Anonym: Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes | |
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von welchem er sich Hülfe verspricht. Hier traut er seines Gleichen, oder auch etwas Klügern, als er, nicht mehr geradezu, wenn sich nicht die Nutzbarkeit und Zweckmäßigkeit ihrer Rathschläge schon sonst erprobt hat, und andere Verständige ihren Beyfall gegeben haben.
Glaube an die unsinnigen Versprechungen der Pfuscher. Falscher Wahn, daß diese Leute besonders wirksame, ihnen allein bekannte Arzneymittel besäßen.
Es ist für den Menschenfreund ein trauriger Anblick, einen Haufen gutmüthiger Landleute um die Bude eines schamlosen Quacksalbers versammelt zu sehen. Der Gedanke, daß mancher von Volksfreunden mühsam gepflanzter, und noch nicht hinlänglich gewurzelter Keim der Aufklärung, durch hirnlose, aberglaubische, Hexen und Zaubereyen in Schutz nehmende, übernatürliche Einwürkungen böser Geister vertheidigende Geschichten und Erzählungen, völlig wieder ausgerissen werden müsse, drängt sich ihm gewiß in seiner völligen Stärke auf. Man betrachtet aber dergleichen Auftritte nur gar
Anonym: Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Pfuscherey_in_der_Arzneykunst,_besonders_in_Hinsicht_auf_einige_Gegenden_des_Frankenlandes.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)