Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte (Journal von und für Franken, Band 3, 1)

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Titel: Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 3, S. 114–118
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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XI.
Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte.


1.
Kunst- Haushaltungs- Wirthschafts- und Gesundheitskalender auf das Jahr 1791 darinnen,| ausser mancherley Kunststücken, Haushaltungsvortheilen, Gesundheitsmitteln, und verschiedenen Anekdoten, die Witterungsregeln nach meteorologischen Grundsätzen, einige Münz- und Interessetabellen, ein Meß- und Marktregister und andere nüzliche Sachen enthalten sind. Ein Beytrag zum Noth- und Hülfsbüchlein und allen andern nützlichen Volksschriften. Weissenburg in Franken, im Verlag des Unterricht- Noth- und Hülfsbüchleins. 41/2 Bog. in 4.


2.
Aufklärungsbeyträge über den Kalender-Aberglauben; mit einer nothwendigen Erinnerung über das Bücherlesen, samt einer Empfehlung gemeinnütziger Bücher und Warnung vor jetziger Modelesesucht, sittenverderblich- und religionangreifenden Schriften. Von einem Volksfreunde seinen lieben Landsleuten zum Neujahrsgeschenk gewidmet. Schwabach, bey Joh. Gottlieb Mizler und Sohn 1791. 31/2 Bogen in 4.
Da jedes Bestreben Aberglauben und Thorheit zu vermindern und nützliche Kenntnisse zu verbreiten Achtung verdient, so sind allerdings auch diese zwey Kalender empfehlungswürdig. Zur nähern Charakterisirung derselben mögen folgende Bemerkungen dienen. Der eigentliche Kalender ist in N. 1 und 2. nach den Bedürfnissen katholischer Religionsgenossen eingerichtet, die Witterungsregeln sind auch in N. 1 und 2 wörtlich ebendieselben. Die Anekdoten in N. 1 hätten wegbleiben dürfen: denn sie sind weder belehrend, noch belustigend. Überhaupt möchte wohl die| Frage: Ob Anekdoten, wenn man darunter Vademecums-Geschichten versteht, in einen solchen Kalender gehören? eher verneinend, als bejahend zu beantworten seyn. Die kurzen Beschreibungen der Planeten in Nr. 2 sind zu wenig populär. Und die daselbst befindliche Erinnerung über das Bücherlesen ist, so wie die Warnung vor der Modesucht, zwar recht gut gemeinet, aber zu einseitig und zu kurz. Sehr treffend und gut aber ist in der Abhandlung von dem Kalender-Aberglauben die Bemerkung über die mühseligen Folgen, welche der unsinnige Glauben an Kalender-Nativitäten haben kann und oft zu haben pflegt. Und daher ist zu wünschen, daß die Fortsetzungen dieser Aufklärungs-Beyträge Erzählungen liefern möchten, wodurch die Nichtigkeit jener Bemerkung anschaulich gemacht würde.

Recensent hofft, daß der von Herrn Pfarrer Schlez angekündigte Volkskalender, welcher an Michaelis dieses Jahrs zum erstenmahl erscheinen wird, für Franken der beliebteste und wohlfeilste Kalender werden möchte, welchen wir bisher haben.


3.
Reichsritterschaftlicher Allmanach auf das Jahr 1791. Wüstenstein in dem von Brandensteinischen Verlag, 120 und 28 S. ohne den Kalender, nebst 8 Kupfern, und einem Blatt Musik, in Taschenformat.
Voran steht die chronologische Reihe der Teutschen Kaiser, von Carl dem Großen an, und zwar Lateinisch; einige Zeitrechnungen (worunter die von Erbauung der Stadt Nürnberg unerweislich ist) die Festrechnung und dergleichen, nebst der Erscheinung der Planeten; der gewöhnliche Kalender, und zwar der verbesserte, Gregorische und Russische,| und das genealogische Verzeichniß der vornehmsten jetztlebenden hohen Personen in Europa. Darauf folgen die Satzungen des Fräuleinstifts bey dem Fränkischen Ritterort Gebirg, die Nachricht von den Mitgliedern, welche sie 1779 errichtet haben, die Anzeige der Stiftsfräulein beyder Religionen, welche 1788 im wirklichen Präbendgenuß gestanden. Die Ordnung in welcher 116 Ortsgebirgische Fräulein in das Stift treten, Verzeichniß der Stiftsfähigen Geschlechter (welches alles schon im V. B. von Maders reichsritterschaftl. Magazin 1785 eingedruckt war, und hier nur noch bis auf die letzten Jahre ist fortgesetzt worden.) Verzeichnisse der sämmtlichen Herren Mitglieder der sechs Fränkischen Ritterorte, theils vom J. 1788, theils von 1789, theils von 1790. Ortspersonale der 6 Cantons. (Bey dem Canton Rhönwerra ist das ganze Ortspersonale durch ein Versehen ausgelassen, und nur das Personale des Buchischen Quartiers angegeben.) Gebirg hat 128, Altmühl 52, Rhönwerra 112, Steyerwald 66, Baunach 72, Ostenwald 157 Personen). Den Beschluß machen, ein Aufsatz von dem Adel überhaupt, kurze Übersicht der Fränkischen adelichen Stifter (Bamberg, Wirzburg, Eichstett, Teutscher Orden,) und ein Rittergedicht, Neudeck am Brett, mit Musik. Die Abhandlung vom Adel überhaupt wird den Geschichtforscher nicht befriedigen, und ihr Verfasser scheint nur ältere Hülfsmittel benutzt, die bessern Arbeiten der Neuern, z. E. J. G. Cramers, Scheidts, von Schlieffen, nicht gekannt zu haben. Man liest daher hier noch, daß Heinrich I. einen gewissen niedern Adel gegründet, die Turniere angeordnet, und die 12 Turnierartikel gemacht habe, welche der Länge nach nebst der Liste| der Edlen, die 938 turnirt haben sollen, aus Rixner mitgetheilt werden. Wenn die Fortsetzung dieser Abhandlung auf diesen Fuß abgefaßt wird, so hat man Ursache, sie zu verbitten. Die Zeit ist vorbey, wo man solche Sachen glaubte. – Die Kupfer stellen vor: eine Stiftsdame im Statutenhabit, die Ordenszeichen, und 6 niedlich gezeichnete ritterschaftliche Orte: Weyer im Ahornthal, dem reichsgräflichen Geschlecht von Schönborn gehörig. Unter Aufsees, Lutherisch Heiligenstadt mit dem Schlosse Greiffenstein, den Freyherrn Schenk von Stauffenberg gehörig. Egloffstein, Unter-Leinleiter, den Freyherren von Seckendorf gehörig. Pretsfeld, der reichsgräflichen Familie von Seinsheim gehörig. Von diesen Orten und Gütern hoffte ich im Kalender selbst eine Beschreibung zu finden: allein vergebens.