Ἀῷοι (wie wohl für Ἀῶοι einzusetzen ist) sind nur aus Hesych bekannt als θεοὶ οἱ ἐκ Δρόμου μετακομισθέντες εἰς Σαμοθρᾴκην λίμνην (ἢ ΛῆμνονLobeck) || καὶ Κίλικες ἀπὸ Ἀώου τοῦ Κεφάλου ⟨ἢ⟩ τοῦ παραῤῥέοντος ποταμοῦ. Die zweite Hälfte der Glosse ist besser im Etym. M. erhalten; Aoos ist nach Phileas Sohn des Kephalos von der Eos. Um von den sehr zweifelhaften kilikisch-kyprischen Verbindungen, die zu Adonis führen, hier abzusehen, genügt es, den Zusammenhang mit Eos festzuhalten; es sind in dorischer Form die östlichen Götter, deren Tempel, bezw. Kultort (auch Wirksamkeit und Herkunft?) πρὸς ἠῶ τ’ ἀέλιόν τε lag. Sie finden ihre Analogien in der Artemis Προσηῴα vom nordeuboeischen Artemision (Plut. Them. 8 u. a. Preller-Robert Gr. Myth. I 310, 4) und den δαίμονες Προσηῷοι der Rhodier (Zenon bei Diod. V 55, 7), den übermütigen Söhnen des Poseidon und der Halia-Leukothea. Den von Lobeck Agl. II 1185. 1284 nicht erkannten Zusammenhang haben [2658]Crusius (bei Roscher Lex. d. Myth. I 387f. und mehr in Beitr. z. griech. Myth. u. Religionsgesch., Progr. Leipz. Thomasschule 1886, 22f.) und Tümpel (Die Aithiopenländer des Andromedamythos, Jahrb. für Philol. Suppl. XVI 167ff.), auf deren Ausführungen für alle Einzelheiten zu verweisen ist, hergestellt; ob man über die Annahme analoger Bildungen an verschiedenen Orten hinausgehen und den Δρόμος, die Heimat der samothrakischen Götter, auf Rhodos ansetzen, die Ableitung der Ἀ. θεοί Samothrakes von den rhodischen Προσηῷοι δαίμονες und die weitere Deutung derselben billigen will, hängt davon ab, wie weit man den geistreichen, aber zum Teil auch etwas gewagten Schlüssen der genannten Gelehrten zu folgen vermag.