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durch die gewaltige Macht des Dampfes, ragen ihre Essen in der Ebene, inmitten der dichtesten Bevölkerung! Zeugen ihrer reißend schnellen Entwickelung, vermögen wir nicht, das Endziel auch nur annähernd zu bestimmen!

Den Namen Ozamund (Osamund) finden wir in den Tagen des Hansabundes in den alten flandrischen Zollrollen. Die Anfertigung geschah schon im 15. Jahrhundert bei Kierspe und Halver; bis zum 18. Jahrhundert stieg das jährliche Quantum auf 3 Millionen Pfund.

Im 14. und 15. Jahrhundert erschienen die siegenschen Kurbriefe, allein in der Grafschaft Mark, wo Iserlohn wahrscheinlich seinen Namen nach der Eisengewinnung trägt, sind wir arm an Nachrichten aus älterer Zeit; eben so Essen und Werden. Stahl wurde wohl zuerst bei Plettenberg geschmiedet. 1615 brachte Hermann Schmöle die Fabrikation des Kratzendraths nach Iserlohn. Grober Drath wurde schon 1534 in Altena in Menge gefertigt. 1661 führte der große Churfürst die ersten Klingenschmiede nach Eilpe. 1687 wanderte die Sensenfabrik von Cronenberg ein.

Die Fabrikation der blauen Sensen (steyrischen) brachte Gottfried Hallbach nach Remscheid und später J. H. Elbers nach Hagen. Braunstahl verfertigten zuerst im 18. Jahrhundert die Gebrüder Busch in Remscheid; Gußstahl Krupp in Essen und Lohmann in Witten.

Die ersten gründlichen statistischen Nachrichten über die Stahl- und Eisen-Industrie zwischen Lahn und Lippe verdanken wir dem verstorbenen Kriegs-Rath und Fabriken-Kommissarius Eversmann, dessen gründliches, mit einer Karte versehenes Werk, eine Fortsetzung bis in unsere Zeit verdiente. Die auf Eisenguß betriebenen Hochöfen in Sterkrade, Isselburg, Lünen, Warstein und Dülmen, welche durch ihren Poterieguß einen europäischen Ruf erlangt haben, sind erst in neuerer Zeit entstanden. Von einer Production von Maßeln kann kaum die Rede sein, obgleich der Sundwiger Hüttenbetrieb ein höheres Alter in Anspruch nehmen darf. Wir sind in Bezug auf Roheisen leider völlig abhängig von Belgien und England. 1849 wurden 2 Millionen Centner Roheisen eingeführt und 700.000 Centner Stabeisen. Diesem Industriezweige bleibt also noch ein weites Feld des Fortschritts geöffnet.

Von dem inländischen Roheisen-Quantum erzeugte das Siegen’sche ungefähr ein Viertel.

1840 lieferten dort 51 Hochöfen 332.000 Centner, dagegen
1847 liefrten  drt 53 Hochfen  580.000 Center

Allerdings eine Bewegung vorwärts, wozu seiner Zeit der Hütten-Inspector