RE:Aurelius 174

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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M. Aurelius Numerius Numerianus, römischer Kaiser 283–284 n. Chr.
Band II,2 (1896) S. 25132514
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174) M. Aurelius Numerius Numerianus = Imp. Caes. M. Aurelius [Numerius] Numerianus Aug. (CIL VIII 4223 u. a.; vgl. II 4909. XI 827): regiert 283–284. Die Quellen sind in den nachfolgenden Litteraturwerken zusammengestellt; die Inschriften nur vollständig bei Ruggiero, die Münzen bei Cohen VI 366–382. 404 und Wien. Numismat. Ztschr. 1891, 87; die alexandrinischen Kaisermünzen bei v. Sallet Die Daten der alexandr. Kaiserm. 89. Die sehr unzuverlässige Hauptquelle ist die Vita (Hist. Aug. Carus et Carinus), die im folgenden mit blosser Zahlenangabe citiert wird.

Litteratur: Bernhardt Geschichte Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode I 251–252. Schiller Geschichte der römischen Kaiserzeit I 884. Ruggiero Dizionario epigraficoII 124–125.

Numerianus wurde, ebensowie sein älterer Bruder Carinus, bei Regierungsantritt seines Vaters Carus zum Caesar ernannt (7) und führte infolge dessen u. a. auch den Titel princeps iuventutis (CIL VIII 5332); vgl. dazu v. Sallet a. a. O. Er folgte seinem Vater in den Partherkrieg und übernahm bei dessen Tode sofort neben seinem im Westen des Reiches befindlichen Bruder die Regierung, bekleidete auch in Gemeinschaft mit diesem im J. 284 das Consulat (Klein Fast cons. 112 und Notizie degli scavi 1886, 363), zu dem er – wohl schon bei Lebzeiten seines Vaters – bestimmt worden war (CIL VIII 10283). Jetzt gingen wohl auch seines Vaters Titel Persicus Maximus und seines Bruders Titel Germanicus Maximus, Britannicus Maximus, wenn er sie sich nicht schon gleichzeitig mit den Erwerbern zugelegt hatte, auf ihn über (CIL XIV 126).

Seinen oratorischen Interessen widmet sein Biograph ein ganzes Kapitel (11). Militärische Neigungen scheint Numerianus nicht besessen zu haben. Das Schicksal seines Vaters wird bestimmend hinzugekommen sein; Numerianus brach den Feldzug ab und begab sich auf den Rückweg durch Vorderasien. Was Nemesianus (Cyneg. 67ff.) zu rühmen weiss, ist leere Schmeichelei, spricht er doch gar von Bändigung der Völker an der Quelle des Nil. Zonaras (XII 30) Nachricht von seinem Ende im Perserlande wird hier ebenso wenig wie bei der Berichterstattung über das Leben des Carus (s. Nr. 77) Glauben verdienen, mag auch vielleicht der Bericht von einer Niederlage, die Numerianus von den Persern erfuhr, richtig sein.

Auf dem Feldzuge hatte sich Numerianus eine Augenkrankheit zugezogen, die ihn nötigte, sich [2514] vor Sonne und Wind zu hüten. So sahen ihn seine Soldaten längere Zeit nicht; schliesslich konnte ihnen – am Bosporos – der Praefectus praetorio Aper, sein Schwiegervater‚ auf ihr Drängen nur noch den Leichnam des Kaisers zeigen. Dass wirklich Aper, dem sicherlich die Mordthat zur Last fällt, längere Zeit hindurch sein Verbrechen hat verheimlichen können, so dass erst der aus der Sänfte dringende Leichengeruch den Tod verriet, ist vielleicht nur eine sensationelle Erfindung. Seinen Tod rächte sein Nachfolger Diocletian. Über die Zeit seines Todes, der nach den alexandrinischen Münzen erst nach dem 29. August 284 fällt (v. Sallet a. O.), vgl. Schiller 884, 2. Ruggiero 124.

Die Consecration des Numerianus ist versucht worden, wohl bei der kurzen Frist, die sein Bruder noch zu regieren hatte, mit geringem Erfolge (Cohen 10ff.), eradiert ist sein Name auf den verschiedensten Inschriften.

[Henze. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 58
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174) M. A. (Numerius) Numerianus, röm. Kaiser in den J. 282–284 n. Chr. = Numerianus (S XI 1018 Nr. [1a] [vgl. d.]).

Anmerkungen (Wikisource)

Siehe auch Numerianus 1a.