Nach der Schlacht von Dornach

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Titel: Nach der Schlacht von Dornach
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 473, 482
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[473]

Die Schlacht von Dornach: die Eidgenossen verweigern die Auslieferung der gefallenen Ritter.
Nach einer Originalzeichnung von E. Klein.

[482] Nach der Schlacht von Dornach. (Zu dem Bilde S. 473.) An der reißenden Birs im Kanton Solothurn liegt das Dorf Dornach, auch Dorneck genannt. In früheren Zeiten bildete es einen wichtigen strategischen Punkt: wer es beherrschte, dem stand der Eingang ins Gebirge frei. Aus diesem Grunde haben die Solothurner zur Zeit der letzten Kämpfe um die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft in der kleinen Burg, die über dem Dorfe lag, eine Besatzung unterhalten. Bei Dornach wurde im Jahre 1499 die Schlacht geschlagen, welche den sogenannten „Schwabenkrieg“ entschied und der Schweiz die politische Selbständigkeit sicherte. Im Sommer des genannten Jahres wollte einer der Feldherren Kaiser Maximilians, Graf Heinrich von Fürstenberg, sich des wichtigen Ortes bemächtigen. Er rückte mit 16000 Mann vor und belagerte die von dem tapferen Vogte Benedikt Hugi verteidigte Burg. Zu ihrem Entsatz eilten etwa 4000 Mann von Bern, Solothurn und Zürich herbei. Am 22. Juli glaubten sich die Belagerer in voller Sicherheit und ergaben sich allerlei Lustbarkeit, als das Entsatzheer unbemerkt heranrückte und in der größten Mittagshitze das feindliche Lager überfiel. Gleich beim ersten Angriffe wurden mehrere Führer der Kaiserlichen, unter ihnen auch Graf Heinrich von Fürstenberg, erschlagen. Nach und nach sammelten sich jedoch die Belagerer und drangen mit Uebermacht auf die Eidgenossen ein, deren Lage immer schwieriger wurde, „bald rückwärts, bald vorwärts wogten die Scharen, wie die vom Wind bewegte Saat“. Da erschienen im kritischen Augenblick 1200 Luzerner und Züricher auf dem Schlachtfelde und entschieden den Kampf zu Gunsten der Schweizer. Demütig kamen am anderen Tage einige Mönche und Gesandte aus Basel, die Leichen der gefallenen Grafen, Ritter und Edlen zu suchen und um deren Auslieferung zu bitten, damit sie bei ihren Vätern ruhen könnten. Aber die Eidgenossen wiesen das Ersuchen ab mit den Worten: „Die Edlen müssen bei den Bauern bleiben.“ Diesen ergreifenden Vorgang stellt das treffliche Bild von E. Klein dar. Die Gesandtschaft erhält die bittere Antwort an der Bahre des überwundenen Feldherrn.
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