Seite:Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes.pdf/17

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da sie gewöhnlich verdorbene Apotheker, verunglückte Bader, entlaufene Feldscherer, lüderliche Bedienten, ihrem ehemahligen Gewerbe nach, sind, da sie die gröbste Unwissenheit mit der höchsten Unverschämtheit gepaaret, in sich vereinigen. Und diese Elenden, die kaum die geringste äusserliche Krankheit zu erkennen und gehörig zu behandeln im Stande sind, wollen an einer so künstlichen Maschine, wie der menschliche Körper ist, bessern, da sie doch nicht eine einzige seiner Triebfedern gehörig kennen! Gehört nicht eine Art von Verblendung dazu, wenn so mancher, sonst vernünftiger und braver Landmann, seine Gesundheit – das unschätzbare Erdengut – solchen schmutzigen und ungewaschenen Händen anvertrauet. – Und doch lehrt die Erfahrung nur zu deutlich, daß auch ihre unsinnigsten Versprechungen und Lügen bisweilen geglaubt werden, und daß ihr Gift noch täglich Eingang findet.

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 Wie kannst du es aber glauben, lieber Landmann! daß der Quacksalber, wie er lügt, bloß aus Menschenliebe sein Vaterland verlassen habe, um dich aufzusuchen und zu heilen? Ist dirs nicht wahrscheinlicher, wie mir, daß ihn vielleicht der bleiche