Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Böhrigen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Böhrigen
Untertitel:
aus: Erzgebirgischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 4, Seite 218–219
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1856]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons = SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[218]
Böhrigen

vulgo Böhrigen oder Bierichen liegt 1¾ Stunde von Heinichen, am Wege an der Strasse nach Rosswein 1 starke Stunde von Grosdorf meist am linken Ufer der Strigiss, 2¼ Stunde von Sachsenburg. Im Westen ist Dittersdorf nahe, noch näher aber im Süden, zu beiden Seiten des Flusses [219] liegt der ansehnliche Böhriger oder Buch-Wald, daran auch Arnsdorf im Amte Leisnig Theil hat, und in welchem beide Strigissen zusammenreinen. Auch in Nordwesten ist das Strigissthal bewaldet, welches überhaupt ziemlich tief und einsam, doch schön zu nennen ist.

Zwischen Jepperdorf und Böhrigen durchfliesst die Striegiss den grossen Buchwald. Ihre Mündung liegt unter 51° 4′ 30–40″ 60 und 30° 49′ 10–20″ E. nur gegen 600 Fuss überm Meere, also mehr als 600 Ellen unter den Quellen dem Ulrichsberge gegenüber.

Auch im Nordosten ist das Strigissthal bewaldet.

Der Ort kommt zuerst im Jahre 1286 vor, wo der meissnische Bischof seinem Capitul den Zehnten zu Borachin bestätigt, im 14. Jahrhundert besassen das Gut die von Ende: dann war es ein Vorwerk des Klosters Zella, nach dessen Secularisirung es Caspar von Schönberg auf Sachsenburg in Lehn erhielt, von welchem es 1555 der von Sebottendorf zu einem Spottpreis kaufte. Dann kam es in die Hände des Hieronimus Conrad und durch Subhastation gelangte es an den Sachsenburger Amtsverwalter Hanns Gastell oder Gastel.

Schon im Jahre 1660 aquirirte das Gut Moritz Heinrich von Hartitzsch, ein böhmischer Exsulant, der noch Triestewitz, Neukötiz, Ebersbach, Oberbieberstein und 3 böhmische Güter besass. Im Jahre 1680 kam schon wieder eine Besitzveränderung vor, denn in diesem Jahre wird D. Völkel Besitzer von Börichen und nun seit 160 Jahren haben es die Grafen von Einsiedel auf Gersdorf innen.

Das Gut hat ein bedeutendes Areal, gute Schäferei, ziemliche Fischerei und viele Zinsen.

Eingepfarrt ist der Ort nach Etzdorf, welches durch das reizende Thal der Strigiss weit hin bekannt ist.

Nach Aufhebung des Klosters Celle gab Churfürst Moritz das Rittergut Gersdorf anfangs einem Bruder des berühmten Kommerstädt dann, aber nachdem er es wieder eingetauscht dem von Lauterbach und dieser kaufte erst noch Etzdorf und Naundorf, sowie 1560 Hohenlauft dazu.

Den Namen Etzdorf findet man in den Urkunden Eizelsdorf geschrieben; folglich stammt derselbe vom Mannsnamen Ezo oder Etzold.

Die Fluren von Etzdorf grenzen mit Böhrigen, Marbach, Gersdorf und Goldhorn.