Seite:Oberamt Saulgau 010.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ertgaus und Dingaus trat die Grafschaft Friedberg, an die Stelle des Scheergaus, die Herrschaft Scheer und wie es scheint die Grafschaft Sigmaringen. Der Linzgau, so weit er das Oberamt anging, lößte sich in der Grafschaft, nachmaligen Landvogtey Altdorf und in der Grafschaft Heiligenberg (wozu Pfrungen gehörte) auf.

Den größten Theil des Oberamts nahm die Grafschaft Friedberg ein. Im Laufe der Zeit wurde aber Manches davon losgerissen. In einer Urkunde Herzogs Leopold von Östreich vom J. 1317, sind die Gränzen der Grafschaft Friedberg, die der Herzog kurz vorher an den Grafen Wilhelm von Montfort verpfändet hatte, folgender Maßen beschrieben. „Mit allen Herrlichkeiten, Gewalt, Gerichten, Zwingen, Bännen, Wildbännen, Steuern, Nutzen und Rechten, und facht unser Grafschaft an im Bronnen zu Riedhausen, da vier Wildbänne zusammen gand, von dannen in Bauhof zu Königsegg, von dannen in Menzlisfelben, da dannen gen Hagnau (Hangen) in den Furt, von dem Furt in Rindsfurt (bei Musbach) da dannen gen Otterschwang in die Mus, und dann in der Schussen Ursprung und die Federach, die rinnt in Buchauer See, dannen in Sulzbach, und dannen hin zu Unterwachingen, hinüber gen Munderkingen in das Mittel-Mühlrad, dann der Donau nach uf bis in die Osterach, die da rinnt in die Donau. Die Ostrach uf bis in die Brucke zu Osterach, dannen hin der alten Straß nach für Laubbach , wieder gen Riedhausen in den Bronnen[1]."


  1. Die Gränze zwischen Sigmaringen und Friedberg bei Ostrach ist in den Sigmaringischen Lehenbriefen noch folgender Maßen näher bezeichnet: „Die Ostrach bis in die Bruck zu Ostrach dem Dorf, außer derselben Bruckh den rechten Weg hinaus in den Seebach, den Seebach auf gen Weiler in die Höfe (U. u. O. Weiler), außer den Höfen zu Weiler den alten Truttenweg auf hinter dem Geschlächt gen St. Jos in das Bild, außer St. Josen Bild gen Riedhausen in den Stockbrunnen etc., „von wo sie über Burgweiler nach Pfullendorf ging. S. Königseck. Die Ostrach schied so streng ab, daß das Dorf Ostrach selber ehemals zwischen den beiden Grafschaften getheilt war.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)