RE:Dyrbaioi

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Indisches Volk
Band V,2 (1905) S. 18811882
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Dyrbaioi, ein gesittetes indisches Volk, nahe an Baktriane, das sich von Brotfrucht nährte und das den Diebstahl gar nicht kannte, Ktesias bei Steph. Byz. p. 242 Mein.; es gab eine Stadt Τέως ἐν Δυρβαίοις (cod. Δερβαῖς) τῆς Σκυθίας mit einem See, dessen Fische ein aromatisches Öl von sich gaben, ebd. p. 620. Der Name erinnert an skr. dûrvâ ,Hirsegras, das an feuchten Orten wächst‘; möglich wäre eine baktrische Form Dâurva. Lassen Ind. Alt. II 147 vergleicht die in indischen Schriften neben Urâça und Abhisâra vermerkten Dârva, Dârvika. auch Dârvâbhisâra, Râğa Taraṅginî p. Troyer III 386. Von einer besonderen Fischgattung des Vularsees in Kašmir ist nichts bekannt; fischreich sind viele Hochseen [1882] Tibets 30–32° Nord, wo hinwieder kein Anbau von Cerealien möglich ist. Der Ortsname Τέως erinnert an Tâvi, einen Nebenfluss des Činâb, an welchem Gâmû liegt.