Schultheiß Wengi verhindert den Religionskrieg in Solothurn

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Titel: Schultheiß Wengi verhindert den Religionskrieg in Solothurn
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aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 280–281, 291
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[280–281]

Schultheiß Wengi verhindert den Religionskrieg in Solothurn 1533.
Nach einem Gemälde von Walter von Vigier.

[291] Schultheiß Wengi verhindert den Religionskrieg in Solothurn. (Zu dem Bilde Seite 280 u. 281.) Die Schlacht bei Kappel war geschlagen, die durch Ulrich Zwinglis Tod der Sache der Evangelischen in der Schweiz einen schweren Verlust gebracht hatte. Und ihre Gegner waren eifrig, diesen Vorteil auszunutzen, überall suchten sie die Reformierten aus den eroberten Gebieten wieder hinauszudrängen. Auch in Solothurn waren die Dinge dahin geraten, daß im Oktober 1533 die Evangelischen beschlossen, mit den Waffen in der Hand die Freiheit ihres Glaubens zu verteidigen. Noch einmal gelang es der Ueberredungskunst des kraftvollen Schultheißen Wengi, die Gemüter zu besänftigen, als aber die Reformierten sich in den Stadtteil jenseit der Aare zurückzogen, die Brücke hinter sich abbrachen und sich drüben förmlich verschanzten, da erbrachen die Katholiken das Zeughaus und pflanzten ein Geschütz am Ufer des Flusses auf, um den Kampf doch noch zu eröffnen. Schon war alles bereit – da eilte Wengi herbei, stellte sich selbst vor die Mündung der Kanone und rief: „Brüder, wenn Ihr Bürgerblut vergießen wollt, so fließe das meine zuerst!“ Das brachte die Erregten zur Besinnung, der Kampf unterblieb. Ein granitnes Denkmal in der Nähe der Stadt, der Wengistein, erinnert heute an den kühnen Mann, der in entscheidender Stunde Solothurn vor den Greueln des Bürgerkriegs bewahrte.