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RE:Alinza 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Westmedien, in gleicher Breite wie Ekbatana
Band I,2 (1894) S. 1490 (IA)–1491 (IA)
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Alinza (Ἀλίνζα). 1) Bei Ptolem. VI 2, 13 Stadt im westlichen Medien, in Länge 86° 10′, Breite 37° 45′. Sie liegt in gleicher Breite wie Ekbatana (Hämädân), 1° 50′ westlich davon. Dieser Längendifferenz entsprechen in der angegebenen Breite 725 Stadien, gleich 134 Km. In dieser Entfernung wird man also auf einer der beiden von Hämädân nach Westen führenden Strassen die A. entsprechende Station zu suchen haben. Auf der nördlicheren gelangt man damit bis in die unmittelbare Nähe von Sännä (Sînä, Sännänduǧ), der Hauptstadt der jetzigen persischen Provinz Kurdistân (Ardilân), einer Position, welche der Stadt Sîsär in den Itinerarien der arabischen Geographen entspricht (s. G. Hoffmann Syrisch. Acten persisch. Märtyrer 265, 2095). Auf der südlicheren, der grossen Heerstrasse nach den Hauptstädten am Tigris, führen von Hämädân 134 Km. bis ganz nahe an Kirmânšâh (vollständiger Kirmânšâhân, bei den Arabern Qarmâsîn oder Qarmîsîn, in Breite N. 34° 18′ 45′′, Länge O. Greenw. 46° 58′, nach Commander Felix Jones), die Hauptstadt der gleichnamigen persischen Provinz. Dort, wo die uralte Verbindungslinie zwischen West- und Ostasien das vom Qara-su (d. i. ‚schwarzes Wasser‘), dem einen Quellflusse des Kärkhä (Choaspes), bewässerte fruchtbare Längsthal durchschneidet, hat sicherlich stets ein Ort von einiger Bedeutung gestanden, dessen Stelle allerdings innerhalb engerer Grenzen gewechselt haben mag. Da die grössere Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass es sich bei A. um eine Station der südlicheren und wichtigeren der beiden in Frage kommenden Strassen handelt, so wird man es auf Grund der aus den Angaben des Ptolemaios gewonnenen Entfernung Ekbatana-A. unbedenklich mit Kirmânšâh identificieren oder doch in dessen nächster Nähe ansetzen dürfen. Ein anderer Umstand fällt dafür noch ganz besonders in die Wagschale. Der assyrische König Sanherib (705–681 v. Chr.) erwähnt in dem Bericht über seinen zweiten, gegen die Kaššî, die Kossäer (s. d.) der Alexanderhistoriker, gerichteten Feldzug (Prismainschrift des Taylor-Cylinders II 23, Keilinschriftl. Biblioth. II 88) die Stadt Ilinzaš (Íl-ín-za-aš), welche er unter dem Namen ‚Sanheribsburg‘ (Kar-Sin-aḥî-irbâ) zur Hauptstadt und Festung des Distriktes (nagû) Bît-Barru (Bît-Ba-ar-ru-u) machte, nachdem er diesen von dem im westlichen Medien gelegenen Lande Illipi (Íl-li-pi s. Schrader Keilinschriften und Geschichtsforschung 175ff.) abgetrennt und zu Assyrien geschlagen hatte. Da also Ilinzaš in demselben Teil des Landes gelegen haben muss, in dem jetzt Kirmânšâh liegt, und die grössere Wahrscheinlichkeit gebietet, auch A. dorthin zu verlegen, so ergiebt sich daraus bei der Übereinstimmung der Namen die Identität von A. und Ilinzaš mit fast zwingender Notwendigkeit. Damit ist aber sowohl für A. die südliche Lage gegeben, als auch für das Ilinzaš der Sanheribinschrift eine Lage gewonnen, die auf das schönste zu der bisherigen Festsetzung von Illipi (s. Schrader a. a. O.) passt. Die Landschaft, in der A.-Ilinzaš lag, führt in der Bîsutûninschrift des Darius I. (II 27, Spiegel Altpersische Keilinschriften 16) den Namen Kampada, in den σταθμοὶ παρθικοί [1491] des Isidoros von Charax (C. Müller Geogr. gr. min. I 250) Καμβαδηνή (s. d.), jetzt noch erhalten in der volksetymologisch etwas umgewandelten Form Čämâbâdân (H. Rawlinson Čamâbatân, Haussknecht Čâmabadân Kiepert Čâmâbâdân). Wahrscheinlich war A. eine der fünf Stationen von Kambadene (κῶμαι πέντε, ἐν αἷς σταθμός), die Isidoros ohne Namenangabe erwähnt; der Hauptort (πόλις) des Distriktes war damals das östlicher gelegene Bagistana (s. d.), das heutige Bîsutûn oder Bähistûn (Bähistân).