Seite:Über die nothwendige Verbesserung der lateinischen Trivialschulen und der Gymnasiumsschulen in einigen Fränkischen Gegenden.pdf/7

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denken solle, um die Eltern zu zwingen, an der sittlichen Verbesserung ihrer Kinder mehr zu arbeiten.

Den Gymnasiumsstudenten ist das Tabakrauchen, das runde Hüte tragen, das Besuchen der Kaffee- und Wirthshäuser, das Spazierengehen am späten Abend, und der Umgang mit ihren weiblichen Hausgenossen verboten worden. Zu denselben Endzwecke hat man auch das Teutsche Versemachen und das Lesen Teutscher Dichter und Romane verboten.

Sonst nahmen die Lehrer mehr Theil an den Spielen der Studenten, und gingen weniger zu den Eltern derselben. Durch das zu häufige Besuche machen, durch Theilnehmung an gesellschaftlichen Kartenspielen, durch Schäkern und etwas freyen Umgang mit Frauenzimmern, verlieret besonders ein geistlicher Lehrer bald sein Ansehen. Es ist besser, wenn man ihn einen trockenen gesetzten Mann nennet, als wenn man ihn ein lustiges Pfäfflein heißet. Ohne Rücksicht auf das Ansehen der Eltern muß man den ausschweifenden Studenten, wenn alle Versuche zu seiner Besserung mißlungen sind, aus der Schule verstossen, welches Recht aber nur die Schulcommission haben darf.