Reise auf den Vesuv

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Autor: Christian Reinhard[1]
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Titel: Reise auf den Vesuv
Untertitel:
aus: Neue Thalia. 1792–93. Dritter Band, Heft 3, S. 241–254.
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1793
Verlag: G. J. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld bzw. Scans auf Commons
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[241]
I.
Reise auf den Vesuv.
Neapel, den 15ten Jun. 93.


Ich habe, mein Bester! einige Exkursionen gemacht, von denen ich dich unterhalten will. Ein Denkmal meines Aufenthalts in diesem durch Natur und Kunst so merkwürdigen Lande bin ich dir schuldig, und ich eile um so mehr, es in deine Hände zu liefern, da ich wahrscheinlicherweise nicht lange mehr hier verweilen werde. Laß dir denn eine Reise auf den Vesuv erzählen, die ich den 7ten dieses gemacht habe. Mein Reisegefährte war Réaltu, ein französischer Maler, der durch die Katastrophe des 14ten Jenners aus Rom vertrieben, sich nun vorläufig in Neapel aufhält. Unsre Absicht war, mit Anbruch der Nacht auf dem Gipfel zu seyn. Wir verließen folglich Neapel erst nach zwey Uhr Nachmittags, ließen unser Fuhrwerk in Portici, und traten von da um halb vier Uhr unsre Reise zu Fuß an.

[242] Man findet auf dem Wege nach dem Vesuv einen Ruhepunkt – eine Einsiedeley, die an der äussersten Gränze der kultivirten Region liegt. Bis dahin geht der Weg nicht sehr steil Berg an. Man steigt zwischen Weingärten empor. Du kennst die italiänische Art: die Reben sind an Pappeln hinaufgerankt, und ziehen sich in der Höhe von sechs Schuhen von einem Baume zum andern. In der Nähe giebt dieß einen gefälligen mahlerischen Anblick, und in der Ferne hat eine solche Gegend das Ansehn eines dichten Waldes vom lebhaftesten Grün. So zeigte sich uns das Thal, das von Neapel aus sich gegen die nordöstlichen Berge erstreckt: aber wir genossen hier nicht völlig die Aussicht, die in jedem neuen Standpunkt neue, immer abwechslende Reize gewährt; denn der Himmel war etwas umwölkt. Aber der Vesuv zeigte, unumnebelt, seine kahle Seiten, und dieß war für unsern gegenwärtigen Zweck die Hauptsache.

Noch ehe man zur Einsiedeley gelangt, geht der Weg über eine Strecke, wo die Lava in die bebauten Fluren eingreift; und die schwarze, unfruchtbare Masse macht mit der lebendigen Natur, die sie von allen Seiten einschließt, einen fürchterlichen Kontrast. Man wird von einer sonderbaren Empfindung ergriffen, beym [243] ersten Anblick dieser zerstörenden Ausflüsse. Eine graugelbe, unförmliche, starre Masse, soweit das Auge reicht! Keine Spur von Leben oder Vegetation, kein Vogel, kein Insekt, keine Pflanze. Sonst überall zeigt die Natur noch Thätigkeit und Bewegung in ihren Zerstörungen; hier ist sie ganz leblos. Erschöpft vom Kampfe der gährenden Elemente läßt sie diese schreckliche Ruhe folgen, wie den Konvulsionen einer entarteten Freyheit die Todtenstille des Despotismus folgt.

Es war ungefähr sechs Uhr, da wir die Einsiedeley verließen. Einige Gläser Wein hatten den Schweiß ersetzt, der schon reichlich geflossen war, und ich fühlte mich stark genug, mehr als Einen Vesuv zu ersteigen; ich athmete jene erfrischende stärkende Bergluft, die ich auf den Alpen und Pyrenäen gefunden hatte – jene Luft, die die Maschine zu lebhafterer Bewegung spannt, und die Seele zum freiern Denken und innigern Empfinden stimmt. Am Ende des Bergrückens, auf dem die Wohnung des Einsiedlers liegt, stießen wir auf eine Karavane von Engländern, die wir noch tiefer unten langsam den Berg hatten hinaufklimmen sehen. Es war Lord Grandisson, der in Portici wohnt, mit einigen Damen in Tragsesseln, die so weit gegangen waren, als [244] ohne zu große Anstrengung zu gehn möglich ist. Indeß hat man Engländerinnen gesehen, die bis zur Spitze des Kraters gestiegen sind. Eine männliche Unternehmung! denn fremde Hülfe nützt hier wenig ohne persönliche Entschlossenheit und eigene Kraft.

