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Zustand tritt ein, wo der Hoffnungslose, in der Verzweiflung, nicht selten nur in der Vernichtung seines Körpers seinen Trost findet, oder wenn es noch gut geht, ihm eine mit Freyheit und Lebensgefahr erkaufte Montur zu Theil wird.

 Schon die Regeln der Wahrscheinlichkeit zeigen, bey kaltblütiger Erwägung dieser gefährlichen Spiele, wie wenig Hoffnung dem Einsetzer übrig bleibt, wenn man den künstlichen Bau solcher Glücksmaschinen nur flüchtig durchschaut; aber empörend gegen die Menschheit ist es, wenn auch dem Glück nicht einmahl freye Hand gelassen, sondern das Publicum noch hintergangen, und auch die ohnehin geringe Wahrscheinlichkeit zum Gewinn, durch niedrige Kunstgriffe, dem Einsetzer entzogen wird.

 Eine einzige Anekdote soll hier reden, und das vernünftige Publicum urtheile!

 Zu O–g in der Wetterau wurde vor einigen Jahren unter der Garantie der Gr. v. St–g. eine Lotterie eröffnet, die ungeheure Gewinnste enthielt. Die ausgebreitete Correspondenz, aber auch die Effronterie des Directeurs dieser Anstalt, verschaffte ihr starken

Empfohlene Zitierweise:
Fr.: Über Lotterie-Unfug in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_Lotterie-Unfug.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)