RE:Asandros 3

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Agathon, Satrap von Karien nach Alexanders Tod
Band II,2 (1896) S. 1515 (IA)–1516 (IA)
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3) Wohl von dem Vorhergehenden zu unterscheiden und identisch mit dem in einer athenischen [1516] Urkunde aus Ol. 116, 3 = 314/3 (CIA II 234 = Dittenberger Syll. 122) erwähnten A., Sohne des Agathon (vgl. Dittenberger a. O. Anm. 3), vielleicht Neffe des vorher (unter Nr. 2) besprochenen A. und Parmenions, erhielt bei der durch Perdikkas nach dem Tode Alexanders erfolgten Verteilung der Provinzen die Satrapie Karien (Diod. XVIII 3, 1. Dexipp. frg. 1. Arr. succ. Alex. 6. Iust. XIII 4, 15. Curt. X 10, 2; an diesen drei letzten Stellen steht fälschlich Kassandros oder Cassander). Als Antigonos (s. o. Bd. I S. 2406f.) im J. 322 den Krieg gegen Perdikkas begann, schloss sich ihm A., dessen Statthalterschaft vielleicht damals schon Perdikkas dem Eumenes verliehen hatte, an (Arr. frg. Vatic. ed. Reitzenstein[1] § 7. Iust. XIII 6, 14). Bei der Teilung von Triparadeisos 321 erhielt A. seine Satrapie Karien zurück und bekämpfte im Auftrage des Antipatros die perdikkanische Partei unter Alketas und Attalos (Diod. XVIII 39, 6. Arr. succ. Alex. 37. 41). Dem drückenden Übergewichte des Antigonos gegenüber schloss er sich später dem Bunde des Ptolemaios, Lysimachos und Kassandros gegen diesen an; die Landschaften Kappadokien und Lykien sollten ihm übertragen werden (Diod. XIX 57, 1; hier wie 57, 4 und 60, 2 ist für Κασσάνδρῳ Ἀσάνδρῳ zu lesen; anders Niese Gesch. d. griech. Staaten I 274f.). Trotzdem er Kappadokien nicht gegen den Feldherrn des Antigonos, Ptolemaios, behaupten konnte, verfügte er über ein beträchtliches Gebiet in Kleinasien und war so den Gegnern des Antigonos, namentlich Ptolemaios von Ägypten und Kassandros, ein wertvoller Bundesgenosse (Diod. XIX 57, 4. 60, 2. 62, 2). Im Verein mit den von Kassandros gesandten Streitkräften führte er im J. 314 den Krieg in Karien gegen den Strategen des Antigonos, Ptolemaios (Diod. XIX 68, 2ff.; auf diese Zeit bezieht sich auch das schon erwähnte athenische Ehrendecret für A., CIA II 234 = Dittenberger Syll. 122); er schloss aber 313, von der Macht des Antigonos bedrängt, einen Vertrag, dem zufolge er sich Antigonos völlig unterordnete und auf seine ursprüngliche Satrapie Karien beschränkt wurde, brach denselben aber bald wieder; doch vermochte er, wie es scheint, der Übermacht seines Feindes gegenüber, der die Befreiung der griechischen Städte im südwestlichen Kleinasien durchführte, in seinem früheren Herrschaftsbereiche nicht wieder festen Fuss zu fassen (Diod. XIX 75, 1ff.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Richard Reitzenstein