Erst wenn man in die eigentliche Region des Vesuvs gelangt ist, erhält man einen Begriff von den Schwierigkeiten der Reise. Ihr unterer Theil ist von den Lavaströmen gebildet, die sich in verschiedenen Epochen ergossen haben, und ein schmaler Fußsteig windet sich zwischen diesen unförmlichen Massen durch. Einige Pomeranzenschaalen und zurückgebliebene Schuhsohlen bezeichneten ihn. Die zwote Hälfte des Berges ist regelmäßig konisch, und steigt beynahe senkrecht in die Höhe.

Da wir an diesem steilen Abhang standen, verweilten wir einige Augenblicke, um noch einmal auf die Gegend, die wir hinter uns ließen, zurück zu blicken. Die Sonne, in leichte Wolken gehüllt, sank gegen Westen hinab. Eine unermeßliche Gegend lag verschleiert zu unsern Füßen. Der Golph, der tiefer unten ein so majestätisches Ganzes bildete, war nun nur ein kleiner Theil der unabsehbaren Fläche von [245] Land und Meer. Gegen Abend ruhte das Aug’ auf der Insel Ponza: Gegen Norden verfolgt’ es die italiänischen Küsten, bis sie sich undeutlich am Horizont mit den Wolken vermischten. Die Aussicht gegen Morgen schloß die Kette der Apenninen, und näher unserm Standpunkte lagen die kahlen Felsen der Somma. Dieß sind Trümmer eines Berges, der ehmals mit dem Vesuv zusammengehangen, und nur Einen Schlund gebildet hatte. Die plastische Natur hat sich nun ihrer bemächtigt, und sie der Vegetation unterworfen. Der eigentliche Vesuv hebt sich einige hundert Toisen, furchtbar und Einzig, höher.

Nun war es Zeit, hinan zu steigen. Ich sah mich nach dem Weg um – nirgends war eine Spur von Weg. Unser Cicerone sagte, der Weg führe gerade hinauf. Réaltu, der die Spitze schon zweymal erstiegen hatte, behauptete, es gäb’ einen leichteren und weniger steilen. Wie dem sey: wir hatten keine andre Wahl, als gerad’ in die Höhe zu steigen. Dieser Theil des Berges ist ganz mit Asche, oder kleinen, runden, vulkanischen Steinen bedekt. In der Asche haften die Tritte für einen Augenblick: sie gleiten ab, sobald man sich verweilen will, um Athem zu schöpfen. Mit den Steinen ists noch schlimmer. Hunderte macht jeder Fußtritt in die Tiefe hinabrollen. [246] Kein Stab, selbst die Hände nicht, gewähren eine sichere Hülfe, weil nirgends fester Boden für den Einen, nirgends eine hervorragende Masse zum Anklammern für die andre ist. Nur im schnellen Emporsteigen ist Sicherheit, und doch ists unmöglich, mehr als vier Schritte zu thun, ohne durch einen Athemzug den gespannten Muskeln für einen Augenblick Ruhe zu geben. Da ich an dieser Fläche hieng, schien mir die Unmöglichkeit, die Spitze zu erklettern, so erwiesen, daß nichts mich abhielt, zurückzu bleiben, als die Schaam vor meinem Begleiter, und der stolze Gedanke, vielleicht der Einzige zu seyn, der in dieser Richtung den Berg erstiegen hätte.

In dieser Lage verließ uns die Sonne. Es war unmöglich, das Schauspiel ihres Niedergehens zu genießen, weniger, weil es abschreckend war, in die Tiefe und in die Verwüstung hinab zu blicken, die unmittelbar unter unsern Füssen lag, als weil es unsicher und gefährlich gewesen wäre, einen Augenblick die Stellung zu ändern. Ich sah nichts als den Fleck, wo ich mit Händen und Füßen mich anklammerte, ausser wenn ich die Augen hob, um den Steinen auszuweichen, die unter den Füßen des Cicerone weg gegen mich herunterstürzten, oder um die emporsteigende [247] Flamme zu sehn, wenn der zischende Vulkan ein Büschel glühender Steine auswarf, die wie Feuerkugeln auf seinen Seiten herabrollten.

Am Fuße des steilsten Abhangs hatten wir eine Verstärkung erhalten. Es war ein vertriebener Priester aus Marseille, der seinen Cicerone mit einem Pferd’ am Ende des Bergrückens, von dem ich oben sprach, zurückgelassen, und uns eingehohlt hatte. Wir waren folglich vier, die Unternehmung zu wagen, und ihren Schwierigkeiten zu trozen.

