Seite:Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes.pdf/36

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und Trinken, und so vielen andern Stücken, unmöglich, wie sichs gehört, und wie sie unter andern Umständen gethan haben würden, wirken können: wüßte ers, oder wollte er wissen, wie mühsam der geschickteste Arzt, aus den schlechten Erzählungen der Boten und derer, die Hülfe für ihn suchen sollen, auch nur Einiges, zur Erkenntnis seiner Krankheit, heraus suchen muß – denn daß das Uringlaß in der Hand, den rechtschaffenen Arzt über die Beschaffenheit derselben allein beruhigen und ihm alles haarklar aufklären könne, glauben nur sehr schwache Landleute zu jetzigen Zeiten noch – wollte ers einsehen, daß die eigentliche Beschaffenheit seiner Krankheit oft lange im dunkeln bleibt, wenn er nicht dem Arzt, wenigstens einmahl, Gelegenheit schafft ihn selbst zu sehen: wahrlich, er könnte sichs nicht selten selbst erklären, warum er ungeheilt bleibt, lange ein sieches Leben führt, und oft, einer im Anfang unbedeutenden Krankheit, aus Wankelmuth, Ungeduld, und übel angebrachtem Geiz unterliegt!