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§ 10. Ketten- und Seilschleppschiffahrt. – Rückblick auf die verschiedenen Arten des Schiffahrtsbetriebes.

Das Characteristische der Ketten- und Seilschleppschiffahrt (auch wohl Kettenschiffahrt, bezw. Tauerei, im Französischen Touage genannt) besteht bekanntlich darin, dass ein auf dem Schiffe befindlicher Motor sich mit einer in der Wasserstrasse niedergelegten und an ihren Enden befestigten Kette, bezw. mit einem derartig angebrachten Seile paart.

Die ersten in grösserem Maasstabe angestellten Versuche Schiffe mit Hülfe eines auf demselben befindlichen Göpels fortzubewegen, datiren aus dem Jahre 1820. Unter Anwendung besonderer durch Dampf betriebenen Schlepper ist die Kettenschiffahrt auf der Seine im Jahre 1854 eingeführt. Der erste deutsche Kettenschlepper trat im Jahre 1866 auf der Elbe zwischen Buckau[WS 1] und Magdeburg in Thätigkeit.[1]

Die Anordnung eines Kettenschleppers ist durch die Figuren 11 und 12 auf Taf. XVII dargestellt, diejenige eines Seilschleppers durch die Figuren 14 und 15.


  1. Ueber die Geschichte der Kettenschleppschiffahrt sind nähere Mittheilungen enthalten in: Rühlmann. Allgem. Maschinenlehre. IV. Bd. S. 180, und Lagrené. Navigation intérieure. II. Bd. S. 126.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Der Originaltext enthält einen Tippfehler! Der Ort in der Nähe von Magdeburg heißt nicht Buckan, sondern Buckau
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Sonne: Ketten- und Seilschleppschiffahrt. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1879, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1879_Ketten-_und_Seilschleppschiffahrt.pdf/2&oldid=- (Version vom 15.8.2018)