RE:Χυτρίνδα

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Knabenspiel
Band III,2 (1899) S. 25282529
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Χυτρίνδα (auch χύτρα Poll. IX 125). Poll. IX 113 (vgl. Hesych. Suid.) beschreibt zwei Knabenspiele dieses Namens. 1. Einer sitzt in der Mitte; er heisst χύτρα, der Topf; die anderen umkreisen [2529] ihn, indem sie ihn schlagen und anderweitig belästigen, bis er einen greift, der dann an seine Stelle tritt. 2. Einer läuft im Kreise, indem seine linke Hand auf dem Rande (κατὰ τὴν κεφαλήν) eines in der Mitte stehenden Topfes herumgleitet; die anderen stehen ringsum, schlagen ihn und rufen: τίς τὴν χύτραν; wer (hütet) den Topf? Er antwortet: ἐγὼ Μίδας (Euphemismus für ὄνος). Er sucht mit dem Fusse einen der Umstehenden zu berühren, der dann an seine Stelle tritt. Auch bei jener ersten Art des Spiels wird die ursprüngliche Vorstellung sein, dass er den Topf hütet, etwa auf ihm sitzend. Nach Papasliotis Περὶ τῶν παρὰ τοῖς ἀρχαίοις Ἕλλησι παιδικῶν παιγνίων, Athen. 1854, 15 (bei Grasberger Erz. u. Unterr. I 49ff.) sind ähnliche Spiele noch jetzt in Griechenland üblich.

Becq de Fouquières Jeus des anciens² 91. Hermann-Blümner Privataltert. 299, 1. Daremberg-Saglio I 1141.

[Mau. ]