Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Konradsdorf (Cunnersdorf)

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Titel: Konradsdorf
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aus: Erzgebirgischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 4, Seite 222–223
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: [1856]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
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[222]
Konradsdorf

vulgo auch Cunnersdorf, zieht sich seinem Haupttheile nach, im N.O. von Freiberg an ⅝ bis ⅞ Stunden hinweg vom Muldenufer im N.O. und Ostwärts 200 Schritt lang in einem Grunde, der weiter oben blosse Senkung ist, zu steiler[WS 1] Höhe hinaus; die obersten Häuser darunter die spitzgethürmte Kirche dominiren die Gegend weit und breit.

Man kann der Kirche 1250 bis 1300 pr. Fuss Seehöhe beimessen während die Mulde unter der hiesigen steinernen Brücke nur 1010 hat. Einzelne Häuser ziehen sich auch in N.W. längs der Mulde am Abhange hinab.

Unweit der Kirche in N.W beginnt der, bis in die Fluren von Grossschirma westwärts fortziehende Lorenz-Gegentrumer Gang, der beim Gotthelf Schaller und der weissen Rose, also 2000 Schritte vom Dorfe, die Mulde kreuzt; auf diesem Gange sind in hiesiger Flur die Zechen, [223] Lorenz, Gegentrum und St. Einert, welche letztere nicht mehr gebaut wird, bei jenem ist ein kleiner Teich.

Bei der hiesigen Brücke ist die Zeche Hosiannah weiter im N. und höher Gottes Gnade und Segen, entfernter im N.W. die weise Taube an der Südseite des Niederdorfs ist zunächst der weisse Schwan, weiterhin St. Schell, kurz vor der Fuchsmühle an der Mulde aber Neubescheert Glück.

Einige 100 Schritt vom obern Dorfende östlich beginnt Falkenberg, so dass beide Dörfer zusammengenommen sich quer über das Gebirge hinweg von der Mulde bis zur Bobritzsch schwingen.

Noch reint Conradsdorf mit Halbach und dem Zubehör von Krummhennersdorf und nur die Mulde scheidet es von Tuttendorf.

Conradsdorf ist auf alle Fälle das von Conrad Spanseil neuerbaute Dorf, das auch Konradiz genannt wird, und das er 1180 der Kirche zu Leuben zueignete.

Sicherlich war es unter Heinrich dem Erlauchten schon vorhanden und 1342 schenkte Bischof Johann I. es dem von ihm erneuerten Barbara Altar in der Dresdner Kreuzkirche.

Das Rittergut besass aber schon vor 450 Jahren Kaspar von Sayde auf Hals.

Seit 1673 besass es Fr. von Kolben, der aus Schlesien sich hierher wendete und 1679 hier starb, von dessen Wittwe erst kam Conradsdorf an den Freiberger Rath, wogegen das Dorf der Rath schon 1618 inne hatte, und 1334 schenkte Ritter Bernhard von Reinsberg den hiesigen zehnten dem Hospital-Amte zu Freiberg.

Das Rittergut über die südöstliche Seite des Niederdorfs etwas erhöht stehend, leistete 1 Ritterpferd.

Mit Einschluss der Bergamtsunterthanen zählt der Ort gegen 80 Häuser mit 500 Einwohnern.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: fteiler