Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Stangengrün

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Titel: Stangengrün
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aus: Erzgebirgischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 4, Seite 217–218
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: [1856]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
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Stangengrün

1½ Stunde von dem voigtländischen Städtchen Lengenfeld, 3 Stunden von Auerbach und von den Städten Zwickau 3½, Schneeberg 3½ und Kirchberg 1½ Stunden entfernt gelegen. Es bildet auf dieser Seite die Grenze des erzgebirgischen Kreises gegen das Voigtland.

Ein sehr alter Ort und das alte Adelsgeschlecht der Herren von Stangengrün mag ihm den Namen verliehen haben.

Später und schon im 14. Jahrhundert, gelangten die Herren von Metzsch in den Besitz von Stangengrün, von welchen es pfandweise bis 1548 an den Zwickauer Rath gelangte, dann an Joachim von Beust auf Planitz, von welchem es im gedachten Jahre Albrecht von Metzsch, dessen Geschlecht es mit kurzer Unterbrechung bis in die neuesten Zeiten besass, wieder einlöste.

Von der Metzsch’schen Familie acquirirte es der Gutsbesitzer von Neumark, Herr Christian Traugott Popp, bei dessen Familie es sich jetzt noch befindet.

Das Gut selbst ist an Areal nicht unbedeutend, hat aber keine besonderen herrschaftlichen Gebäude.

Der frühere Gerichtsdirector von Stangengrün musste seine Gerichtstage bei dem dasigen Ortsrichter halten.

Wie der Gutsbesitzer früher die eigenen Gerichte hatte, so steht ihm jetzt auch noch das Collaturrecht über die dasige Kirche und Schule zu.

Eingepfarrt in die Kirche ist das halbe Dorf Wildenau, genannt Frohnseite.

[218] Der Ort enthält ausser dem Rittergutsbesitz recht ansehnliche Bauergüter, sowie auch die beiden Papiermühlen früher von Bedeutung waren, welche Herrn Gündel und Ungethüm gehörten. Vorzüglicher Erwerbszweig ist der Ackerbau und der Flachsbau mit seinen im Winter hier fleissig bearbeiteten Früchten giebt nebst Spitzenklöppeln einen Haupterwerbszweig für das Dorf ab.

Stangengrün bildet nur eine Gemeinde, bestehend aus 100 Gütern, 18 Gärtnern und 36 Häuslern, überhaupt aus 146 bewohnten Gebäuden mit 860 Einwohnern, welche dem Gerichtsamte Kirchberg einverleibt sind.

Die Lage des Ortes bietet, da es einige Berge hat, recht schöne Aussichten, doch nichts Bemerkenswerthes.