Seite:Über die Baumwollen-Manufakturen im Bayreutischen Voigtlande.pdf/23

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Verdient irgend ein Product alle Rücksicht des Cameralisten, so ist es gewiß der Flachs, welcher hauptsächlich in den sogenannten 6 Ämtern in großer Menge gebaut, wahrscheinlich aber, ungeachtet aller weisen obrigkeitlichen Verbote, doch noch in großer Menge in benachbarte Lande verschleift wird. Dieses könnte vielleicht besser benutzt und der Landmann dadurch zu mehrerem Anbau und zur Verfeinerung desselben ermuntert werden.

.

Ausser diesem würde für Manufacturen, worin für die Kleidung gearbeitet wird, wohl schwerlich ein ergiebiges Landesproduct zu finden seyn. Schwerlich wird jemahls eine erhebliche Quantität Seide erzeugt werden, die zu einer Manufactur-Unternehmung hinreichend seyn könnte. Die rauhen Gegenden, das kalte Klima des Oberlandes scheint den genugsamen Anbau des Maulbeerbaums gänzlich unmöglich zu machen. Vermuthlich würde auch, wenn ein beträchtlicher Seidenbau möglich wäre, der Aufwand dabey den Preis der ausländischen Seide übersteigen. Nesseln zu Nesseltuche haben wir zwar im Überflusse, der Vortheil aber von deren Verarbeitung würde wenig beträchtlich seyn, sich zu wenig aufs Ganze verbreiten. Auch scheint es nach angestellten