RE:Aurelius 84

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Claudius Quintillus Aug., Imp. Caes. M. Römischer Kaiser 270 n. Chr.
Band II,2 (1896) S. 24622463
Quintillus in der Wikipedia
GND: 119117037
Quintillus in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register II,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|II,2|2462|2463|Aurelius 84|[[REAutor]]|RE:Aurelius 84}}        

84) Imp. Caes. M. Aurelius Claudius Quintillus Aug.: regiert 270. Quellen: Hist. Aug. Claudius 12, 3–13, 2. 13, 9. Zos. I 47. Zon. XII 26 Ende. Epit. de Caes. 34, 5. Eutrop. IX 12. Chronogr. vom J. 354, Mommsen Chron. min. I 148. Iordan. Rom. 289. Syncell. I 720 Bonn. Einzige bisher bekannte Inschrift Ephem. epigr. VII 670. Die Münzen sind zusammengestellt von Markl (Wien. Numism. Ztschr. 1890, 11–24), die alexandrinischen Kaisermünzen bei v. Sallet (Die Daten der alexandr. Kaiserm. 81).

Litteratur: Bernhardt Geschichte Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode I 140–143. Schiller Geschichte der römischen Kaiserzeit I 850.

Quintillus folgte seinem Bruder Claudius im [2463] J. 270 auf dem Throne. Seine Regierung, welche die Zustimmung des Senates fand, war nur von kurzer Dauer. Auf 17 Tage beschränken sie die oben genannten Schriftquellen mit Ausnahme des Zosimus und des Chronographen vom J. 354. In Übereinstimmung mit diesen beiden setzt Markl (Wien. Numismat. Ztschr. 1889, 417) wegen der grösseren Anzahl der Münzen des Quintillus seine Regierungszeit auf etwa zwei Monate an.

Die einzige Ruhmesthat seiner kurzen Herrschaft rühmen die Münzen (Markl 1890, 18) mit der Aufschrift: Victoria Augusti; sie beziehen sich wohl auf die Aufreibung der Gothenreste bei Anchialus und Nikopolis, die nach Hist. Aug. Claudius 12, 4 die Provincialen selbst besorgt haben sollen.

Die Erhebung des Aurelian zum Kaiser brachte ihm den Tod, sei es durch seine Soldaten, sei es von eigener Hand. Er starb zu Aquileia (Chronogr. vom J. 354 und Iordan.). Quintillus hinterliess zwei Kinder (Hist. Aug. Claud. 13, 9).

Beweise für seine Consecration sind nicht vorhanden, auch nicht in den Münzen, wie Markl (1890, 14–15) ausdrücklich hervorhebt.