Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Nosswitz

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Textdaten
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Autor: G.
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Titel: Nosswitz
Untertitel:
aus: Voigtländischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 5, Seite 56
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: o. J. [1859]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: SLUB DresdenCommons
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Nosswitz.


Das Dorf Nosswitz liegt eine kleine halbe Stunde von dem Städtchen Elsterberg am linken Ufer der Elster, welche sich hier vielfach krümmt und die Reussische Grenze bildet, dem Dorfe Sachswitz gegenüber am Rande eines reizenden Thalkessels, den der Casselwitzer Berg, auf Reussischem Gebiet gelegen, schliesst. Zum Orte gehören fünfundzwanzig Häuser mit hundertfunfzig Einwohnern, eine Mahl- und Bretmühle, sowie ein Ziegel- und Kalkofen.

Der erste bekannte Besitzer von Nosswitz war 1275 Ritter Conrad von Elsterberg, welcher der Kirche zu Greiz eine Mark Silber zu einer Seelenmesse für seine Schwester Magdalena schenkte. In der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts gehörte Nosswitz Hermann von Elsterberg, 1514 Heinrich von Elsterberg, 1440 aber dem Ritter Heinrich von Bünau und 1498 Rudolphen von Bünau, der 1505 bei einem Besuche auf dem Schlosse zu Elsterberg durch einen Schlagfluss seinen Tod fand. Im Jahre 1560 wird Heinrich von Bünau auf Elsterberg und Kleingera als Besitzer von Nosswitz genannt und 1624 gehörte das Gut dem Obersten Carolus Bose, dem reichsten Edelmanne Sachsens, bei dessen Familie das Rittergut lange Zeit geblieben ist. In neuerer Zeit kam Nosswitz an die Familie von Metzsch, aus der es noch 1828 der Premierlieutnant von Metzsch zu Auerbach besass, später erlangte es der Freiherr von Mannteufel und zur Zeit ist dessen Eigenthümer Herr Cabinetsrath H. A. von Grün zu Greiz.

Nosswitz ist mit noch funfzehn Ortschaften und verschiedenen einzelnen Häusern in die Kirche zu Elsterberg eingepfarrt, an der zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts der bekannte Pastor Scotus, ein ebenso aufgeklärter als gelehrter Mann und vormaliger Freund und Schüler Melanchthons wirkte. Wegen seiner eifrigen Vertheidigung des Crypto-Calvinismus wurde er nach dem Tode Churfürst Christians I. vertrieben. Den Kirchendienst verrichten hier drei Geistliche, ein Pastor und zwei Diakonen, von denen Letztere abwechselnd das Pastorat der beiden Filiale Steinsdorf und Hohendorf versehen. Die Collatur ruht auf dem Rittergute Elsterberg.

G.