Seite:Über das Leben und den Charakter Johann Nepomuks, des herzoglichen Klosterstiftes Langheim Cisterzienser-Ordens Abts und Prälatens, Ihro Röm. Kais. Majestät geheimen Caplans.pdf/9

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Ruhe die Berge seiner Noth näher kommen. Er hörte nicht auf, den heimlichen Kummer der Armen zu trösten, verborgenes Elend zu erquicken, und der Menge von Elenden, Dürftigen, Wittwen und Waisen seine wohlthuenden Hände zu öffnen. Der unselige Einfall eines mit sehr großen Kosten verknüpften Brunnenbaues, welcher im Klosterhofe, ganz gegen den Willen und die Vorstellungen des Convents, sich prachtvoll seiner Vollendung näherte, gab endlich seinem Schicksal eine andere Wendung. Sein stolzer Eigensinn und seine schreckliche Unbiegsamkeit machten, daß das Murren des ganzen Klosters in völlig laute Klage ausbrach. Es wurde eine Commission verlangt, welche die Streitigkeiten zwischen dem Herrn Prälaten und dem Convent beylegen sollte; sie kam. Er vertheidigte sich als ein trefflicher Jurist gegen alle Anklagen und Beschwerden, er berief sich auf die Gerechtsame des Klosters – – und die seines Ordens – er suchte Unterstützung beym General des Ordens zu Cisterz, auf dessen Freundschaft er zuversichtlich rechnen konnte, kurz er ließ nichts unversucht, den gestellten Schlingen zu entgehen. Es würde