RE:Διαδόσεις

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Öffentliche Verteilung von Naturalien
Band V,1 (1903) S. 307
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Διαδόσεις[1] (διανομαί). Die öffentlich vorgenommenen Verteilungen von Naturalien, sei es staatlicher Spenden an das Volk, sei es privater Zuwendungen an die Gesamtheit oder an bestimmte Personen, heissen διανομαί oder δ. Namentlich Getreidespenden in Zeiten der Not, aber auch Spenden an Öl zu gymnastischen Zwecken, an Diäten für die Teilnehmer gewisser Versammlungen begegnen uns. Die Spende an sich heisst in der Regel ἐπίδοσις und erst ihre Verteilung δ., doch wird der letztere Ausdruck auch für die Spende selbst gebraucht. Die Getreidespenden in Athen hat Boeckh Staatshaush.³ 112ff. zusammengestellt; dazu kommen noch mehrere inschriftliche Belege, wie namentlich CIA IV 179 b, auch CIA II 314. Die Verteilung der Tesserae, auf Grund deren die Teilnehmer an der Volksversammlung den Sold beheben konnten, heisst διάδοσος τῶν συμβόλων CIA II 872. Sehr zahlreich sind δ. zu gymnastischen Zwecken oder für gewisse Feste auf Grund von Spenden Privater. Ausdrücklich als διανομὴ γυμνασιαρχική wird eine solche Spende in der Inschrift aus Magnesia am Maeander Bull. hell. XII 207, 24 bezeichnet. Sonst begegnen sie auch vielfach in Kleinasien, wie Athen. Mitt. XII 176. 178. XVI 299. Bull. hell. XV 191 und in zahlreichen anderen Inschriften. Erwähnt sei nur noch eine Artemispriesterin in Megara aus römischer Zeit, die wegen ihrer Freigebigkeit bei verschiedenen διανομαί belobt wird, IGS I 109.

Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]

  1. transkribiert Diadoseis