Sängers Lied

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Textdaten
Autor: David Assing
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Titel: Sängers Lied
Untertitel:
aus: Deutscher Dichterwald. Von Justinus Kerner, Friedrich Baron de La Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern.
S. 49–50
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1813
Verlag: J. F. Heerbrandt’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[49]

Sängers Lied.

Ich sing’ empor zu Sonn’ und Mond,
Wird auch mein Singen nicht gelohnt,
Ich singe stets von schönen Damen,
Kennt keine gleich des Sängers Namen.

5
Ich ruh’ am vollen Busen aus,

Und küss’ ihn sammt dem Busenstrauß,
Denn Frauenbusen, wie die Blume,
Sie blühen nur zu Sängers Ruhme.

Der Busen ist nicht in der Näh’,

10
Doch stets ich ihn vor Augen seh’,

Er ruht mir tief im Busen drinnen,
Und lös’t mich auf in ewig’s Minnen.

Zuweilen nur wird Sänger bang,
Und traurig tönt der Laute Klang,

15
Sieht er am Sonntag Herrn spatzieren,

Und Frauen schön am Arme führen.

Doch stralt der Himmel nur recht blau,
Ist’s ihm, als wär’ es seine Frau,
Die ihn mit holdem Aug’ anschauet,

20
Mit Lieb’ ihn und sein Lied bethauet.

[50]

Und alle Blümlein auf dem Feld
So wunderlieblich hingestellt,
Sie hat, in süßer Lust verloren,
Ihm diese blaue Frau geboren.

25
Das Lied war Sängers Heiratsgut,

Drob ward die Himmelsfrau ihm gut –
Durch solche Frau, durch solche Kinder
Wird Sängers Seelenschmerz gelindert!

 Assur.