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Mai (Müller)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Wilhelm Müller
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Titel: Mai
Untertitel:
aus: Gedichte von Wilhelm Müller. Vollständige kritische Gesamtausgabe bearbeitet von James Taft Hatfield. Seite 56-57
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1906
Verlag: B. Behr’s Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Mai
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[56]
 Mai.


Ich möchte schweigend, Lieber, dich umfangen,
Gehüllt in süße, bange Dämmerungen.
Es wird so viel zu meinem Preis gesungen,
Daß mir die Lust am Liede fast vergangen.

5
Wärst du so heiß von seligem Verlangen,

Wie eine Lilie, deren weiße Zungen
Den langen Tag nach kühlem Trost gerungen,
Bis daß sie müd’ und matt zur Erde hangen:

Komm her zu mir, ich gebe dir zu trinken,

10
So viel du magst, mein treuer deutscher Zecher,

Aus meinem bodenlosen Liebesbecher!

[57]
Siehst du die hellen Thauestropfen blinken

Dort an den Lilien in der Morgensonne?
Wie mäßig schaltet ihr mit meiner Wonne!