Endlich erreichten wir den Gipfel. Sechs oder acht Schritte noch standen wir von der höchsten Spitze entfernt, als Réaltu die Bemerkung machte, daß diese Spitze zur Zeit seiner lezten Reise nicht vorhanden gewesen wäre. Der Boden, worauf wir standen, war glühend heiß und locker. Wir bedachten uns einige Augenblicke, ob wirs wagen sollten, vollends hinauf zu klimmen, um unmittelbar in den tiefsten Schlund hinab zu blicken. Endlich überwog die Betrachtung – nicht der Gefahr, sondern der Zwecklosigkeit, weil wir das nemliche Schauspiel weit bequemer einige Schritte weiter unten zur Linken hatten. Furcht war nicht in unsrer Seele, wenigstens [248] in der meinigen nicht. Alle meine Adern schlugen: mein Blut kochte. In der Stimmung, worinn ich war, schwand vor meinem Blicke die Möglichkeit, in den furchtbaren Schlund hinab zu stürzen, und ich nahte mich seinem zugänglichern Theile mehr noch als meinen Begleitern die Klugheit zu erlauben schien. Sey’s daß Réaltu’s Bemerkung richtig war oder nicht: so viel ist gewiß, daß wir nachher bemerkten, daß der Fleck, worauf wir standen, wie ein Gewölb’ über dem rauchenden Krater hieng, und jetzt, da ich mit kälterem Blute zurück denke, sträubt sich meine Einbildungskraft, auch nur in Gedanken sich an die nehmliche Stelle zu versetzen.

Es war Nacht, da wir den Gipfel erreichten. Eine matte Dämmerung warf noch einiges Licht. Ein einziger Stern leuchtete aus den Wolken. Nichts, was das schreckliche der Naturszene, die vor uns lag, hätte mildern können. Alles um uns her war Zerstörung. Nur wenn sich durch einen dumpfen Donner in den Eingeweiden des Berges ein Auswurf ankündigte, und der Schein des emporsteigenden Feuers vom gelben, frischausgeworfenen Schwefel zurückprallte, der die Steine, worauf wir standen, bedeckte – nur dann ward die tiefe Nacht und die todte Stille [249] unterbrochen. Wir hatten aus Nachlässigkeit einige Dinge vergessen, die nöthig waren, um unsre Fackeln anzuzünden; aber wir waren gewiß, auf dem Berg’ eine Stelle zu finden, wo wir diese Nachlässigkeit gut machen könnten.

Der Krater des Vesuvs ist in zwo Hauptöffnungen getheilt, die ein unzugänglicher Fels von einander sondert. Eine dritte kleinere liegt auf der nehmlichen Fläche. Zwischen dieser und den beyden andern läuft eine schmale Erdzunge hin, von welcher aus das Aug’ in zween dieser Schlünde hinabsehen kann, und den dritten in einer geringen Entfernung vor sich hat. Hier stand ich. Der dichtaufsteigende Rauch würde mich auch bey Tag verhindert haben, mehr zu beobachten. Man ahndet mehr als man sieht, einen unergründlichen Abgrund. Die Steine, die man hinunterwirft, fallen lang’ und mit Getöse. Nur der entferntere Schlund warf von Zeit zu Zeit Flammen, die sich zischend über die Mündung erhoben. Es ist unnöthig zu sagen, daß wir uns unter den Wind begeben hatten, der den Rauch und die Steine von uns abtrieb. Dennoch fanden wir uns einige Secunden lang in Dampf eingehüllt, und athmeten einen erstickenden Schwefelgeruch.

[250] Es war ungefähr 9 Uhr, da wir, voll von diesem grausen Anblick, uns auf den Rückweg begaben. Das Hinuntersteigen ist eben so beschwerlich, als das Hinaufsteigen, aber nicht völlig so mühsam. Man tritt bis tief über die Knöchel in die Asche ein, und wird so zurückgehalten. Wo sich Steine finden, ist man weniger seiner Tritte gewiß.

Die Mündung, aus welcher gegenwärtig die Lava hervorquillt, ist auf der südwestlichen Seite des Berges, einige hundert Schritte unter dem Krater. Unser Führer, der der hohen Versprechungen ungeachtet, die er uns gethan hatte, nur mit Widerwillen bis zum Krater gefolgt war, wollte sich wenigstens die Mühe ersparen, bis dahin den Umweg zu nehmen, und wir bemerkten erst seine Absicht, als wir schon einige hundert Schritte herabgestiegen waren. Wir mußten folglich um eben so viel wieder aufwärts klimmen. Der Weg zu dieser Mündung zieht sich längs einer alten Lava hin, und ist weniger steil; indeß war er mühsam genug, um unsre schon geschwächten Kräfte noch mehr zu erschöpfen. Wir erreichten sie endlich, und sahn in der Entfernung von sechs Schritten die feurige, flüssige Lava langsam hervorquillen. Der ganze Strom, der in einer Länge von zweyhundert [251] Toisen den Berg hinunterläuft, war von unserm Standpunkt aus nicht sichtbar. Einige, zum Theil noch feurige, von unsrer Seite vor der Mündung aufgethürmte Lavafelsen hinderten uns. Hier war’s, wo wir unsre Fackeln anzündeten, indem wir sie in die brennende Lava stießen, und hier gewährte mir der Saft einer Orange, den ich auf diesem Ruheplatz hinabschlürfte, eine Wollust, dergleichen man nur in ähnlichen Lagen empfinden kann. Der Wind war kalt; ich war vom Schweiß durchnetzt bis auf den Ueberrock. Der Cicerone hatte mir meinen Rock nachgetragen, ich zog ihn an, und er war völlig durchwärmt, weil er einige Minuten auf dem Boden gelegen hatte.

