstücke seines Lehrgedichts „Über die Natur“ haben Brandis in den „Commentationes eleaticae“ (Abt. 1, Altona 1813) und Karsten in den „Philosophorum graecorum veterum reliquiae“ (Bd. 1, Brüss. 1830) gesammelt. Die neuesten Untersuchungen über X. sind von Kern in einem lateinischen (Naumb. 1864) und zwei deutschen Programmen (Danz. 1871 und Stett. 1874).