Seite:Über die nothwendige Verbesserung der lateinischen Trivialschulen und der Gymnasiumsschulen in einigen Fränkischen Gegenden.pdf/16

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Kenntnisse und mehr Geschmack am gelehrten Sprachstudium beybringen.

Eine gute Schulpolizey müßte sich bemühen, geschickten Männern, und nicht bloß mittelmäßigen Köpfen das Lehramt in Lateinischen Trivialschulen anzuvertrauen. Mancher bessere Kopf würde sich dazu finden, wenn er einmahl zu einer Erlösung aus dem beschwerlichen Lehrerstande günstige Aussichten hätte. Wer seinen Schuldienst zehen Jahre lang mit Ruhm versehen hat, verdiente wohl eine ruhigere Bedienung. Zu Kanzlisten, Schatzungsschreibern, Rechnungsführern, Verwaltern, und zu vielen andern Stellen wären solche Männer wohl zu gebrauchen. In einem gewissen Alter verlieret der Lehrer sein Feuer, und mit dem lebhaften Vortrage gehet in der Schule viel verloren. Wegen des matten Vortrages machen die Lehren den gehörigen Eindruck nicht, und sie werden von den jugendlichen Köpfen nicht so deutlich gefaßt.

Man erzeige dem weltlichen Schulmanne dieselbe Hochachtung, wie dem geistlichen. Denn die Arbeit ist dieselbe, und der Unterschied bestehet bloß darin, daß die Studenten erst in den Gymnasiumsschulen Mäntel tragen müssen.