Seite:Über die Quacksalber im Wirzburgischen und dessen Nachbarschaft.pdf/6

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weit in der Ferne sich verbirgt, so lange bis seine mißlungene Cur vergessen ist. Er besäuft sich, wenn die Einkünfte gehörig fallen, des Tags wenigstens einmahl, auch 2 und 3 mahl.

 Wir haben auch eine Ärztin in unserer Gegend, die mit ihrer Stärke im Gichtheilen auf eine marktschreyerische Art prahlet. Sie nimmt Bleymittel, kocht sie in Branntewein, und schmiert die leidenden Theile stark damit. Vor kurzer Zeit hat ihr ein wackerer Geistlicher, bey dessen mit Gichtschmerzen behafteten Jungfer Köchin sie sich heimlich einschlich, und welche sie mehr ruinirte, als heilte, sobald er sie entdeckt hat, die Thüre gewiesen, und den Ort verbieten lassen.

 Was ein benachbarter Wurzelgräber für falsche Arten von Wurzeln ins Ausland liefert, will ich noch nicht genau bestimmen. Nur zwey Pflanzen sind mir vorigen Winter zu Gesichte gekommen, welche er statt der in der Heilkunde so wirksamen Wolverley (arnica montana L.) und radix Rusci verkauft. Erstere scheint mir eine Hypochaeris zu seyn; letztere war nichts anders, als die Wurzel vom Antherico Liliagine und ramoso L. Er sammelt sie in dem Kitzinger Forst.