Seite:Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen.pdf/2

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an, ihr teuflisches Gewerbe auszuüben, und von Seiten der Landesobrigkeiten arbeitete man ihnen dadurch in die Hand, daß die Verhandlung und Verführung aus einem Lande in das andere verboten wurde. Natürlicher Weise mußte dasjenige Land, diejenige Gegend oder Herrschaft, welche nicht so viel Getraid bauet, als zum Bedürfniß derselben erforderlich ist, sich solches von andern Gegenden zu verschaffen suchen, es koste, was es wolle. Aller getroffenen Anstalten ungeachtet, erhielt sie es auch durch allerhand Wege; denn wer kann in einem Kreise, wo die Unterthanen so vermischt unter einander wohnen, daß man sehr wenige Dörfer antrifft, die einem Herrn allein angehören, allen Unterschleif verhüten? Der Wucherer oder Getraidaufkaufer profitirte davon, er wagte viel, aber er bekam für sein an den rechten Mann gebrachtes Getraid auch eine solche Bezahlung, daß er immer entschädigt war, wenn er von drey Fuhren nur eine glücklich durchbrachte. Herrschaften, denen man den Verkauf ihres Getraides, wohin sie wollten, nicht verwehren konnte, machten sich diese Umstände ebenfalls zu Nutz, und so entstand eine Theurung, welche mancher arme Mann noch heutiges Tages fühlt. Nimmermehr würde