Seite:De Schiller Wilhelm Tell 238.jpg

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Mit heissen Reuethränen eure Schuld –
Und seid ihr glücklich durch die Schreckensstraße,
Sendet der Berg nicht seine Windeswehen,
Auf euch herab von dem beeißten Joch,
So kommt ihr auf die Brücke, welche stäubet.
Wenn sie nicht einbricht unter eurer Schuld,
Wenn ihr sie glücklich hinter euch gelassen,
So reißt ein schwarzes Felsenthor sich auf,
Kein Tag hats noch erhellt – da geht ihr durch,
Es führt euch in ein heitres Thal der Freude –
Doch schnellen Schritts müßt ihr vorüber eilen,
Ihr dürft nicht weilen, wo die Ruhe wohnt.

Parricida
O Rudolph! Rudolph! Königlicher Ahn!
So zieht dein Enkel ein auf deines Reiches Boden!

Tell
So immer steigend, kommt ihr auf die Höhen
Des Gotthardts, wo die ewgen Seen sind,
Die von des Himmels Strömen selbst sich füllen.
Dort nehmt ihr Abschied von der deutschen Erde,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_238.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)