Wir glaubten nun alle Schwierigkeiten und alle Gefahren der Reise überwunden zu haben; ihr beschwerlichster und gefährlichster Theil erwartete uns noch: wir verloren den Weg. Auf Einmal befanden wir uns zwischen Lavafelsen, die uns von allen Seiten umschlossen. Zum zweytenmal aufwärts zu klimmen, bis wir in den Fußsteig wieder einträten, der zum Berg des Eremiten führt, war ein abschreckender Gedanke; wir waren nicht einmal gewiß, ob wir ihn beym schwachen Schein unsrer Fackeln finden würden. Also entschlossen wir uns, queer [252] durch die unwegsame Lavawüste in der Richtung durchzudringen, die uns wieder in den Weg führen mußte. Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Zehn Uhr war vorbey, und auf unsre Fackeln konnten wir für nicht viel mehr als zwo Stunden noch rechnen. Diese zwo Stunden irrten wir zwischen den unförmlichen, harten, spitzigen Felsen. Für jeden Schritt mußten wir mit ängstlicher Vorsorge die Stelle messen, wo wir den Fuß aufsetzen wollten. Bey jedem Schritt wich ein untreues Felsenstück unter unserm Fuß, oder zerriß ein zackigter, spitziger Stein die Hand, die sich an ihn halten wollte. Immer einer oder der andere fiel vorwärts oder rücklings oder auf die Seite, und die Klugheit oder Möglichkeit war nicht, den Fall zu verhüten, sondern so zu fallen, daß kein Arm oder Bein gebrochen wurde. Ich war noch unendlich schlimmer dran als die andern. Ich hatte ausser den Schuhen, die ich trug, zur Vorsicht noch ein Paar mitgenommen, aber unterwegs, weil ich jenen vertraute, beym Eremiten zurück zu lassen. Bald fiengen die Schuhe an sich mit Steinchen oder Asche zu füllen – erweiterten sich immer mehr, und der obere Theil gieng endlich in Stücken, so, daß ich mit bloßen Zehen auf die spitzigen Felsen trat, und ein doppeltes Gleichgewicht, erst für mich und dann [253] für die Schuhe, halten mußte. Jeder Schritt war schmerzlich, entweder durch die Anstrengung oder durch das Anstoßen meines unvertheidigten Fußes. Meine Kräfte waren erschöpft; das geringere Uebel schien mir, die Nacht auf der Lava zuzubringen, und ich fieng an, sehr fest an diesem Entschluß zu hangen, als uns unvermuthete Hülfe erschien.

Der Cicerone, den unser neuer Gefährte mit seinem Pferde zurückgelassen hatte, sah aus der Richtung des Scheins unserer Fackeln, daß wir uns verirrt hatten, und fieng an, uns zuzurufen. Wir folgten der Richtung, woher die Stimme kam. Er hatte keine Fackel. Eine Stunde beynah’ irrten wir noch dem Ruf entgegen. Endlich fanden wir uns wieder auf den Weg. Es war Mitternacht. Wir hatten noch eine halbe Stunde zu gehen bis zur Wohnung des Einsiedlers, der nicht wußte, was uns so lange zurückgehalten hätte, und ein Unglück befürchtet hatte.

Meine Gefährten nahmen, nachdem sie sich durch einige Erfrischungen gestärkt hatten, den Weg nach Portici; ich blieb in der Einsiedeley über Nacht. Es ist dieß eine Art von Pfründe, die immer einem Geistlichen gegeben wird, der [254] einige Kenntnisse in den lebenden Sprachen hat, um den Reisenden aus den verschiedenen Gegenden sich verständlich zu machen. Der jetzige Einsiedler ist ein Mann von sechszig Jahren, der ihrer mehrere in Paris, Berlin und Petersburg zugebracht hat. Den folgenden Morgen früh, durch einen, wiewohl unruhigen, Schlaf gestärkt, stieg ich in seiner Gesellschaft herunter nach Portici, und von da trug mich eine flüchtige Kalesche in drey Viertelstunden nach Neapel.

R.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vgl. Google Books Search