Markgraf Ludwig der Römer ertheilt den Städten Berlin und Cöln wegen der Anerkennung des sogenannten falschen Waldemar Verzeihung
[21] Wi Lodowich die Roemer van Gods gnaden marggreve tu Brandenborch und tu
Lusitz, des heiligen Roemischen rikes overste kemerer, phallanzgreve bie Ryne und
hertoge in Beyern bekennen openbar in dessem gegenwordigem brive, dat wi alle schelinghe,
twidracht und gebreke, die geschin sin tuschen unsen liven bruder markgreven
Lodewich an eine half und die bescheiden lude die burgere unsir stede Berlyn und
Coelne und unsen erfnamen, die bie sie gestan hebben, an der andern halft, von deme
dat si sick van unsem vorbenumden bruder gekeret hadden von bosir anwisunghe an
den man, den man nennete marggreve Woldemar, und an die herren die hertogen von
Sassen und die greven von Anhalt, genzliken vorgeven hebben und vorgeven met dessem
brive und en willen noch en scholen der nymmermer gedenken med worden noch
med werken noch med engher vrake lyves oder gudes und geynen man besundern vordenken,
her sie ratman oder schepe, ut den werken eder gemeynen. Sunder alle geschichte,
die geschin sint, bie name an Coppekin vomme Rode und an den ioden, die scholen
genzlike ut unsem herten besloten sin, und scholen sie so lief hebben, oft id nie geschin
were. Und loven eme dat in dessem brieve, dat wi sie nymmer willen vorunrechten
noch unsen hoftluden oder ambachtmannen des gestaden, dat si sie vorunrechten oder
em enghe gewalt dun. – – –
Desse brief is gegeven tu Berlyn, nach Gods gebord dritteynhundert iar darnach in
dem tweiundfeftigesten iare, an der middeweke[1] vor dem oversten dage.
- Vollständig gedr: Gercken cod. dipl. Brand. IV. 384—385; Riedel cod. dipl. Brand. II. 6. 87—88.
Anmerkungen
- ↑ Gercken: widdeweke.