Seite:Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes.pdf/5

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 Im gemeinen Leben heißt man denjenigen einen Pfuscher, der das, was er heimlich oder öffentlich treibt, weder gründlich, noch auf gehörige Art erlernt, und der keine rechtsgültige Proben von seinen Fähigkeiten, die ihn zur Ausübung seiner Kunst oder seines Handwerks berechtigen könnten, abgelegt hat. Diese Umschreibung eines Pfuschers überhaupt, paßt auch auf die besondere Gattung, von welcher wir hier reden, nämlich auf die Pfuscher in der Arzneykunst. Da aber ihr Heer so zahlreich ist, so will ich sie in zweyen Ordnungen aufführen.

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 I.) Erste Ordnung – Öffentliche Pfuscher. Unter diese gehören die Quacksalber, Afterärzte, Charletane, Falscheärzte, und wie sie weiter heißen, die während den Jahrmärkten und Volkszusammenkünften Bühnen und Theater besteigen, durch Hülfe eines Hannswursts, eines Affens, einer erbärmlichen Komödie, eines auffallenden Kleideraufzugs, u. s. w. das Stadt- und Landvolk an sich locken, und ihre Curen und geheimen Arzneyen auf eine mehr oder weniger unverschämte Art anpreisen. Unter diese Ordnung gehören ferner die Arzneykrämer und so genannten Ölträger,